Verbesserte Versorgungsaussichten für den Rapsmarkt 2014
Strategie Grains, eine in Paris beheimatete Prognosefirma, schätzt in einem ersten Frühbericht die EU-Rapsernte 2014 auf 21,3 Mio. t, eine Menge, die zuletzt im Jahre 2010 nur knapp überschritten wurde.
Das Ergebnis kommt trotz einer EU-weiten Reduzierung der Anbauflächen um rd. 100.000 ha zustande. Auf den ertragsstarken EU-Standorten vornehmlich in den beiden Anbaugebieten Frankreich und Deutschland sollen jedoch die Durchschnittserträge (3,2 t/ha) wieder ausreichend groß ausfallen, so dass der Flächeneffekt kompensiert wird.
Der Sojabohnenernten im SO Europas bleiben auf einem Niveau um die 1 Mio. t, während der Sonnenblumenanbau in den letzten Jahren stetig zugelegt hat und auf Vorjahresniveau liegen kann.
Insgesamt rechnet man 2014 mit einem überdurchschnittlich hohen Angebot bei den EU-Ölsaaten.
Diese Perspektive ist vor dem Hintergrund einer wieder deutlich zunehmenden Ölsaatenernte 2014 einzuordnen, die im Wesentlichen durch die erwartet hohen Sojaernten in Südamerika bestimmt werden. Konkurrenzdruck kommt auch vom Palmölmarkt. Die jüngste Rekordschätzung in Kanada mit Canola-Raps lässt erwarten, dass die Versorgungslage im kommenden Jahr 2014 wieder ausreichend groß ausfallen wird.
Inwieweit die Nachfrageseite den Angebotszuwachs abfangen kann, ist noch offen. Die chinesische Nachfrage tendiert mit 69 Mio. t Soja-Importen bereits an der Obergrenze ihrer Kapazitäten. Indien könnte noch Ölsaatenprodukte aufnehmen, aber die Kaufkraft ist begrenzt. Und aus dem globalen Biodieselsektor ist angesichts der jüngeren politischen Einschätzungen kaum mit großer Entlastung zu rechnen.
Die Prognose steht jedoch noch sehr auf unsicheren Beinen. Auswinterungsschäden und die entscheidende Blüh- und Ertragsbildungsphase haben größeren Einfluss auf die Ernte als die bisher bekannten Erntefaktoren. Dennoch sollten die Prognose dahin gehend verstanden werden, dass eine Absicherung auf dem gegenwärtigen Preisniveau ex Ernte 2014 in Höhe von 360 € je t durchaus Beachtung finden sollte.