USDA-Ölsaaten-Schätzung: Rekordernte in Brasilien – Rekordimporte Chinas
Die jüngste Veröffentlichung des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum globalen Ölsaatenmarkt lieferte eine nochmalige Steigerung zur Vormonatsschätzung und erst recht zum Vorjahr. Im zu Ende gehenden Wirtschaftsjahr 2016/17 wurden rd. 570 Mio. t Ölsaaten bzw. + 9,5 % mehr zum Vorjahr produziert.
Wesentlichen Anteil daran hat die Sojaerzeugung mit 350 Mio. t bzw. mehr als 60 %. Die weltweite Rapsernte soll 2017/18 die 72 Mio. t Marke wieder überschreiten. Sonnenblumen, Erdnuss und Baumwollsaat liegen jeweils um die 43 Mio. t. In allen Fällen wird von einer Zunahme in 2017/18 ausgegangen.
2 Rekordsojaernten in einem Wirtschaftsjahr 2016/17 prägen entscheidend die globale Versorgungslage. Im Herbst 2016 haben die USA mit 117 Mio. t (Vorjahr 106 Mio. t) ihre bisher größte Sojaernte eingefahren. Mit Ende Mai 2017 schätzt man die zu Ende gegangene brasilianische Sojaernte auf mittlerweile 114 Mio. t, nach einem Vorjahresergebnis von 96 Mio. t.
Für die kommende Kampagne ab Sep.-17 erwartet man in den USA aufgrund der Anbauflächenausdehnung eine weitere große Sojaernte in einer Größenordnung von 115,8Mio. t. Allerdings geht man derzeit von mittleren Ertragserwartungen aus. Erst in den nächsten beiden Monaten wird sich herausstellen, wie hoch die Flächenerträge tatsächlich ausfallen werden. Je nach Wetterentwicklungen sind beide Richtungen gleichermaßen denkbar.
China steigert als weltgrößter Importeur seine Sojaeinfuhren auf geschätzte 93 Mio. t. bzw. 63 % des Welthandels. Der steigende Verbrauch stammt aus dem Bereich der menschlichen Ernährung und dem Futterverbrauchfür Rinder, Schweine, Geflügel und für die boomenden Fischkulturen. Befürchtungen um Stornierung von Lieferungen haben sich bislang nicht bewahrheitet.
Insgesamt wird die globale Versorgungsentwicklung im Sojasektor überdurchschnittlich hoch beurteilt.
Die globale Rapsernte taxiert das USDA auf 72 Mio. t. Damit knüpft die Prognose nach mehreren schwachen Jahren wieder an die Ergebnisse früherer Jahre an. Den beiden Anbaugebieten EU und Kanada mit jeweils rd. 21 Mio. t kommt die größte Bedeutung zu. Dabei macht Kanadaden größten Sprung nach vorn mit einer Steigerung von 13,5 % zum Vorjahr.
Für die EU schätzt das USDA eine zwar höhere Rapsernte als im Vorjahr, bleibt aber dennoch hinter den mehrjährigen Durchschnitten zurück. Möglicherweise werden regionale Frostschäden in der Blühphase noch zu weiteren Ernteminderungen beitragen. Der hohe EU-Importbedarf an Raps wird durch den stark gestiegenen Eurokurs erleichtert mit der Folge, dass die Preise nicht nur infolge der preiswerten Konkurrenz unter Druck stehen.
Palmölpreise haben im Verlauf des Monats Mai aufgrund saisonal steigender Erzeugung bei gleichzeitig schwachen Export deutlich nachgegeben. Der abfallende Preistrend hält bis in die jüngste Vergangenheit an. Der Erzeugungshöhepunkt wird im Okt.-17 erwartet.
Nicht zuletzt drückt der unter 50 $ je barrel gefallene Rohölkurs auf die Ölsaatenpreise.