USDA erhöht die globale Ölsaatenernte auf Rekordwert
In der Juli-24-Ausgabe der monatlichen Schätzungen zur weltweiten Lage auf dem Ölsaatenmarkt erhöht das USDA das Ernteergebnis auf 686 Mio. t im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahr lag die Erzeugung noch bei 657 Mio. t. Der überragende Produktionsanteil mit 422 Mio. t wird von der Sojabohne bestritten. Raps kommt auf leicht verbesserte 88 Mio. t und Sonnenblumen erreichen knapp 55 Mio. t.
Der gesamte Ölsaatenverbrauch errechnet sich auf 670 Mio. t, sodass von einer preisdämpfenden Aufstockung der Vorratsbestände ausgegangen wird.
Die globale Sojaproduktion wird im Vergleich zum Vorjahr um +6,4 % höher eingeschätzt. Größter Produzent ist Brasilien mit einer Menge von 169 Mio. t, die für das 1. Halbjahr 2025 vorausgesagt werden. Vorbehalte sind noch angesagt, weil die Aussaat erst im Okt.2024 beginnt. Die 2024-er Ernte lag bei 153 Mio. t.
In den USA erwartet man im Herbst 2024 aufgrund höherer Anbauflächen eine Sojaerzeugung von 120,7 Mio. t (Vorjahr 113 Mio.t).
Die Argentinische Sojaproduktion stabilisiert sich wieder bei 51 Mio. t, nachdem die Ernte 2023 unter Trockenheitsbedingungen nur 25 Mio. t geliefert hat.
In China fällt die Erzeugung infolge ungünstiger Wetterverhältnisse auf 20,7 Mio. t zurück. Daher wird erwartet, dass das Land der Mitte seine Einfuhren nochmal auf 109 Mio. t (= 60 % des Welthandels) steigern wird.
In der EU-27 soll die Sojaerzeugung auf 3 Mio. t wachsen. Zur Verbrauchsdeckung sind weitere 14 Mio. t Bohnenimporte und 17 Mio. t Sojaschroteinfuhren notwendig.
Die globale Versorgungslage auf dem Sojamarkt 2024/25 wird geprägt von steigenden Bestandsvorräten. Das hält die Preisaufwärtsentwicklung in Grenzen.
Die weltweite Rapserzeugung wird wieder etwas günstiger als im Vormonat auf knapp 87,9 Mio. t geschätzt (Vorjahr 88,7 Mio. t). Die kanadische Ernte schätzt das USDA auf rd. 20 Mio. t (Vorjahr 18,8 Mio. t ); davon sollen 7,4 Mio. t (Vorjahr 6,4 Mio. t) in den Export gehen. Die EU-Rapsernte wird auf 18,9 Mio.t veranschlagt; zur Bedarfsdeckung sollen 6,3 Mio. t Importe dazu kommen. Chinas Rapsproduktion fällt auf 15,6 Mio. t zurück; die Einfuhren werden auf 3,7 Mio. t geschätzt.
Gemessen an den rückläufigen Bestandsvorräten ist der weltweite Rapsmarkt 2024/25 deutlich knapper versorgt als in den beiden Vorjahren. Dementsprechend hoch bewegen sich die Rapskurse in einer Bandbreite von 450 bis 500 €/t an der Pariser Börse.
Die Erzeugung pflanzlicher Öle wird auf steigende 228 Mio. t geschätzt. Davon bestreitet Palmöl eine wenig veränderte Größenordnung von rd. 80 Mio. t, von denen rd. 47 Mio. t hauptsächlich aus Indonesien und Malaysia exportiert werden. Sojaölerzeugung erreicht rd. 65 Mio. t und Rapsöl landet auf dem 3. Platz mit knapp 34 Mio. t. Die Mengenänderungen bewegen sich in kleinem Rahmen.
Die weltweite Versorgung mit pflanzlichen Ölen bleibt eng bemessen. Früher übliche hohe Zuwächse beim Palmöl finden nicht mehr statt. Der vergleichsweise niedrige Ölgehalt der Sojabohne kann trotz großer Erntemengen nur einen begrenzten Beitrag liefern. Die ölbetonte Rapssaat profitiert daher von der knappen Versorgungslage mit entsprechend überdurchschnittlichen Preisen.