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02.20
14:06

USDA: ausreichende Sojaversorgung - knapper werdendes Palmöl - anziehende Kurse

USDA: Ölsaatenerzeugung auf ermäßigten Niveau bestätigt – Preise ziehen an

Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner Febr. Ausgabe die globale Ölsaatenerzeugung auf dem ermäßigten Stand der Vormonatsschätzung nur geringfügig erhöht. Die weltweite Erzeugung wird auf 577 Mio. t geschätzt, der Verbrauch auf 498 Mio. t. Die Überhangbestände steigen auf 114 Mio. t. Damit ist eine gut durchschnittliche Versorgungslage gegeben. 

Maßgeblich wird das Ölsaatengeschäft vom Sojamarkt mit einem Produktionsanteil von knapp 60 % bestimmt. Allerdings hat die schwache US-Sojaernte 2019 die Angebotsmengen in diesem Teilmarkt etwas reduziert. Dennoch ist eine ausreichende Versorgung durch den Abbau der aufgelaufenen hohen US-Bestände gesichert. 

Das aktuelle Marktgeschehen wird entscheidend durch die angelaufene brasilianische Ernte beeinflusst. Das USDA schätzt für Brasilien ein nochmal erhöhtes Rekordniveau von 123 auf 125 Mio. t. Die Bohnenexporte aus dem südamerikanischen Land sollen auf 77 Mio. t ansteigen; dazu kommen noch 15,4 Mio. t Sojaschrot. 

Die argentinische Sojaernte wird bei unterdurchschnittlichen 53 Mio. t eingeordnet, von denen 31 Mio. t Sojaschrot in den Export geschickt werden. 

Auf der Nachfrageseite dominiert China mit einem Importvolumen von 88 Mio. t zu rd. 60 % das Markt- und Preisgeschehen. Dabei bleibt noch offen, ob die ASP- und Coronavirus-Epidemien noch zu Störungen im Geschäftsablauf beitragen werden. Die Chinesen haben vertraglich zugesicherte höhere US-Einkäufe bisher nicht realisiert. Ein starker Dollarkurs und relativ hohe Einstandspreise machen die US-Ware nicht besonders attraktiv für den Einkauf. Und die hohe brasilianische Ernte kommt. 

Trotz eines rückläufigen Überhangbestandes bleibt die Versorgungslage des Jahres 2019/20 im Sojasektor überdurchschnittlich gut. 

Die globale Rapsernte 2019/20 fällt gegenüber dem Vorjahr nochmal schwächer aus. Jedoch ist der Produktionsanteil mit weniger als 15 % nur begrenzt ausschlaggebend für die Preisbildung. Die umfangreichen Austauschmöglichkeiten zwischen den Ölsaaten führen dazu, dass Knappheiten in Teilmärkten ausgeglichen werden können. 

Die übrigen Ölsaaten wie Sonnenblumen, Baumwollsaat und Erdnuß haben nur regional begrenzte Markt- und Preisbedeutung. 

Der Markt für Ölschrote wird zu 70 % vom Sojaschrot dominiert. Rd. 68 Mio. t Schrot sollen exportiert werden. Davon liefert Argentinien mit 31 Mio. t knapp die Hälfte. Weitere Ausfuhrländer sind Brasilien mit 15 Mio. t und die USA mit 12 Mio. t. 

Der größte Schrot-Importeur ist die EU mit 19 Mio. t Sojaschrot. Die wichtigsten Lieferländer sind an erster Stelle Argentinien gefolgt von Brasilien. Angesichts der anstehenden hohen südamerikanischen Ernten ist mit einer ausreichend sicheren Sojaversorgung 2019/20 zu rechnen. 

Der Markt für pflanzliche Öle wird von den beiden Marktführern Palm- und Sojaöl mit einem Produktionsanteil von rd. zwei Dritteln bestimmt. Aufgrund der hohen Preiswürdigkeit des Palmöls kommt diesem Produkt die größere Markt- und Preisbedeutung zu. 

Palmöl wird in diesem Jahr nur knapp zur Verfügung stehen. Die Erzeugung in den beiden Hauptanbaugebieten Indonesien und Malaysia wächst nur halb so stark wie die Nachfrage. Insbesondere der seit diesem Jahr erhöhte 30 %ige Beimischungsanteil von Biodiesel in Indonesien sorgt für einen raschen Bestandsabbau und eine kräftige Reduzierung des Exportpotenzials. Das Verhältnis von Endbestand zum Verbrauch soll auf den niedrigsten Wert seit 25 Jahren fallen. 

Die Palmölkurse haben bereits im Jan.2020 einen kräftigen Kursanstieg hinter sich gebracht. Der Rückfall zum Monatswechsel Febr. war nur von kurzer Dauer. Die jüngsten Entwicklungen deuten auf ein mindestens anhaltendes Hochpreisniveau hin. Eine solche Entwicklung liefert Unterstützung für ölbetonte Ölsaaten wie Raps. Die Höhe eine solchen Kursentwicklung wird maßgeblich von den Rohöl-Notierungen abhängen.

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