USDA Ölsaatenbericht Dez.2016: Produktion höher als im Vormonat – Sojapreise unter Druck
Der jüngste Marktbericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zum globalen Ölsaatenmarkt lieferte noch einmal eine kräftige Aufstockung der gesamten Produktionsmenge auf 554,6 Mio. t. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Steigerung rd. 32 Mio. t bzw. 6,1 %.
Mit 338 Mio. t verfügt die Sojabohne über den größten Anteil mit über 60 %. Rapssaat als zweitgrößte Ölsaat wird auf unveränderte 67,8 Mio. t geschätzt und bleibt deutlich hinter den Ergebnissen früherer Jahre mit über 70 Mio. t zurück. Sonnenblumen, Baumwollsaat und Erdnüsse liefern jeweils um die 40 Mio. t; deren Veränderungen bleiben im kleinen Rahmen.
Im Falle des Sojamarktes setzt sich die US-Erzeugung mit 118,7 Mio. t deutlich an die Spitze. Noch im Vorjahr wurden 106,5 Mio. t geerntet. 5 Jahre zurück betrug das Potenzial gerade mal 82 Mio. t. Die hohen Steigerungsraten sind das Ergebnis der ausgedehnten Anbaufläche und vor allem in diesem Jahr der ungewöhnlich hohen Flächenerträge von 48 dt/ha. Mehrjährige Durchschnittserträge liegen um die 40 dt/ha.
Nach den USDA-Schätzungen gehen rd. 56 Mio. t US-Bohnen in den Export mit der Hauptrichtung China. In den USA werden nur 52,5 Mio. t verarbeitet. Der Eigenbedarf an Sojaschrot fällt aufgrundder gestiegenen Viehbestände größer aus. Der Sojaschrotexport hält sich mit 10 Mio. t dagegen in Grenzen. Der Sojaölexport spielt mit unter 1 Mio. t. keine große Rolle.Am Ende des Wirtschaftsjahres sollen die Endbestände mit mehr als 13 Mio. t um 145 % steigen.
Die brasilianische Sojaernte wird unverändert auf 102 Mio. t (Vorjahr 96,5 Mio. t) geschätzt). Es wird ein früher Erntetermin Ende Jan.-2017 erwartet. Einige Monate später soll die argentinische Ernte eingebracht werden, die auf 57 Mio. t geschätzt wird. Exportsteuern bremsen den Anbau der Bohnen zugunsten der exportsteuerfreien Maiserzeugung.
Der Sojaverbrauch konzentriert sich auf China mit rd. 99 Mio. t, von denen 86 Mio. t importiert werden. Die gezielte Produktionssubventionierung Chinas, die Sojaerzeugung zu erhöhen, liefert voraussichtlich nur 1 bis 2 Mio. t zusätzlich.
Die Versorgungslage im Sojasektor 2016/17 wird überdurchschnittlich hoch einzuschätzen sein. Der errechnete Überhangbestand von 82,8 Mio. t liegt erheblich über den letzten Jahren von 77 Mio. t.
Die Börsenkurse für Soja konnten trotz guter Vorgaben aus dem Rohöl -und Palmölsektor nicht weiter steigen. Die hohen Ernteerwartungen in den südamerikanischen Ländern und die bereits eingesetzten Vorverkäufe lassen erwarten, dass die Sojakurse weiterhin auf niedrigem Niveau verbleiben.
Das USDA schätzt die Palmölerzeugung unverändert bei 64,5 Mio. t im Vergleich zum Vormonat. Die niedrigen Endbestände von 7,3 Mio. t sorgen dafür, dass die Preise für Palmöl auf hohem Niveau verbleiben. Unterstützung kommt vorerst vom gestiegenen Rohölkurs als Folge der OPEC-Beschlüsse, die Ölfördermengen zu kürzen. Inwieweit die Beschlüsse tatsächlich umgesetzt werden, muss sich erst noch erweisen.