Ölsaatenmarkt: Verbesserte Lage im Sojasektor - Raps bleibt knapp und teuer
Das US-Agrarministerium (USDA) hat in seiner jüngsten Aug.-Schätzung die globale Ölsaaten-produktion gegenüber dem Vormonat um knapp 1 % gekürzt. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Erzeugung jedoch um knapp 5 % höher. Der Verbrauch soll um 3,3 % im Jahresvergleich zunehmen. Damit soll sich die Vorratslage etwas verbessern.
Die Sojabohnenerzeugung 2021/22 wird um 5,5 % höher geschätzt als im Vorjahr. Der Verbrauch soll um 3,1 % steigen. Damit erhöht sich der Vorratsbestand und könnte für moderate Preise sorgen.
Brasilien ist mit 137 Mio. t zum weltgrößten Sojagebiet aufgestiegen. Für die Ernte im Febr/Mrz 2022 werden aufgrund der hohen Preisanreize ein Volumen von 144 Mio. t erwartet. Für den Export werden 93 Mio. t Bohnen veranschlagt; dazu kommen noch 17 Mio. t Sojaschrot. Das wichtigste Empfängerland ist China.
Die USA rangieren an 2. Stelle mit 118 Mio. t. Die niedrigen Niederschläge auf einigen Standorten haben zu einer leichten Kürzung gegenüber der Vormonatsschätzung geführt. Die Ernte im Herbst 2021 soll um 5,3 % über Vorjahresniveau ausfallen. Die Exportmenge wird auf knapp 56 Mio. t (Vorjahr 61,5 Mio. t) geschätzt. Auch in diesem Falle sind die Chinesen die wichtigsten Käufer.
Die argentinische Ernte lag in diesem Frühjahr bei 46 Mio. t und soll in den Frühjahrsmonaten Mrz./Apr. 2022 auf 52 Mio. t steigen. Argentinien exportiert überwiegend Sojaöl (6,5 Mio. t) und Sojaschrot (29 Mio. t); die Ausfuhr von Sojabohnen ist mit 6,3 Mio. t vergleichsweise gering.
Auf der Importseite steht China mit 101 Mio. t bzw. knapp 60 % des Welthandels an vorderster Stelle. Im Vergleich zum Vorjahr sollen die Einfuhren und rd. 4 Mio. t zunehmen.
Die EU-27 kauft zu ihren selbsterzeugten 2,9 Mio. t zusätzlich 15 Mio. t Bohnen, 17 Mio. t Schrot und 0,55 Mio. t Öl in Nord- und Südamerika ein. Die EU-Einfuhrmengen haben sich nur geringfügig erhöht. Hauptlieferanten für Bohnen sind Brasilien und die USA. Im Falle von Sojaschrot teilen sich Argentinien und Brasilien die Mengen zu fast gleichen Teilen.
Das USDA schätzt die Versorgungslage auf dem globalen Rapsmarkt auf nur noch knapp 70 Mio. t. (Vorjahr 72 Mio. t). Die ursprünglich mal auf 21 Mio.t veranschlagte kanadische Ernte wird auf 16 Mio. t infolge der Hitzewelle abgestuft. Für die EU-27 werden 17 Mio. t erwartet; das sind 4,6 % mehr als im schwachen Vorjahr.
Kanadas Exporte gehen von üblichen 10,5 Mio. t auf 6,9 Mio. t zurück. Leidtragende sind vor allem China, Japan und die EU. Die EU-Importe werden von vorjährigen 6,3 Mio. t auf 5,2 Mio. t zurückgesetzt.
Die weltweiten Vorratsbestände fallen von früheren 7,6 auf 4,6 Mio. t. Raps ist weltweit knapp und wird vorerst teuer bleiben.