USDA-Vorschau: US-Sojamarkt bis 2024/25 – steigende Produktion – fallende Preise
Mit dem Ende des Wirtschaftsjahres 2013/14 (Sept./Aug.) verfügten die USA über geringsten Vorratsbestand an Sojabohnen seit Jahrzehnten. Ausgerechnet in diesem Jahr verspätete sich der Beginn der neuen Ernte. Zu allem Überfluss kamen Transportprobleme hinzu.
Die Folge: trotz einer Rekordernte waren Sojabohnen an den Bedarfsstandorten nicht verfügbar. Anstelle erwarteter Kursrückgänge stiegen die Preise an. Besonders starke Auftriebseffekte kamen aus dem Sojaschrotsektor. In der Zwischenzeit konnte der vordere Bedarf gedeckt werden und die Vorratsläger beginnen sich aufzufüllen. Die Preise geben langsam nach. Dazu tragen auch die hohen Erwartungen an die südamerikanische Ernte im Frühjahr 2015 bei.
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) hat seinen Blick in einer Langzeitstudie auf das kommende Jahrzehnt ausgerichtet. Dabei sind vor allem die nächstliegenden Jahre von besonderem Interesse, während die späteren Termine im Wesentlichen von kalkulatorischen Trendwerten bestimmt werden.
Das Jahr 2014/15 endet mit einer US-Rekordernte von 107 Mio. t und hinterlässt einen hohen Endbestand. Für das Jahr 2015/16 soll die US-Sojaernte nicht ganz so hoch ausfallen. Die Begründung wird mit einer geringeren Anbaufläche und durchschnittlichen Ertragsannahmen geliefert. Dagegen gibt es bereits Widerspruch aus Marktkreisen, die darauf hinweisen, dass das Soja-Mais-Preis-Verhältnis eindeutig eine höhere Sojafläche begünstige.
Hohe Anfangsbestände und eine mindestens gut durchschnittliche Ernte führen bei mittleren Verbrauchszunahmen zu einem weiteren Anstieg der Vorräte am Ende des Jahres 2015/16. Ein Bestandsaufbau drückt auf die Preise.
Der Preisverlauf spiegelt die Versorgungsentwicklung wider. Das hohe Kursniveau der zurückliegenden Jahre wird sich nicht fortsetzen, sondern von knapp unter 50 $ je dt auf einen Wert etwas über 30 $ je dt Sojabohne in den USA fallen. Mit dem prognostizierten Abbau der Bohnenbestände in den späteren Jahren wird das Kursniveau wieder auf rd. 35 $ je dt ansteigen. Die Preisprognose für die späteren Jahre besitzt nur Orientierungscharakter.
IGC-Schätzung für den Weltsojamarkt
In einer mittelfristigen Vorschau zeigt der internationale Getreiderat ähnliche Entwicklungen für den Sojamarkt hinsichtlich der weltweiten Produktion und Endbestandsentwicklung auf. Das Jahr 2014/15 wird als Rekordjahr eingestuft, das mit hohen Endbeständen für einen ausreichenden Vorratsaufbau für das Folgejahr sorgt.
Das Jahr 2015/16 wird niedriger eingeschätzt. Eine Wiederholung der vorjährigen Rekordernte wird nicht in Betracht gezogen. Dennoch bleiben die Endbestände vorerst noch auf hohem Niveau. Für die späteren Jahre wird mit mehrjährigen Durchschnittswerten gerechnet. Der Trend der Produktionsentwicklung zeigt eindeutig nach oben. Allerdings wird der Verbrauch noch etwas größer eingestuft mit der Folge, dass die Vorratsbestände wieder leicht zurückgefahren werden.