Ölsaatenmarkt: überdurchschnittliche Versorgungslage drückt auf die Preise
Das USDA korrigiert seine globale Ölsaatenschätzung im Febr. 2024 nur geringfügig nach unten im Vergleich zur Jan.2024-Ausgabe.
Soja spielt mit rd. 60 % Marktanteil die ausschlaggebende Rolle. Im Vergleich zum Vorjahr wird die Erzeugung um +5,3 % höher veranschlagt.
Entscheidenden Anteil (40 %) hat Brasilien als weltgrößter Produzent. Trotz aktuell geringfügiger Kürzung wird die zurzeit laufende Ernte mit 156 Mio. t als die bisher zweigrößte angesehen. Im Vorjahr wurde ein Rekordergebnis von 162 Mio. t erzielt. Dennoch wird in diesem Jahr eine bisherige Höchstexportmenge von rd. 100 Mio. t erwartet. Brasilianische Agrarbehörden sind pessimistischer mit einer Ernteschätzung von 149 Mio. t.
Die im Herbst 2023 abgeschlossene US-Ernte wird unverändert auf 113,3 Mio. t (Vorjahr 116,2 Mio. t) eingestuft. Die US-Ausfuhren fallen auf knapp 47 Mio. t (Vorjahr 54 Mio. t) zurück.
Argentinien erreicht nach der vorjährigen Erntekatastrophe mit nur 25 Mio. t in diesem Jahr wieder rd. 50 Mio. t. Üblicherweise exportiert das südamerikanische Land vorwiegend Sojaöl, Sojaschrot und Biodiesel. Die Ausfuhr von Sojabohnen fällt mit rd. 9 % Anteil nur gering aus.
Die weltweite Rapserzeugung schätzt das USDA weiterhin unverändert auf 87,4 Mio. t, etwas geringer als im Vorjahr. Bei einem steigenden Verbrauch werden die hohen Vorratsbestände langsam abgebaut, bleiben aber immer noch über dem mehrjährigen Durchschnitt.
Die beiden größten Erzeuger sind die EU-27 mit rd. 20 Mio. t und Kanada mit 18,8 Mio. t, beide zusammen bestreiten rd. 45 % der Welterzeugung. Während Kanada rd. 40 % der Ernte exportiert, ist die EU-27 weiterhin auf Einfuhren in der Größenordnung von 5,3 Mio. t angewiesen. Die EU-Importe stammen aus der Ukraine, Australien und Kanada.
Die übrigen Ölsaaten haben nur begrenzten Einfluß auf die Markt- und Preisentwicklung.
Für den Sektor der Pflanzlichen Öle spielt allerdings die Palmölerzeugung mit steigenden 79,5 Mio. t eine durchschlagende Rolle. Beherrscht wird dieser Markt von Malaysia und Indonesien mit einem Anteil von zusammen rd. 84 %. Die ursprüngliche Befürchtung von Produktionseinbußen infolge der El Niño-Wetterlage sind nicht in vollem Umfange eingetreten. Die Kurse für Palmöl bewegten sich in den letzten Wochen in einer Auf- und Ab-Bewegung zwischen 750 bis 780 €/t.