USDA erhöht Ölsaatenversorgung zum Vormonat – US-Sojaernte auf Rekordkurs
Das amerikansiche Landwirtschaftsministerium (USDA) schätzt in seinem Aug.-16-Bericht die globale Ölsaatenversorgung wieder deutlich höher ein als noch im Vormonat. Gemessen an den Endbeständen von rd 80 Mio. t bzw. 17 % des Verbrauchs ist die globale Versorgungslage zwar nicht so hoch wie im Rekordjahr 2014/15 mit Überhangbeständen von 93 Mio. t bzw. 21,1 % vom Verbrauch, bewegt sich aber im oberen Mittelfeld.
Einen wesentlichen Anteil hat die Sojabohne, die etwa 60 % der weltweiten Ölsaaten ausmacht. Die zurückliegenden südamerikanischen Ernten im Frühjahr 2016 haben nur unterdurchschnittlich abgeschlossen. Damit verbunden waren Befürchtungen um eine knappe Versorgungslage insbesondere vor dem Hintergrund eines US-Sojabohnenanbaus, der weitere Beeinträchtigungen wegen La Niña erwarten ließ. Die Einschätzung hat die Börsenkurse im Mai/Juni auf einen Höhenflug getrieben.
Aber die bisherige Witterung war in diesem Jahr bisher besonders günstig. Nach den wöchentlichen US-Bestandsbeurteilungen werden Höchsterträge erwartet. Die Kurse sind erheblich gefallen.
Die jüngste USDA-Schätzung für 2016/17 kommt auf weltweite 330 Mio t Soja und liegt damit um 18 Mio. t über dem Vorjahr. Für die USA geht man im Herbst 2016 von einer Rekordernte in Höhe von 110 Mio. t aus. In Südamerika schätzt man Sojaernten im Frühjahr 2017 mit einer Höchsternte von 103 Mio. t in Brasilien und durchschnittlichen 57 Mio. t in Argentinien.
Das höhere Sojaangebot trifft auf eine um 11 Mio t höher eingeschätzte Nachfrage. Diese wird besonders stark durch die Sojaimporte Chinas unterstützt. Für 2016/17 erwartet man 87 Mio. t chinesische Einfuhren, die um rd. 4 Mio. t über Vorjahresniveau veranschlagt werden. Die regen aktuellen chinesischen Sojaeinkäufe lassen ein höheres Importvolumen vermuten. Im Hintergrund steht der Importrückgang von Maistrockenschlempe wegen chinesischer Bedenken gegenüber nicht zugelassener GVO-Rohstoffverwendung.
Das USDA schätzt trotz anders lautender Berichte aus Malaysia und Indonesien die Palmölernte unverändert zum Vormonat, aber höher zum Vorjahr ein.
Die globale Rapsernte wird auf 67,11 Mio. t geschätzt und bleibt damit unter dem schon schwachen Vorjahresniveau. Höheren Ernten in Kanada und Indien stehen schwächere Ergebnisse in der EU und China gegenüber. Die Zeiten von Rapsernten in Höhe weltweiter 71 Mio. t scheinen vorerst der Vergangenheit anzugehören.
Die Reaktion an den Börsen auf den jüngsten USDA-Bericht war tendenziell kursdrückend. Soja und Raps gaben etwas nach. Voraussichtlich ist in der kommenden Woche noch mit Nachwirkungen zu rechnen.