EU-Kom: Rapsernte nur 19,4 Mio. t bzw. -10 % – Börsenkurse geben dennoch nach.
Die EU-Kommission hat im jüngsten Marktbericht die EU-Rapsernte auf 19,4 Mio. t deutlich nach unten abgestuft. Noch im Vormonat lautete die Schätzung auf über 20 Mio. t. Im Vergleich zum bereits schwachen Vorjahr fällt die diesjährige Ernte um rd. 10 % schlechter aus. Noch im Jahre 2014 wurden 24,3 Mio. t bzw. fast 21 % mehr Raps in der EU gedroschen.
Die Ernteergebnisse sind in den einzelnen Mitgliedstaaten jedoch unterschiedlich ausgefallen. In den großen Erzeugungsgebieten Frankreich, Polen und Großbritannien gab es Einbußen zwischen 15 bis 25,5 %. Deutschland als weiteres großes Gebiet hat rd. 7 % weniger geerntet.
Höhere Ernten sind im Südosten der EU anzutreffen. In der Tschechei sind fast 4 % mehr erzeugt worden. In Rumänien beträgt die Steigerung zum Vorjahr sogar 15,4 %. Hier haben ausreichende Niederschläge für günstige Wachstumsbedingungen gesorgt.
Der Rapsverbrauch wird aufgrund unzureichender Importmöglichkeiten ebenfalls niedriger auf rd. 22 Mio. t angesetzt. Die Rapseinfuhren sollen auf 3,1 Mio. t ansteigen. Angesichts der GVO-Zulassungsproblematik wird es jedoch schwierig werden, die Mengen im internationalen Handel aufzutreiben. Kanada als weltgrößter Exporteur von Canola scheidet wegen GVO weitgehend als Lieferant aus.
Die Ukraine hat aufgrund der Herbsttrockenheit eine äußerst schwache Rapsernte eingebracht, so dass die Einfuhren von dort nicht das übliche Maß erreichen. In Australien erwartet man dagegen eine hohe Rapsernte. Ein großer Teil davon wird jedoch von China aufgekauft werden.
Die Rapskurse an der Pariser Börse mussten nach einem kurzen Höhenflug dem Preisdruck von Soja, Palmöl und Rohöl nachgeben. Die Notierung bewegt sich zurzeit knapp oberhalb der Marke von 370 €/t.