USDA mit leicht verringerter Ernteschätzung 2024/25 für den Ölsaatenmarkt.
In der aktualisierten Mrz.-2025-Ausgabe hat das USDA die weltweite Ölsaatenerzeugung etwas nach unten korrigiert. Die globale Erzeugung wird auf 679 Mio. t veranschlagt und der Verbrauch auf 673 Mio. t. Die Endbestände verringern sich nur wenig auf 139 Mio. t. Trotz der Kürzungen zur Vormonatsschätzung bleibt die Versorgungslage in diesem Markt weiterhin auf überdurchschnittlich hohem Niveau.
Die globale Sojaerzeugungbleibt unverändert bei 421 Mio. t. Der Verbrauch steigt auf 412 Mio. t. Die Vorratsbestände werden nur geringfügig in Anspruch genommen.
Brasilien bleibt mit 169 Mio. t weltgrößter Erzeuger vor den USA. Das südamerikanische Land exportiert davon 105 Mio. t mit Schwerpunkt nach China. Der aktuelle Zollstreit Chinas mit den USA läßt vermuten, dass die brasilianischen Lieferungen in das Reich der Mitte noch zunehmen könnten. Dem steht allerdings eine restriktive Einfuhrpolitik Chinas gegenüber, die mit einem geringeren Schweinebestand und Anstrengungen zur Erhöhung der Eigenversorgung begründet werden.
Die US-Sojaernte 2024 wird unverändert auf 118,8 Mio. t geschätzt. Das USDA geht immer noch von einem Bohnenexport von 49,7 Mio. t und einer Sojaschrotausfuhr von knapp 16 Mio. t aus. Das Hin und Her bei den US-Zöllen und Gegenzöllen erhöht zwar die Unsicherheit der zukünftigen Handels-ströme, aber die US-Ausfuhren neigen sich dem Ende zu, während Brasilien aufgrund seiner Erntetermine im Febr./Mrz. eines Jahres zunehmend in den Handel der kommenden Monate einsteigt.
Die argentinische Sojaernte wird mit 49 Mio. t unverändert eingeschätzt. Davon geh 4,9 Mio. t Bohnen in den Export, während die Sojaschrotausfuhren auf steigende 30 Mio. t veranschlagt werden. Dazu kommen noch 7,3 Mio. t Sojaöl.
Die weltweite Rapsernte 2024 wird weitgehend unverändert auf 85,7 Mio. t geschätzt. In Kanada werden 18,8 Mio. t erreicht, während das Ernteergebnis in der EU auf 17,24 Mio. t deutlich heruntergesetzt wurde; die EU-Importe schätzt das USDA auf 7 Mio. t deutlich höher ein als die EU-Kommission.
Der jüngste chinesische Einfuhrstopp für kanadische Rapslieferungen bringt bei einem Handelsvolumen von 5 Mio. t den Markt heftig in Bewegung. Aktuell sind die Kurse an der Pariser Börse unter die Marke von 500 €/t gefallen.
Die Palmölerzeugung mit dem größten Produktionsanteil bei den pflanzlichen Ölen wird unverändert auf 79 Mio. t geschätzt; der Verbrauch soll 78 Mio. t betragen. In Malaysia und Indonesien mit einem Anteil von 85 % der Welternte sorgen ungünstige Wetterverhältnisse und zunehmender Eigenverbrauch zur Herstellung von Biokraftstoffen für ein begrenztes Exportangebot. Die relative Knappheit in diesem Teilmarkt hat eine maßgebliche Preisstützungsfunktion im ganzen Ölsaatengeschäft.
Die Sonnenblumensaat wird um 10 % niedriger auf 20,5 Mio. t veranschlagt. In Russland und insbesondere in der Ukraine - die beiden größten Produktionsgebiete auf Weltebene - ist die Ernte deutlich schlechter ausgefallen. Der Mangel an exportfähigen Mengen betrifft insbesondere die EU als weltgrößten Importeur mit einem Handelsanteil von mehr als 25 %.
Der Ölsaatenmarkt wird ähnlich wie beim Getreidemarkt durch die von den USA ausgelösten Handelszollrestriktionen massiv beeinflusst. Fundamentale Markteinflüsse werden dadurch in den Hintergrund gedrängt.