Raps zeigte sich in dieser Woche etwas schwächer. Standen am letzten Freitag noch 490,50 Euro/t auf der Anzeigetafel in Paris für den Frontmonat August 2024, waren es zur Schlussglocke gestern Abend 485,50 Euro/t. Mit Start in den Handelstag zeigen sich aber wieder leicht festere Tendenzen.
Die EU-Kommission hat die europäische Produktionsprognose nach unten angepasst. Gerechnet wird nun mit einer Rapsernte von 19,089 Mio. Tonnen nach 19,721 Mio. Tonnen im Vorjahr. Der Durchschnitt der letzten fünf Jahre wird aber trotz de reduzierten Ernteprognose um 7,40 Prozent übertroffen. Insgesamt wird die Ölsaatenernte in Europa höher gesehen als im Vorjahr. Der Anbau von Soja hat genauso zugelegt wie der von Sonnenblumen und auch die Leinsaatfläche ist gegenüber dem Vorjahr und dem Durchschnitt der letzten Jahre gewachsen. An den Kassamärkten bleibt es derweil ruhig. Aus Kanada wird von einem zügige Aussaatfortschritt berichtet, was die dortigen Canola-Kurse belastet. Zudem zeigen sich geringere Verarbeitungsmengen von Canola in Kanada, dazu hat das Statistikamt gestern frische Zahlen veröffentlicht. Profitieren können die Rapspreise zudem von den beschlossenen Exportzöllen auf russische Agrargüter. Auch Ölsaaten und Getreide aus Belarus ist davon betroffen. Insbesondere Rapsschrot wurde aus beiden Ländern noch in größeren Mengen nach Europa eingeführt.
Der Sojamarkt startete wegen eines Feiertages erst am Dienstag in die neue Handelswoche. Dabei ging es insgesamt südwärts für Sojabohnen und Sojaschrot. Die Wetteraussichten haben sich in den vereinigten Staaten deutlich verbessert, die regenreiche Vorwoche hat die Bodenfeuchtigkeit in vielen Anbaugebieten deutlich erhöht. Die Aussaat ist zudem trotz der Schlechtwetterfront insgesamt gut vorangekommen. Aktuell sind 66 Prozent der angepeilten Flächen bestellt. Damit wird auch der Durchschnitt der letzten fünf Jahre von 63 Prozent übertroffen, das Vorjahr wird aber deutlich verfehlt. Die Sojaausfuhren bewegen sich auf geringem Niveau. In der Woche bis zum 23. Mai wurden lediglich 20.000 Tonne mehr als in der Vorwoche zuvor registriert. 212.105 Tonnen wurden verladen. Wegen des Feiertages am Montag kommen die Exportverkäufe erst am heutigen Freitag.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Raps geht schwächer in den neuen Monat. Gestern verlor der August-Kontrakt 8,75 Euro/t und auch heute zeigen sich im bisherigen Handelsverlauf rote Vorzeichen. Das Umfeld für Pflanzenöle insgesamt ist belastet. So sank auch Canola an der ICE in Winnipeg auf ein Monatstief. Neben der raschen Aussaat in der Prärie belasten auch die Vorgaben aus dme Sojakomplex den Rapsmarkt. Hingegen kommen aus Australien bullische Nachrichten. Die Anbaufläche ist deutlich kleiner als es zunächst erwartet wurde und die Ernteprognose wurde durch die australische Agrarbehörde deutlich nach unten korrigiert.
Im Sojakomplex ging es gestern zweistellig südwärts. Im heutigen Handelsverlauf zeigt sich noch kein ganz klares Bild, die vorderen Termine tendieren leicht fester während insbesondere die späteren Termine teils deutlich nachgeben. Die US-Sojaaussaat kommt zügig voran. Per 2. Juni sind 78 Prozent der angepeilten Flächen bereits bestellt, im Schnitt der letzten fünf Jahre waren es zu diesem Zeitpunkt lediglich 73 Prozent. Die jüngsten Niederschläge vor allem im Corn Belt haben die Aussaat damit nicht nachhaltig beeinflusst. Im Gegenteil, diese Niederschläge dürften den Pflanzen beim Start in die Vegetationsphase deutlich zugutekommen. 55 Prozent der Bestände sind bereits angelaufen, verglichen mit 52 Prozent im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Exportinspektionen des USDA für die Woche zum 30.5. brachten 348.644 Tonnen Sojabohnen hervor und hat sich damit gegenüber der Vorwoche deutlich verbessert. Insgesamt sind die Ausfuhren aber sehr deutlich dem Vorjahresergebnis hinterher. Wurden zu diesem Zeitpunkt in der Vorsaison 48,69 Mio. Tonnen Sojabohnen registriert, sind es aktuell 40,29 Mio. Tonnen.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Einkaufswelle aus China hat sich bis jetzt nicht bestätgt. Die Aussaat kommt zudem gut voran und bei einer geringeren Inlandsnachfrage in den USA haben die Sojapreise derzeit wohl wenig Potenzial für eine weitere Kursrally. Hingegen zeigen die neusten Produktionsprognosen beim Raps für Europa und die angekündigten Zölle gegen Russland und Belarus offensichtlich Wirkung im Handelsverlauf.