03.
02.23
Alle Blicke richten sich auf Südamerika

Ölsaaten News, 03.02.2023

Bullish
  • Dürre in Argentinien
  • langsamer Erntestart in Brasilien
  • Öffnung der chinesischen Wirtschaft
  • Konjunktursorgen treten in den Hintergrund
  • Ukrainekrieg
Bearish
  • gute Rapsversorgung in Europa
  • gute Ernte in Australien
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Raps 5. Jan. 12. Jan. 19. Jan. 26. Jan. 2. Feb.  +/-
Hamburg 586,00 565,00 529,00 524,00 547,00 23,00
Straubingen 581,00 560,00 524,00 519,00 542,00 23,00
Sojaschrot            
Hamburg 548,00 564,00 565,00 545,00 561,00 16,00
Magdeburg 558,00 574,00 575,00 555,00 571,00 16,00
Mainz 567,00 579,00 558,00 558,00 576,00 18,00
Rapsschrot            
Hamburg 343,00 338,00 338,00 338,00 338,00 0,00
Hamm 345,00 340,00 343,00 366,00 359,00 -7,00
Niederrhein 340,00 340,00 340,00 357,00 353,00 -4,00

Der Fokus der Ölsaatenmärkte, insbesondere der Sojamärkte, liegt auf Argentinien und Brasilien. Sojabohnen konnten auf Wochensicht leicht zulegen, Sojaschrot legte deutlich zu. Lediglich Sojaöl zeigt nur geringfügige Veränderungen auf Wochensicht. Im gesamten Januar haben die Sojabohnen im März-Kontrakt an der CBoT um 21,75 US-Cents/bu zugelegt. Insgesamt ist der Marktverlauf jedoch volatil.

Wurden Anfang der Woche die Sojapreise durch die Regenschauer in Argentinien noch nach unten gezogen, hat sich die Wettereinschätzung zum Wochenende hin wieder komplett gedreht. Wie die Getreidebörse in Buenos Aires bestätigte, haben die Regenfällen den Pflanzen zwar geholfen, jedoch dürften die großen Dürreschäden bleiben und die Ernte weiterhin verhältnismäßig gering ausfallen. In einem Bericht des USDA rechnen die Experten des Ministeriums mit einer argentinischen Sojaproduktion von 36 Mio. Tonnen. Das wäre der geringste Wert seit über 14 Jahren und gelichzeitig 9,5 Mio. Tonnen geringer, als das USDA zuletzt erwartet hatte. Gegenüber dem Vorjahr würden damit 6 Mio. Tonnen weniger eingefahren werden. StoneX erhöhte seine Prognose für die brasilianische Ernte auf 154,2 Mio. Tonnen. Bisher hatten die Analysten des Handelshauses mit einer Ernte von 153,8 Mio. Tonnen gerechnet. Auf der Exportfront zeigten sich die brasilianischen Exporte hingegen etwas geringer. Gegenüber dem Vorjahresjanuar wurden rund 35 Prozent weniger Sojabohnen ausgeführt.
Wie bereits im Vorfeld erwartet wurde, haben sich die Sojaverarbeitungszahlen in den USA gegenüber dem Niveau des letzten Jahres reduziert. Die gestern veröffentlichten US-Exportverkäufe lagen mit 736.000 Tonnen im Rahmen der Erwartungen.
Die gestiegenen Sojaschrotpreise an der CBoT machen sich auch an den hiesigen Kassamärkten bemerkbar. Sojaschrot notierte an allen Orten in Deutschland fester. Gleichwohl zeigt die EU-Importstatistik, dass die Sojaimporte deutlich zurückgegangen sind. Angezogen haben dafür die Sonnenblumen und Sonnenblumenschrotimporte. Hier kommen insbesondere große Mengen aus der Ukraine.

Volatil zeigt sich Raos in der vergangenen Woche. Auf Wochensicht stand am gestrigen Donnerstag ein kleines Plus von 2 Euro auf der Anzeigetafel der Euronext/Matif. Im Januar insgesamt hat Raps im neuen Fronttermin Mai 23 je Tonne 42,50 Euro verloren. Am ersten Handelstag des neuen Jahres notierte der Mai-Termin noch mit einem Schlusskurs von 5873,50 Euro/t. Mit Start in den heutigen Handelstag zeigen sich für die vorderen Termin abermals grüne Vorzeichen, während die Termine ab dem Jahr 2024 heute bis zum Mittag noch keine Umsätze erfahren haben. Die Versorgungslage mit Raps in Europa ist weiterhin überdurchschnittlich gut. Die Importe bewegen sich auf einem deutlich höheren Niveau als im Vorjahr. Mit einem Importvolumen im laufenden Wirtschaftsjahr von 4.47 Mio. Tonnen wurden rund 1,37 Mio. Tonnen mehr Rapssaat in die EU eingeführt als noch zum selben Zeitpunkt des vorangegangenen Wirtschaftsjahres. Die Kassamarktumsetze bleiben überschaubar, dennoch konnten die Notierungen zumeist auf Wochensicht anziehen. Canola in Winnipeg gab gestern nach. Ein stärker Can-Dollar bremst die Exportphantasien ein wenig aus. Das Statistikamt Kanadas veröffentlicht in Kürze die Bestandsschätzungen für den Dezember. Diese dürften – so die lallgemeine Markterwartung – um rund ein Drittel höher ausfallen als im Dezember 2021. Damals warne die Bestände aufgrund der sehr schwachen Canola-Ernte in Kanada deutlich geringer.

Ölsaaten-Aktualisieren,

Update Ölsaaten vom Dienstag, 07.02.2023

Die Kursentwicklung beim Raps bleibt bullisch. Nach den Zuwächsen von 4 Euro im Frontmonat Mai am gestrigen Montag zeigen sich auch am heutigen Dienstag in den ersten Handelsstunden grüne Vorzeichen für die Ölsaat. Der Maikontrakt schloss gestern mit einem Schlusskurs von 549,75 Euro und konnte in der Spitze heute bereits einen Preis von 555 Euro erreichen. Die Rapsschrotpreise zeigten sich zuletzt stabil, während die Rapsölpreise an den Kassamärkten wegen den schwächeren Palmölpreisen durchaus unter Druck standen. Die Nachfrage der Biodieselhersteller ist zurückhaltend. Die neuen Preisdeckel für russischen Diesel könnte jedoch die Nachfrage nach heimischen Rapsöl weiter anziehen lassen. Die Rohölpreise gaben gestern dafür Unterstützung. Canola an der ICE in Winnipeg zeigte sich am Freitag und gestern ebenfalls mit grünen Vorzeichen. Gute Exportzahlen haben dort zuletzt für Unterstützung gesorgt. Zudem hat der kanadische Dollar gegenüber dem US-Dollar etwas nachgegeben, was der Kursentwicklung Unterstützung gab.

Die Vorzeichen beim Sojakomplex sind hingegen rot. Die Bohnen verloren zum Wochenauftakt knapp zweistellig und starteten heute Morgen wieder mit leichten Verlusten in den vorbörslichen Handel. Bis zum Mittag hin drehten die Sojabohnen an der CBoT jedoch ihre Kursrichtung und holen einen Großteil ihrer Vortagsverluste wieder auf. Die Wetterbedingungen in Argentinien und die schleppende Ernte in Brasilien geben grundsätzlich Unterstützung. Auch die Exportzahlen geben durchaus Unterstützung. So wurden in der vergangenen Woche 1,83 Mio. Tonnen Bohnen für den Export verladen. Das waren zwar etwas weniger als in der Vorwoche, jedoch werden die Vorjahreswerte deutlich überschritten. Insgesamt haben die US-Exporteure in der laufenden Saison bereits mehr Bohnen verladen als in der vergangenen Saison. Hauptabnehmer ist und bleibt China. Die neuerlichen politischen Spannungen aufgrund des Ballonabschusses durch die US-Behörden belasten aber tendenziell der Handel. Das Handelshaus StoneX äußerte beispielsweise gestern die Befürchtung, dass China bereits getätigte Mais- und Sojabestellungen stornieren könnte. In der Folge dieser Spannungen gaben zum Wochenauftakt auch die Sojaschrotpreise an der CBoT nach. Der März-Termin verlor gestern 7,50 US-Dollar je short ton und schloss bei umgerechnet 500,40 Euro/t. Am heutigen Dienstag zeigen sich vorbörslich ebenfalls schwächere Tendenzen, wenn auch nur leichte.

Sowohl gestern als auch heute geben die wieder steigenden Rohölpreise Unterstützung für Raps und Soja. Am Dienstagmittag wird die Nordseesorte Brent mit einem Kurs von 82,33 US-Dollar je Barrel angegeben und damit 1,43 US-Dollar fester als gestern.

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ZMP Live Expertenmeinung

Der Rapsmarkt ist und bleibt gut versorgt. Dran dürfte sich auch erst einmal nichts ändern, denn die europäischen Anbaufläche dürfte zu nächsten Ernte weiter wachsen. Abhängig ist die weitere Preisentwicklung vor allem – sowohl beim Raps als auch beim Soja – von den Entwicklungen in Südamerika. Brasiliens Farmer ernten, wenn auch langsam und die argentinische Produktion wird deutlich geringer ausfallen als im Vorjahr. Die volatile Phase ist nicht vorbei.

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