Auf Wochensicht ging es für die Rapspreise in Paris südwärts. Gestern schloss der Frontmonat Mai mit einem Settlement von 531 Euro, am vergangenen Freitag standen immerhin noch 542 Euro/t auf der Anzeigetafel der Börse in Paris. In den letzten beiden Handelstagen konnte die Ölsaat jedoch wieder etwas zulegen. Um 2,50 Euro ging es am gestrigen Donnerstag nach oben und auch bis zum frühen Nachmittag am heutigen Freitag tragen die Kurse grüne Vorzeichen.
Raps profitierte dabei auch von der Unsicherheit der Zukunft des Getreideabkommens. Auf dem G20-Treffen in Indien äußerte sich Außenminister Lawrow nochmals deutlich kritisch zum Abkommen und gab einer zügigen Einigung eine deutliche Absage. Russland fordert weiterhin die Rücknahme vieler Sanktionen gegen sein Land. Die EU-Importzahlen wurden in dieser Woche wieder veröffentlicht. Demnach wurden bis zum 26. Februar diesen Jahres 5,33 Mio. Tonnen eingeführt und damit rund 1,92 Mio. Tonnen mehr als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Für Unterstützung an den Rapsmärkten sorgten auch positive Vorgaben im Sojakomplex, der vor allem gestern deutliche Zuwächse erfuhr. An den Kassamärkten notiert Raps schwächer als in der vergangenen Woche, die Umsätze bleiben weiterhin auf geringem und überschaubarem Niveau. Rapsschrot zeigte sich zumeist ebenfalls leicht schwächer. Canola in Winnipeg legte zwar gestern ebenfalls kräftiger zu, gab aber in den vergangenen Tagen mehrheitlich nach. Hier machen sich zunehmend Sorgen um die Importnachfrage aus China breit.
Auf Wochensicht insgesamt nachgegeben haben auch die Sojabohnen an der CBoT. Auch Sojaschrot, dass in den meisten letzten Wochenrückblicken immer zulegte notiert aktuell unter dem Niveau vom vergangenen Freitag. Der meistgehandelte Mai-Termin beim Sojaschrot kostete zur Schlussglocke am gestrigen Donnerstag 472,30 USD/short ton und damit umgerechnet 490,26 Euro/t. An den Kassamärkten in Deutschland zeigen sich für Sojaschrot ebenfalls fallende Tendenzen. Weiterhin blicken die Marktteilnehmer auf die Situation in Südamerika. In Argentinien hat sich an der Dürre nichts geändert. Die Getreidebörse in Buenos Aires rechnete zuletzt mit einer Ernte von 33,5 Mio. Tonnen. Ursprünglich war die Börse von einer Ernte von 48 Mio. Tonnen ausgegangen. Gestern kündigte die Getreidebörse an ihre Prognose nochmals überprüfen und nach unten anpassen zu wollen. Dies sorgte an der CBoT für deutliche Kurssteigerungen im gestrigen Handel. Daran änderten auch eher enttäuschende Sojaexportverkäufe nichts. In Brasilien kommen die Erntearbeiten hingegen besser voran.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Update Ölsaaten vom Dienstag, 7. März 2023
Die Sojabohnen konnten mit einer regelrechten Rally in die neue Handelswoche starten. Auch im vorbörslichen Handel heute Morgen deuten sich freundliche Tendenzen an. Hauptargument für den Markt und die steigenden Preise sind weiterhin die schweren Dürrefolgen in Argentinien. Weiterhin herrschen in dem südamerikanischen Land Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius und teilweise sogar darüber. Die Mais- und Sojapflanzen leiden eindeutig unter den Temperaturen, die Getreidebörse in Buenos Aires kündigte letzte Woche bereits an ihre Ernteprognosen nochmals nach unten korrigieren zu wollen. Auch in der morgigen WASDE dürften die Produktionseinschätzungen für Argentinien nach unten korrigiert werden. Die US-Exportzahlen, die gestern veröffentlicht wurden, enttäuschten mehrheitlich, bremsten den Anstieg der Sojabohnen jedoch nicht aus. Am Ende des ersten Handelstages der neuen Woche stand für den Mai-Termin an der CBoT ein Tagesgewinn von 19,75 US-Cents und ein Schlusskurs von 1.529,00 US-Cents/bu (525,94 Euro/t) auf der Anzeigetafel. Sojaschrot legte gestern ebenfalls kräftig zu und gewann im meistgehandelten Mai-Kontrakt 12 US-Dollar auf 493,40 $/short ton (508,11 Euro/t). In Brasilien kommen die Farmer weiterhin besser mit den Erntearbeiten voran, die Differenz zum Vorjahr wird aber so schnell wohl nicht aufgeholt werden. Berichten zur Folge haben die brasilianischen Farmer wegen der schleppenden Ernte auch verhältnismäßig wenig Bohnen bisher verkauft. In Teilen wird aber auch von einer größeren Lagerbereitschaft der Farmer berichtet.
Raps legt zum Wochenstart einen deutlichen Rückwärtsgang ein. Der Mai-Kontrakt verlor am gestrigen Montag 8,75 Euro auf 529,75 Euro/t. Auch die Folgekontrakte trugen deutlich rote Vorzeichen. Mit Start in den börslichen Handel heute deuten sich an der Euronext/Matif abermals rote Vorzeichen an. Wie auf den Getreidemärkten zeigen sich die Rapskurse von den optimistischeren Prognosen für die Zukunft des ukrainischen Getreidekorridors beeinflusst. An den Kassamärkten werden weiterhin nur überschaubaren Mengen gehandelt. Hohe Importe und die Tatsache, dass bereits ein Großteil der letzten Ernte verkauft ist, sorgen für ruhigen Umsätze. Marktbeobachter rechnen jedoch durchaus damit, das insbesondere Ölmühlen ab April wieder verstärkt Bedarfe anmelden werden und auf der Suche gehen werden.
Canola an der ICE in Winnipeg startete ebenfalls mit roten Vorzeichen in die neue Woche. Hier fielen die Kursrückgänge aber wesentlich geringer aus als beim europäischen Raps. Ins Stocken geraten ist auch die jüngste Rally beim Palmöl. Gewinnmitnahmen haben den Anstieg der vergangenen Tage ausgebremst.
An den hiesigen Kassamärkten zeigen sich zudem weiter anziehende Sojaschrotnotierungen. Auch Rapsschrot konnte sich zuletzt wieder leicht fester zeigen.
ZMP Live Expertenmeinung
Durch die Unsicherheit des Getreideabkommens erhält auch Raps Aufwind. Soja profitiert in preislicher Hinsicht von der Dürre in Argentinien, die Situation in Brasilien kann die Marktlage jedoch schnell ändern. Insgesamt bleibt es dabei: Die Ölsaatenmärkte stehen zwar tendenziell unter Druck, die Marktlage bleibt aber wohl auch in den nächsten Tagen volatil.