Sojabohnen: Der seit Ende Mai-24 fortlaufende Preisabstieg aufgrund günstiger werdenden zukünftigen Versorgungsaussichten mit guten südamerikanischen Ernteergebnissen und beachtlicher Erhöhung der US-Sojaflächen, scheint vorerst Boden gefunden zu haben. Die US-Kurse orientieren sich an der 1150 ct/bu Linie (knapp 400 €/t) mit abgestuften Notierungen in und nach der US-Ernte.
Die weltweite Versorgungslage im Sojasektor wird für das kommende Wirtschaftsjahr 2024/25 von USDA und IGC als überdurchschnittlich hoch eingestuft. Aus den 3 großen Erzeugungsgebieten Brasilien, USA und Argentinien mit einem Marktanteil von knapp 80 % werden hohe Exportmengen angeboten. China als weltgrößter Importeur mit einem Handelsanteil von rd. 60 % wird zwar seine Einfuhren steigern, aber Engpässe werden dadurch nicht befürchtet.
Palmöl: Die Erzeugung in den Hauptanbaugebieten Malaysia und Indonesien steuert im Okt.-24 auf seine jährliche Höchsterzeugung zu, die aber nicht mehr die hohen Steigerungsraten früherer Jahre erreicht. Die Palmölkurse zeigen in jüngster Zeit wieder starke Aufwärtstendenzen. Aufgrund des erheblichen Verwendungsanteils für Biokraftstoffe werden die Preise stark vom Rohölkurs mitbestimmt. Als Marktführer im Ölsektor beeinflussen die Palmölkurse alle ölbetonten Ölsaaten wie z. B. Raps in hohem Maße.
Raps: Die Rapskurse folgen im Regelfall den beiden Marktführern Palmöl und Soja. Zurzeit geben die wieder anziehenden Palmölkurse den Ton an. Die Rapsnotierungen sind kurzzeitig in Richtung 500 €/t gestiegen, können aber das Niveau nicht ganz halten. Die anstehende Rapsernte im weltgrößten Erzeugungsgebiet EU fällt nach wie vor kleiner als im Vorjahr aus, so dass die Importe auf hohen Niveau bleiben. Die potenziellen Lieferanten Kanada, Ukraine und Australien fahren absehbar geringere Ernten ein. Das Rapskursniveau bleibt vergleichsweise hoch, wird aber durch die Sojapreise nach oben begrenzt.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Rapspreise erleben wiederholt hohe Preisausschläge nach oben infolge gestiegener Palmölnotierungen. Die weltweit günstige Sojaversorgung bremst die Preisentwicklung ab. Aufgrund des EU-Importbedarfs unterliegt die Preisentwicklung zusätzlich den Änderungen des €uro-Kurses.