Im Zuge der insgesamt schwachen Entwicklung bei Ölsaaten insgesamt ging es auch für Raps zum Jahresauftakt gen Süden. Gestern schlossen die Kontrakte an der Euronext/Matif mit roten Vorzeichen. Raps hat damit in den ersten drei Handelstagen des neuen Jahres damit insgesamt verloren. Gestern stand im Frontmonat Februar ein Schlusskurs von 430,75 Euro/t auf der Anzeigetafel. Zwischen den Feiertagen wurden noch Kurse von um die 440 Euro/t gehandelt.
Die Einflussfaktoren sind dabei insgesamt unterschiedlich. Die Hochwasserlage in vielen Teilen Deutschlands und das insgesamt sehr nasse Wetter macht regional zu schaffen. Auch in Frankreich ist es vielfach zu nass und beeinflusst. An den Kassamärkten bleibt es derweil ruhig. Die Ölmühlen zeigen sich weiter bedarfsgerecht versorgt. Angebote aus der Landwirtschaft sind zudem weiterhin rar. Vielfach warten die Erzeuger den weiteren Marktverlauf ab und zeigen derzeit keinen Verkaufsdruck. Die Preise für Rapsschrot haben seit Anfang Dezember etwas nachgelassen, tendieren aber weiterhin auf hohem Niveau. Insbesondere für kurzfristige Lieferungen zeigt sich nach wie vor ein knappes Warenangebot. Im Hafen von Rotterdam haben die Preise für Rapsöl zum Jahresauftakt nachgegeben. Deutlich unter Druck steht derzeit auch Canola an der ICE in Winnipeg. Bereits am letzten Handelstag des letzten Jahres notierte der meistgehandelte März-Termin auf einem Halbjahrestief.
Für Sojabohnen ging es zum Jahresauftakt ebenfalls südwärts. Auch hier gibt es mehrere Gründe, warum die Kontrakte an der CBoT unter Abgabedruck standen. Vor allem steht aber die deutlich bessere Anbausituation in Brasilien im Fokus. Bereits zwischen den Feiertagen haben viele Regionen von sehr ergiebigen Niederschlägen von bis zu 115 mm profitieren können. Für die kommenden Tage sind vor allem im Norden weitere ergiebige Niederschläge vorhergesagt. Derzeit bereiten die brasilianischen Exporte zusätzliche Sorge in den USA. Die große Einkaufswelle aus China in den Staaten scheint bereits vorüber. Vermehrt kaufen Händler aus dem Reich der Mitte wieder in Südamerika ein. Das sorgt für steigende Lagerbestände in den USA und setzt die Preise zusätzlich unter Druck. Auch die schwache Rohölentwicklung der letzten Tage hat das Preisgefüge belastet.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Update Ölsaaten vom Dienstag, 09.01.2024
Am heutigen Dienstag zeigen sich erstmals seit Tagen wieder grüne Vorzeichen im Rapsfuture der Euronext/Matif. Die letzten Tage ging es jedoch deutlich südwärts für die Ölsaat. Gestern stand im Februar-Kontrakt ein Schlusskurs von 418,50 Euro/t auf der Anzeigetafel. Bis zum frühen Nachmittag heute wurde der Kontrakt zwischen 419,00 und 422,75 Euro je Tonne gehandelt. Die Umsatzvolumen an der Börse sind dabei zuletzt wieder gestiegen. Hingegen bleibt es an den hiesigen Kassamärkten ruhig. Ölmühlen zeigen nach wie vor keine zusätzlichen Bedarfe aber auch Erzeuger halten Waren zurück und zeigen sich im Bezug auf die Ernte 2024 wenig Abschlussbereit. Belastet wird Raps weiterhin vor allem durch die Vorgaben beim Soja. Dieses stand wegen der besseren Anbaubedingungen in Brasilien zuletzt weiter unter Druck. Aber auch sinkende Rohölpreise und negative Vorgaben vom kanadischen Canola belasten die Rapspreisentwicklung.
An den Kassamärkten haben auch die Notierungen für Rapsschrot und für Rapsöl nachgelassen. Insbesondere beim Rapsschrot hat die Nachfrage nachgelassen. Futtermittelhersteller rechnen zudem mit einer weiteren Entspannung der Preis- und Versorgungslage.
Sojabohnen standen zu Jahresbeginn und so auch gestern deutlich unter Verkaufsdruck. Vor allem die weiterhin verbesserten Anbaubedingungen in Brasilien belasten den Markt. Mit einem Verlust von 10,75 US-Cents/bu fielen die Bohnen im März-Termin an der CBoT auf 1.245,50 US-Cents/bu und notieren damit so niedrig wie zuletzt im Dezember 2021. Für diese Woche werden neben den USDA-WASDE-Report auch zahlreiche Ertragsschätzungen für Brasilien privater Analysehäuser sowie der Agrarbehörde Conab erwartet. Die Sojaausfuhren der USA der vergangenen Woche zeigten sich freundlich auf hohem Niveau. Insgesamt haben bleiben die Ausfuhren auf Saisonsicht hinter den Mengen des Vorjahres zurück. Aktuell wurden 49,08 Mio. Tonnen für den Export in den USA verladen, im Vorjahr waren es noch 3,69 Mio. Tonnen mehr.
Im vorbörslichen Handel zeigen die Sojabohnen mehrheitlich geringfügige Zuwächse.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Abwärtstrend bei den Ölsaaten hält auch mit Beginn des neuen Jahres an. Die Preise stehen insgesamt weiter unter Druck. Die besseren Aussichten in Brasilien, die gute Versorgungslage der Ölmühlen beim Raps spielen dabei eine große Rolle. Dass die Anbaufläche in Deutschland wie in Frankreich rückläufig ist, spiegelt sich in der Preiserwartung aktuell nicht wider.