Die Rapskurse an der Euronext haben die 500-Euro-Marke auch in der vergangenen Woche souverän gehalten. An den heimischen Kassamärkten wird von einem dynamischen Handel und einer guten Nachfrage berichtet. Die Preisentwicklung am Markt zeigt Wirkung: Viele Einkäufer sind aktiv auf der Suche nach Ware. Die Anfragen der Ölmühlen können nicht immer bedient werden. Auch die Exportgeschäfte zogen aufgrund des jüngst schwächeren Euros wieder leicht an. Vor allem mit Blick auf das kommende Jahr werden bereits Abschlüsse für das erste Quartal 2025 verzeichnet. Der Sojakomplex in Chicago hat keine klare Richtung gefunden. Zur Wochenmitte ging es für die Bohnen weiter südwärts. Schrotfutures hingegen behaupteten sich und verzeichneten moderate Gewinne. Die Prognosen einer sehr guten brasilianischen Sojaernte drücken weiterhin auf die Notierungen und halten die Bullen in Zaum. Auch in Argentinien sind die Wetterbedingungen ideal für die bevorstehende Ernte. Die Ankündigungen des zukünftigen US-Präsidenten Trump, möglicherweise Zölle einzuführen und damit die US-Handelspolitik weiter zu restrukturieren, sorgen für Unsicherheit bei den Marktteilnehmern. Aus Sorge vor Preissteigerungen zeigen sich Einkäufer aus Importländern aktiv am Markt und decken sich ein – eine kluge Entscheidung. Zusätzlicher Druck kommt von den fallenden Palmölpreisen. Zuvor gaben diese gemeinsam mit dem Sojaöl noch Rückenwind für die Bullen. Das USDA hat heute Morgen einen privaten Exportverkauf von 30.000 Tonnen Sojaöl nach Südkorea gemeldet. Die Daten zu den wöchentlichen Exportverkäufen werden heute mit Spannung von den Marktteilnehmern erwartet. Die Analysten sind sich einig, dass die Sojabohnenverkäufe für 2024/25 zwischen 1,1 und 2,5 Millionen Tonnen liegen werden. Für 2025/26 wird mit 0 bis 75.000 Tonnen gerechnet. Beim Sojamehl wird mit einer Menge zwischen 150.000 und 600.000 Tonnen gerechnet
ZMP Live Expertenmeinung
Bei den Ölsaaten fokussieren sich derzeit viele Marktteilnehmer neben den Anbaubedingungen und dem Wetter besonders auf die politischen Vorboten zur kommenden Amtszeit des neuen US-Präsidenten Trump. Vor allem die Einführung von Zöllen könnten die Exportgeschäfte dämpfen und sorgt damit für Unsicherheit bei vielen Händlern. Mit Blick auf die kommenden Ernten auf der Südhalbkugel sehen die Prognosen derzeit sehr gut aus. Unsicher bleibt jedoch auch die Entwicklung des Wetters und den damit verbundenen Anbaubedingungen. Somit bleiben die Ölsaaten weiterhin volatil.