Raps konnte zwar am gestrigen Donnerstag zulegen und von einer Hausse bei den Sojabohnen profitieren. Bis zum frühen Nachmittag am heutigen Freitag zeigen sich aber schon wieder deutliche Verluste. Der Frontmonat August schloss gestern bei 474,50 Euro/t, um 15.30 Uhr wurden 464,75 Euro/t gehandelt und damit 9,75 Euro weniger als noch gestern. Die grundsätzlich guten Wachstumsbedingungen für Raps sorgen für Preisdruck auf der einen Seite. Zwar ist noch nicht überschaubar welche Schäden die Überschwemmungen in Baden-Württemberg und Bayern auf das Ernteergebnis haben wird, insgesamt hat sich in Deutschland die Bodenfeuchtigkeit insgesamt verbessert. Das der Sojakomplex in dieser Woche ebenfalls unter Druck stand, setzte auch Raps zu. Auch die sinkenden Rohölpreise belasten die Preiserwartungen. An den Kassamärkten bleibt die Lage ruhig, nach wie vor wird für Rapsschrot von einer eher knappen Versorgungslage berichtet.
Mit Ausnahme vom Donnerstag ging es für Soja in dieser Woche spürbar südwärts. Auch im vorbörslichen Handel am heutigen Freitag zeigen sich Verluste für Sojabohnen. Belastend wirken zum einen ein schwache Exportnachfrage, aber auch sinkende Rohölnotierungen belasten Soja und Sojaöl. Derzeit sind südamerikanische Exporteure mit großen Mengen am Weltmarkt lieferfähig und bieten günstigere Offerten im Vergleich zu den USA. Mittelfristig erhoffen sich US-Händler bessere Perspektiven durch die angekündigte Steuerreform in Brasilien. Diese könnte die Wettbewerbsfähigkeit der Brasilianer deutlich gefährden. Die Sojaverarbeitung im April hat ein Siebenmonatstief erreicht.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Für Raps ging es nach den Verlusten der letzten Woche gestern wieder bergauf. Der Frontmonat legte um 3,75 Euro/t zu. Heute treten die Kurse in Paris auf der Stelle. Auch an der ICE in Winnipeg gibt es kaum Kursveränderungen. Gutes Wetter in der kanadischen Prärie mit leichten Niederschlägen sorgen dafür, dass die Kurse kaum beweglich waren. An den Kassamärkten bleibt der Handel mit Raps (neue und alte Ernte) aktuell überschaubar. Die Kurse tendieren auch hier zum Wochenbeginn aus Erzeugersicht freundlicher. Mit 5,233 Mio. Tonnen liegen die EU-Rapsimporte weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres. Seinerzeit waren 7,207 Mio. Tonnen eingeführt worden. Damit sind die Rapsimporte in etwa auf dem Niveau des Wirtschaftsjahres 2021/22.
Positiv ging es für Soja in die neue Handelswoche. Die Aussaat in den USA ist zuletzt leicht ins Stocken geraten. Der Erntefortschritt zur Vorwoche beträgt lediglich 9 Prozentpunkte. 89 Prozent der angepeilten Flächen sind aber nach USDA-Angaben bestellt. Analysten hatten im Vorfeld einen Wert von 91 Prozent erwartet. Unverändert zur Vorwoche werden 72 Prozent der Bestände in einem guten oder sehr guten Zustand gesehen. Für Enttäuschung sorgten gestern hingegen die Exportinspektionen, die zwar über dem Wert der Vorjahresvergleichswoche lag, aber dennoch rund 80.000 Tonnen unter dem Niveau der Vorwoche. Unterstützung für Soja geben auch die sich erholenden Rohölpreise.
Sojaschrot tendiert am heutigen Dienstag geringer, Sojaöl kann die Erholung des Vortages jedoch auch heute fortsetzen, während sich die Sojabohnen nur wenig veränderlich zeigen.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Ölsaatenmärkte stehen unter Druck. Die Ertragsperspektiven scheinen gut, die US-Sojaaussaat kommt sehr zügig voran und jüngste Niederschläge geben der Aussaat Unterstützung. Gleichzeitig ist die Exportkonkurrenz groß.