10.
03.23
Raps fällt unter die 500 Euro Marke

Ölsaaten News, 10.03.2023

Bullish
  • Dürre in Argentinien
  • Sojanachfrage China
  • langsamere Ernte Brasilien
  • Unsicherheit Getreideabkommen
Bearish
  • Importmengen Europa
  • europäische Ernte 2022
  • Aussichten Ernte 2023
  • globale bessere Rapsversorgung
  • Rekordernte in Brasilien
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Raps 9. Feb. 16. Feb. 23. Feb. 2. Mrz. 9. Mrz.  +/-
Hamburg 550,00 546,00 551,00 532,00 507,00 -25,00
Straubingen 545,00 541,00 546,00 529,00 504,00 -25,00
Sojaschrot            
Hamburg 563,00 570,00 580,00 566,00 594,00 28,00
Magdeburg 573,00 580,00 590,00 576,00 604,00 28,00
Mainz 588,00 594,00 580,00 580,00 599,00 19,00
Rapsschrot            
Hamburg 343,00 338,00 338,00 338,00 338,00 0,00
Hamm 345,00 340,00 343,00 366,00 359,00 -7,00
Niederrhein 340,00 340,00 340,00 357,00 353,00 -4,00

Die Rapspreise zeigen sich auch in dieser Woche unter Beschuss. Der Frontmonat Mai verlor an allen tagen dieser bisherigen Handelswoche. Zum Schlussglocke am gestrigen Donnerstag rutschen der Mai-Termin sowie der darauffolgende August-Kontrakt unter die psychologisch wichtige Marke von 500 Euro je Tonne.  Seit Anfang März hat der Mai-Termin damit rund 30 Euro je Tonne an Wert verloren.

Dass die Rapspreise gefallen sind, liegt zum einen an der sich verfestigenden Hoffnung auf eine Verlängerung des Getreideabkommens für de Ukraine. Auch wenn vorwiegend Mais und Weizen über das Schwarze Meer verschifft werden, dürfte auch die Lieferfähigkeit von Ölsaaten wie Raps und Soja von dem Abkommen weiter profitieren. Ab Montag laufen in Genf Gespräche zwischen Vertretern der Vereinten Nation und Russlands. Die Versorgungslage in Deutschland und Europa insgesamt ist gut. Zum einen ist die EU-Rapsernte deutlich besser ausgefallen als im letzten Jahr und auch die Aussichten auf die kommende Rapsernte sind positiv. Zuletzt hatte das französische Beratungsunternehmen Strategie Grains seine Prognose leicht erhöht und erwartet für die diesjährige Ernte eine leicht höhere Menge als im Vorjahr. Das USDA korrigierte seine Einschätzung zur globalen Rapsernte ebenfalls am Mittwoch in der WASDE leicht nach oben. Hinzukommen sehr dynamische Importe in die EU-27. Bis zum 05.03.2023 (36. Kalenderwoche des laufenden Wirtschaftsjahres) wurden 5,67 Mio. Tonnen Raps eingeführt. Hinzukommen 1,88 Mio. Tonnen Sonnenblumen. Damit wurden rund 60 Prozent mehr Raps importiert als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Die Sonnenblumenimporte im vorhergehenden Wirtschaftsjahr haben gerade einmal 337.047 Tonnen zu diesem Zeitpunkt betragen.

Anders als Raps hat Soja seit Monatsanfang zugelegt. An den fundamentalen Daten ändert sich wenig. Die Ernteprognosen für das dürregeplagte Argentinien bleiben düster und werden von Woche zu Woche nach unten angepasst. Zuletzt hatte das USDA in seine März-WASDE am Mittwoch die Ernte deutlich zusammengestrichen. Stand in der Februar-WASDE für Argentinien noch eine Sojaproduktionsmenge von 41 Mio. Tonnen in der Bilanz, gehend die Experten des US-Agrarministeriums mittlerweile lediglich noch von einer argentinischen Ernte von 33 Mio. Tonnen aus. Die Getreidebörse in Argentinien selbst zeigen sich noch skeptischer. So rechnet die Börse in Rosario lediglich noch mit einer Menge von 27 Mio. Tonnen und hat damit ihre eigene bisherige Prognose um 7 Mio. Tonnen reduziert. An der Wettersituation in dem südamerikanischen Land hat sich nichts geändert. Für Brasilien meldete die dortige Agrarbehörde Conab gestern ebenfalls eine Reduzierung der Sojaernteprognose. Die bisherige Einschätzung der Behörde wurde 1,4 Mio. Tonnen auf 151,4 Mio. Tonnen reduziert. Das USDA geht in dem WASDE-Report vom Mittwoch von einer brasilianischen Erzeugung von 153 Mio. Tonnen aus. Insgesamt wurde im WASDE-Report die globale Sojaproduktion leicht nach unten korrigiert, was insbesondere auf die Ernteschätzung in Argentinien zurückzuführen ist. Für einen Rückwärtsgang sorgten insbesondere am gestrigen Donnerstag schwache Exportverkäufe.

An den Kassamärkten hierzulande zeigen sich auch in dieser fast abgelaufenen Woche abermals festere Sojaschrotpreise, während sich die Rapsschrotpreise regional unterschiedlich entwickeln. Rapssaat gibt auch in dieser Woche in Folge der global geringeren Preise nach.
Mit Start in den heutigen Freitag fallen die Rapsnotierungen an der Euronext/Matif in Paris weiter gen Süden.

Ölsaaten-Aktualisieren,

Update Ölsaaten vom Dienstag, 14.03.2023

Für Raps ging es auch in der neuen Woche gleich am ersten Handelstag südwärts. Der Frontmonat Mai 2023 verlor gestern 7,75 Euro je Tonne und schloss bei 485,25 Euro je Tonne des ersten Handelstag der neuen Woche ab. Dieser Trend setzt sich auch in geringen Kassamarktnotierungen überall in Deutschland durch. Dabei drücken gleich mehrere Faktoren auf die Rapspreisentwicklung. Hauptargument für die rückläufigen Notierungen ist die nach wie vor sehr gute Versorgung in Europa. Die Importmengen haben sich zuletzt dynamisch entwickelt und auch die eigene europäische Ernte aus dem letzten Jahr hat zu der guten Marktversorgung beigetragen. Erzeuger zeigen sich zudem mit der Entwicklung der Feldbestände der kommenden Ernte gut zufrieden. In den Wintermonaten haben Niederschläge für eine ausreichende Wasserversorgung gesorgt, die Pflanzen gehen in guter Verfassung ins Frühjahr. Für Preisdruck sorgte zuletzt auch die Aussicht auf eine Verlängerung des Getreideabkommens für die Ukraine. In der Nacht zum Dienstag bestätigten Russland und Vertreter der Vereinten Nationen, dass das aktuelle Abkommen um 60 Tage verlängert wird. Ziel war zwar eine Verlängerung um 12 Monate, aber damit können auch noch dem kommenden Wochenende weiterhin sicher Handelsschiffe die drei benannten Häfen in der Ukraine mit Agrargütern das Schwarze Meer über den Bosporus verlassen. Nach ukrainischen Angaben waren in den Gesamtexporten von rund 23 Mio. Tonnen auch 5 Mio. Tonnen Raps.

Canola in Winnipeg ging ebenfalls mit roten Vorzeichen aus den Handelstagen am Freitag und auch am gestrigen Montag. Hier wirken neben den negativen Vorgaben vom europäischen Rapsmarkt auch die zuletzt unter Druckstehenden Sojabohnenpreise nach. Die kanadischen Exportzahlen liegen weiterhin deutlich über dem Niveau des Vorjahres und bremsen die Kursverluste an der ICE in Winnipeg ein wenig ab.

Auch der Sojakomplex zeigt sich zuletzt belastet. Sowohl am Freitag als auch am gestrigen Montag ging es für Sojabohnen bergab. Gestern standen zweistellige Verluste auf der Anzeigetafel der CBOT. Sojaschrot verlor insbesondere am gestrigen Montag deutliche 6 USD-Dollar je short ton auf 479,30 $ (498,08 Euro/t). Die aktuellen Turbulenzen an den amerikanischen Finanzmärkten sorgte auch für Druck auf den Agrarrohstoffmärkten. Die Silicon Valley Bank war auf Grund der steigenden Zinsen in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht und sorgte für entsprechende Unruhe an der Finanzbörsen des Landes. Maßnahmen der FED und der US-Regierung haben den Markt in der Zwischenzeit aber wieder stabilisiert. Auch schwächere Tendenz auf dem Rohölmarkt und nach wie vor schwache Exportverladungen der US-Exporteure drücken auf die Stimmung der Marktteilnehmer. In Argentinien korrigierten sowohl die Buenos Aires Grains Exchange als auch die Getreidebörse in Rosario ihre Prognosen für die nationale Sojaernte. Während die Börse in Buenos Aires mit einer Ernte von 29 Mio. Tonnen (-4,5 Mio. Tonnen zu letzter Einschätzung rechnet, strich die Börse in Rosario ihre Einschätzung auf 27 Mio. Tonnen zusammen. Das USDA gab am vergangenen Mittwoch in seiner März-WASDE eine Ernteprognose von 33 Mio. Tonnen ab.

Der jüngste Preisdruck im Sojakomplex an der CBoT sorgte auch dafür, dass die hiesigen Kassamarktnotierungen für Sojaschrot wieder etwas nachgegeben haben.

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ZMP Live Expertenmeinung

Auch heute fällt Raps weiter. Die Ölsaatenmärkten stehen in preislich Hinsicht auf vielen Ebenen unter Druck. Die gute Rapsversorgung in Europa, die Rekordsojaernte in Brasilien und nachlassende Rohölpreise auf der einen Seite aber auch die Dürre in Argentinien und die Entwicklung der globalen Konjunktur auf der anderen Seite wirken auf die Märkte. Der Abwärtstrend beim Raps in intakt und durch das Reißen der 500-Euro-Marke droht weiteres Rückschlagpotenzial. Doch die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass die Märkte an ihrer Volatilität grundsätzlich nichts verloren haben.

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