10.
11.23
Exportnachfrage und Produktionsprognosen bewegen Sojamarkt

Ölsaaten News, 10.11.2023

Bullish
  • Dürre in Argentinien
  • aktuell gute Nachfrage aus China
  • global geringere Rapsproduktion im Vergleich zum Vorjahr
  • Lieferfähigkeit Ukraine
Bearish
  • Rekordernte Brasilien erwartet
  • Wetterbedingungen in Südamerika haben sich zuletzt verbessert
  • Preiskonkurrenz aus Brasilien
Raps 12. Okt. 26. Okt. 26. Okt. 2. Nov. 9. Nov.  +/-
Hamburg 426,00 442,00 432,00 422,00 429,00 7,00
Straubingen* n.n. n.n. n.n. 423,00 438,00 15,00
Sojaschrot            
Hamburg 468,00 490,00 490,00 537,00 537,00 0,00
Magdeburg 478,00 500,00 500,00 547,00 547,00 0,00
Mainz 482,00 482,00 482,00 544,00 552,00 8,00
Rapsschrot            
Hamburg 272,00 293,00 288,00 284,00 304,00 20,00
Hamm 264,00 287,00 285,00 286,00 305,00 19,00
Niederrhein 258,00 280,00 277,00 279,00 298,00 19,00

* Notierung für Lieferungen im August 24

Für Raps ging es auf Wochensicht südwärts. Bei einem Schlusskurs von 432,50 Euro/t ging es gestern für den Frontmonat Februar 2024 aus der Handelssitzung und mit Handelsstart am heutigen Freitag zeigen sich ebenfalls wieder deutliche Rücksetzer für Raps. Der Handel an den Kassamärkten bleibt überschaubar. Ölmühlen zeigen sich gut versorgt und wenn doch mal kurzfristiger Bedarf besteht, stehen günstige Importmengen aus der Ukraine und dem Baltikum am Markt zur Verfügung. In der gestrigen WASDE des USDA hat das Ministerium die Prognose für Europa um 100.000 Tonnen nach oben korrigiert und übertrifft damit weiterhin die Schätzung der EU-Kommission deutlich. Insgesamt wurden im Vergleich zur letzten Schätzung im Oktober die globale Produktion leicht nach oben angepasst, die globalen Endbestände werden zwar weiterhin deutlich geringer erwartet als im letzten Jahr, haben aber im Vergleich zur letzten Prognose ebenfalls leicht zugelegt.

Der Sojamarkt zeigte sich in dieser Woche mehrheitlich ebenfalls schwächer. Zwar konnten gute Exportnachfragen und mehrere teilweise sehr große Flash-Sales den Markt immer wieder befeuern. Aber die korrigierten Prognosen im gestrigen WASDE-Report schickten Sojabohnen und das zuletzt feste Sojaschrot im Wochenvergleich gen Süden. Im vorbörslichen Handel bis zum frühen Freitagmittag tendieren die Kontrakte an der CBoT ebenfalls wieder schwächer. Begrenzend auf die Verluste wirkten gute Exportzahlen. Die wöchentlichen Exportverkäufe sowie die Verladungen zeigen sich freundlich und die Gerüchte um eine chinesische Einkaufswelle bleiben hartnäckig am Markt und wurden durch die diversen Flash-Sales in den Augen vieler Marktteilnehmer auch bestätigt.

In der WASDE erhöhte das USDA die Produktionsprognose global von bisher 399,5 Mio. Tonnen auf jetzt 400,42 Mio. Tonnen. Etwas geringere Anfangsbestände und höhere Verarbeitungszahlen lassen jedoch die globalen Endbestände im Vergleich zur Oktober-Schätzung etwas abschmelzen. Endbestände und Produktionsprognosen liegen aber weiterhin deutlich über den Werten der beiden Vorjahre. Für Südamerika nahm das USDA in der gestrigen WASDE keine Prognoseänderungen im Bezug auf die Produktion vor. Mit den besseren Ernteprognosen vor allem für die USA ging es dann für die Sojabohnen jedoch deutlich nach unten.

Die Wetterbedingungen in Brasilien sind weiterhin schwierig, diese haben die Sojaaussaat deutlich nach hinten verschoben. Gleichzeitig sind die Exportprognosen des Verbandes Anec weiterhin freundlich und liegen sowohl für Soja als auch für Mais über den Mengen der Vorjahresmonate.

Ölsaaten-Aktualisieren,

Update Ölsaaten vom Dienstag, 14.11.2023

Für Raps ging es mit einem deutlichen Plus in die neue Handelswoche. Bei einem Schlusskurs von 443,50 Euro/t am gestrigen Montag ging es um 13,50 Euro/t nordwärts. Auch heute zeigen sich wieder freundliche Kurse, auch wenn die Gewinne marginal ausfallen. Angerieben wurde Raps vor allem von der Rally bei den Sojabohnen und beim Sojaschrot, aber auch zuletzt festere Rohölnotierungen halfen der Rapspreisentwicklung. Vorgaben aus Kanada gab es gestern nicht. Die ICE in Winnipeg blieb wegen eines nationalen Feiertages geschlossen.

Sojabohnen legten gestern sehr deutlich zu. Für die Januar-Bohne ging es um 35 US-Cents/bu nordwärts und auch Sojaschrot konnte sehr kräftig zulegen. Angetrieben wurden die Ölsaaten vor allem durch die nach wie vor schwierigen Aussaatbedingungen in Brasilien, die sich auch vermehrt in Argentinien zeigen. Regenschauer behindern immer wieder die Feldarbeiten. Gleichzeitig sorgte ein neues Flash-Sale über 204.000 Tonnen Sojabohnen für Euphorie. Gleichwohl zeigten sich die Exportverladungen der letzten Woche schwächer. Die Sojaernte ist zu 95 Prozent abgeschlossen und befindet sich damit im Endspurt. Wegen der fehlenden argentinischen Schrotmengen aufgrund der schwachen letzten Ernte erhoffen sich die USA zudem eine deutlich bessere Exportnachfrage für das Produkt. In der vergangenen WASDE hatte das USDA mit Ausfuhren in Höhe von 13,9 Mio. Tonnen gerechnet.

Heute tendieren die Sojabohnen mit leichten Verlusten bis zum frühen Nachmittag. Auch Sojaschrot korrigiert nach den sehr deutlichen Anstieg gestern. Sojaöl tendiert mit spürbaren Aufschlägen.

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ZMP Live Expertenmeinung

Der WASDE-Report an die eigentlich positive Stimmung im Sojamarkt deutlich ausgebremst in die Vorzeichen umgekehrt. Die gute Nachfrage in den USA und die schwierigen Sojaanbaubedingungen in Brasilien stützen den Markt aber weiterhin. Beim Raps bleibt die Marktlage schlagzeilengetrieben. Der Trend zeigt jedoch eine weitere schwäche an.

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