11.
07.24
Ölsaatenkurse auf Orientierungssuche

Ölsaaten News, 11.07.2024

Bullish
  • weltweit knappe Rapsversorgungslage
  • steigender EU-RapsImportbedarf
  • anhaltender EU-Importbedarf
Bearish
  • überdurchschnittlich hohe Sojaversorgung auf Weltebene
  • nachgebende Palmölkurse

Do, 11. Juli 2024    Ölsaaten

Soja:

In Südamerika sind die Sojaernten im Juni-24 abgeschlossen. Brasilien kommt auf 153 Mio. t (Vorjahr 162 Mio. t). Das Ergebnis liegt immer noch 7,7 % über dem 5-Jahresmittel. Für die kommende Saison im 1.Halbjahr 2025 rechnet man mit einem Ergebnis von 169 Mio. t, aber noch ist nichts ausgesät. Argentinien erreicht rd. 50 Mio. t im Vergleich zum katastrophalen Vorjahr mit nur 25 Mio. t. Das Ergebnis liegt immerhin rd. 16 % über dem 5-Jahresdurchschnitt.

In den USA erwartet man im Herbst 2024 eine Sojaernte in Höhe von 121 Mio. t (Vorjahr 113 Mio. t). Ausschlaggebend für die Zunahme ist eine gesteigerte Anbaufläche. Dazu sollen die Flächenerträge noch etwas höher ausfallen als im Vorjahr.

In China wird bei unveränderter Anbaufläche mit einer leicht sinkenden Sojaproduktion gerechnet. Als weltgrößter Importeur mit einem Handelsanteil von rd. 60 % wird die Einfuhrnotwendigkeit weiter zunehmen.

Raps:

Die kanadische Rapsernte 2024 bleibt aufgrund reduzierter Anbaufläche und nur mittlerer Ertragsleistung mit einer Produktion von 18,1 Mio. t hinter den Vorjahren zurück. Davon sollen mit knapp 7 Mio. t deutlich weniger als in früheren Zeiten in den Export gehen.

In der EU-27 wird ebenfalls mit flächen- und ertragsbedingten Rückgang der Rapsernten gerechnet. Als Importland wird die Europäische Gemeinschaft ihre Einfuhren steigern müssen, um den höheren Verbrauch zu decken. Allerdings sind die in Frage kommenden Exportländer nur begrenzt in der Lage zu liefern.

In Australien erwartet man aufgrund einer eingeschränkten Anbaufläche trotz höherer Flächenleistung einen Produktionsrückgang, der die Exporte etwas einschränken könnte.

Die ukrainische Rapserzeugung soll um rd. 21 % hinter das Vorjahresergebnis zurückfallen. Eine kleinere Anbaufläche und niedrigere Hektarerträge sind die Ursachen.

Palmöl:

In Indonesien dem weltgrößten Palmölerzeuger wird nur eine unwesentliche Erhöhung der Palmölerzeugung vorausgesagt. Im Monat Okt. erreicht die ganzjährige Erzeugung regelmäßig ihren Höhepunkt.

In Malaysia bleibt die Schätzung der Palmölproduktion im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Beide Länder zusammen stehen für mehr als 80 % der Welterzeugung.

Ölsaatenpreise:

Marktführer im Ölsaatensektor sind Soja und Palmöl. Die Palmölkurse sind nach kurzen Höhenflug zum Monatsbeginn Juli wieder auf ein mehrjähriges Durchschnittsniveau zurückgefallen. Mit näher rückender steigender US-Sojaernte haben die Börsennotierungen wieder nachgegeben. Die Rapskurse können sich den Vorgaben der beiden Marktführer aus Konkurrenzgründen nicht entziehen. 

Ölsaaten-Aktualisieren,

Raps kämpft gegen den allgemeinen Preisrückgang an und konnte sich nicht gegen die sinkenden Sojabohnen- sowie Raps- und Palmölpreise behaupten. Die Erträge in Frankreich sind variabel, aber die Produktion dürfte weiterhin bei etwa 4 Mio. t liegen. Mit dem aktuellen Schlusskurs von 465,75 €/t auf der Euronext konnte sich der europäische Raps knapp über der Unterstützung von 460 €/t für den Augustkontrakt halten.

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ZMP Live Expertenmeinung

Nach dem kurzen Höhenflug der Rapspreise über die Marke von 500 €/t kehren die Notierungen auf ein ermäßigtes Niveau zurück. Ausschlaggebend sind die nachgebenden Preisvorgaben der beiden Marktführer im Ölsaatensektor Palmöl und Soja. Die global knappe Versorgungslage für Raps wird das Kursniveau auf überdurchschnittlichen Niveau halten, aber eingebunden in die Konkurrenzbeziehung zu den Marktführern.

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