Raps startet freundlich in die neue Woche. Schlusskurs am gestrigen Montag war bei 484,75 Euro/t im neuen Frontmonat August 24. Auch auf Sicht der gesamten letzte Woche konnten die Rapspreise fester schließen. Noch am Montag der letzten Woche notierte der August-Kontrakt bei 476,25 Euro/t. Auch Canola in Winnipeg konnte zuletzt weiter zulegen. Hier sorgten Regenfälle in den westlichen Präriegebieten jedoch für leichte Entspannung bei den Farmern. Frische Zahlen zur kommenden Ernte gab es erstmals am vergangenen Freitag vom USDA. Im Rahmen der WASDE wurde auch die Rapsernte 2024/25 erstmal geschätzt. Demnach dürfte sich die globale Produktionsmenge in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegen und wird mit 88,3 Mio. Tonnen beziffert. Für Europa senkten die Experten die Prognose gegenüber dem Vorjahr auf 19 Mio. Tonnen (Vorjahr 20 Mio. Tonnen). Steigerungen gibt es hingegen in Kanada, wo rund 600.000 Tonnen mehr Raps erwartet werden und in Australien mit rund 800.000 Tonnen Mehrernte gegenüber dem Vorjahr. Wegen einer geringeren Anbaufläche dürfte die Ernte in der Ukraine noch bei 3,7 Mio. Tonnen liegen und damit um 700.000 Tonnen geringer als 2023/24. Wegen der geringeren Ernte und einem konstanten Rapsbedarf in Europa rechnet das USDA mit EU-Importen von 6,6 Mio. Tonnen und prognostiziert gegenüber dem laufenden Wirtschaftsjahr damit eine um 1,1 Mio. Tonnen höheren Importbedarf für die Staatengemeinschaft. An den Kassamärkten bleiben die Umsätze überschaubar und auch die die Kontraktabschlüsse für die kommende Ernte bewegen sich mengenmäßig noch auf einem unterdurchschnittlichen Niveau. Dennoch konnte die gestiegenen Preise die Verkaufsbereitschaft der Erzeuger erhöhen. Rapsschrot bleibt kurzfristig weiterhin knapp, je nach Region tendieren die Preise unverändert bis leicht fester. Die Terminkurven der Handelsbörsen zeigen jedoch rückläufige Preise im weiteren Jahresverlauf an.
Sojabohnen zeigten sich in der abgeschlossenen Woche zumeist auch fester. Die Exportzahlen waren zuletzt solide. Mit 430.000 verkauften Tonnen wurde zuletzt der höchste Wert der letzten vier Wochen registriert. Die WASDE am Freitag gab hingegen keine nennenswerten Impulse. Wie erwartet fällt die US-Ernte höher aus. Gegenüber der laufenden Saison wird eine Mehrernte von 8 Prozent erwartet. Für Brasilien rechnen die Experten des USDA ebenfalls mit einer weiteren Steigerung der Anbaufläche und der Erntemenge. Für die laufende Saison zeigten sich die Marktteilnehmer hingegen enttäuscht, was die Abwärtskorrekturen für Südamerika angeht. Hier wurden größere Schritte erwartet. Am gestrigen Montag legten Sojabohnen leicht zu und starteten geringfügiger fester in die neue Handelswoche. Sojaschrot stand zuletzt hingegen unter Abgabedruck. Sojaöl profitiert von den Plänen der US-Regierung die Einfuhrzölle für Speiseöle aus China deutlich zu erhöhen.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Sojaernte 2024/25 dürfte wie erwartet sehr viel größer ausfallen. Belastend wirkt das aber nur teilweise. Insgesamt ist der Bedarf an Ölsaaten weiter groß. Für Raps deutet sich ein weiterhin hochpreisiges Jahr an. Die Notierungen haben deutlich zugelegt und die Aussichten für die kommende Ernte in Europa sind durchwachsen bei gleichzeitig konstanten Erwartungen an die Verbräuche.