Gegenüber dem Freitag der vergangenen Woche konnte sich Raps an der Euronext/Matif geringfügig fester entwickeln. Schlusskurs gestern war bei 468,00 Euro/t und damit 2 Euro mehr als noch vor einer Woche. Der Handel am Kassamarkt zeigt sich weiterhin überschaubar, die Preise für Ex-Erntekontrakte haben aber laut Marktteilnehmer zuletzt zugelegt. Im Fokus standen in dieser Woche auch neuerliche Produktionsschätzungen. Die aktuelle Prognose des europäischen Dachverbandes der Getreidehändler ließ die Kurse anziehen. Cocereal rechnet in seiner dritten Ernteprognose mit einer europäischen Produktion von 18,5 Mio. Tonnen, was gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 1,66 Mio. Tonnen entspricht. Insbesondre ein den beiden wichtigsten Erzeugerländern Frankreich und Deutschland ist der Rapsanbau deutlich zurückgegangen. Für Frankreich rechnet der Verband noch mit 4 Mio. Tonnen, für Deutschland werden 3,91 Mio. Tonnen veranschlagt. In Deutschland ist vor allem die geringere Anbaufläche für den Produktionsrückgang verantwortlich. In Frankreich hingegen deutlich geringere Ertragserwartungen je Hektar. Im Rahmen der WASDE des USDA gab es für Raps auf globaler Ebene Überraschungen. Die nächste Ernte wird auf 87,065 Mio. Tonnen geschätzt und damit rund 1,7 Mio. Tonnen unter dem Niveau des Vorjahres. Insbesondere für Europa wurde der Rotstift angesetzt. Nach 20 Mio. Tonnen im Vorjahr werden nun noch 18,75 Mio. Tonnen durch das USDA erwartet.
Im Sojamarkt konnten die Preise zuletzt wieder etwas zulegen. Beim WASDE-Report gab es am Mittwoch keine Überraschungen. Das USDA veränderte seine Einschätzung zur globalen Produktion nicht und rechnet weiterhin mit einer Ernte von 422,26 Mio. Tonnen, was aber gegenüber dem Vorjahr weiterhin ein deutliches Plus bedeutet. Profitieren konnten Sojabohnen zuletzt von insgesamt vier Flash-Sales. So wurde gestern ein Sale über 120.000 Tonnen Sojabohnen an einen unbekannten Käufer bekannt. Analysten vermuten dahinter China und sehen die Gerüchte von einigen Wochen über eine chinesische Einkaufstour durch die USA damit bestätigt. Auf der Wetterseite zeigen Modellbetrachtungen eine Hitzewelle im Mittleren Westen an. Dabei dürfte das Thermometer auf bis zu 40 Grad Celsius steigen. Einen großen Einfluss dürfte das aber noch nicht haben, die wichtigste Vegetationsphase haben Sojabohnen in den USA im August.
ZMP Live Expertenmeinung
Gedämpfte Aussichten für Raps, gute für Soja. Die Ölsaatenmärkte zeigen kein einheitliches Bild. Zuletzt konnten sich die Preise aber stabil entwickeln. China könnte weitere Impulse liefern.