14.
07.23
Weniger Soja in den USA erwartet

Ölsaaten News, 14.07.2023

Bullish
  • globale Rapsproduktion hinter Vorjahresproduktion
  • Lieferschwierigkeiten Ukraine befürchtet
  • Wetterbedingungen in Kanada
  • Wetterbedingungen Soja-Anbaugebiete USA
Bearish
  • Rapsernte in Europa und Kanada höher als Vorjahr
  • Rekordernte in Brasilien
  • geringerer Importbedarf China erwartet
  • hohe Rapsproduktion in Ukraine
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Raps 8. Jun. 15. Jun. 22. Jun. 29. Jun. 13. Jul.  +/-
Hamburg 421,00 439,00 454,00 431,00 462,00 31,00
Straubingen 416,00 434,00 449,00 426,00 448,00 22,00
Sojaschrot            
Hamburg 436,00 420,00 449,00 449,00 452,00 3,00
Magdeburg 446,00 430,00 459,00 459,00 462,00 3,00
Mainz 462,00 441,00 461,00 461,00 467,00 6,00
Rapsschrot            
Hamburg n.n. n.n. n.n. n.n. 304,00 -
Hamm 327,00 327,00 327,00 327,00 330,00 3,00
Niederrhein 323,00 323,00 323,00 323,00 340,00 17,00

Die Ölsaatenmärkte zeigten sich in der nun auslaufenden Woche freundlich. Raps legte deutlich zu. Standen im meistgehandelten November-Termin an der Börse in Paris am vergangenen Freitag noch ein Schlusskurs von 448,25 Euro/t auf der Anzeigetafel waren es gestern zur Schlussglocke 481,25 Euro/t. Gestützt wird der Rapsmarkt von mehreren Seiten. So zogen auch die Notierungen für Sojabohnen und Sojaschrot in dieser Woche spürbar an und im WASDE-Report senkte das USDA die globale Ernteprognose leicht. Auch in Europa erwartet das Ministerium etwas weniger Raps, liegt mit seinen 20,2 Mio. Tonnen aber noch über den 19,9 Mio. Tonnen, die die EU-Kommission für die kommende Ernte prognostiziert. Erhöhte Prognosen gibt es hingegen für die Ukraine. Hier rechnet das USDA mit einer Ernte von 4 Mio. Tonnen. Auch der europäische Prognosedienst MARS hatte in einem Sonderbericht eine gute ukrainische Rapsernte vorhergesagt, jedoch fragen sich auch hier in Deutschland die Händler, ob genügend Kapazitäten zur Lieferung der Mengen über die Landwege zur Verfügung stehen. In der kommenden Woche läuft das laufende Exportabkommen für die Ukraine aus. Die Zeichen, die zuletzt aus Russland gesendet wurden, deuteten weiterhin nicht darauf hin, dass das Abkommen in die Verlängerung gehen wird. In Kanada sind die Prärie-Staaten weiterhin von trocknem und warmem Wetter geprägt. Entsprecht groß werden die Sorgen um die Bestandsentwicklungen und die Bestandsqualitäten.  Für Kanada rechnet das USDA im der Juli-WASDE mit einer Ernte von 20,3 Mio. Tonnen. Für den wichtigsten Lieferanten im letzten Wirtschaftsjahr Australien gehen die Analysten des US-Agrarministerium von einer Erntemenge von 4,9 Mio. Tonnen aus, im Vorjahr betrug die Ernte noch rekordverdächtige 8,3 Mio. Tonnen.

Für Sojabohnen bleibt die Woche volatil. Am Mittwoch ging es nach der Veröffentlichung des WASDE-Reports gen Süden, gestern konnte Soja die Verluste jedoch wieder wettmachen. Zwar wurden in dem WASDE-Report die Produktionszahlen für die USA wie reduziert, jedoch nicht so deutlich, wie es der Markt im Vorfeld erwartet hatte. Die globale Produktion, die im Juni noch auf 410,70 Mio. Tonnen geschätzt wurde, liegt nun bei 405,31 Mio. Tonnen. Insbesondere in den USA wurden deutliche Anpassungen vorgenommen aufgrund der kleineren Anbaufläche und wegen der bisherigen Wetterentwicklung. In den wichtigen Produktionsländern wurden sonst keine weiteren Anpassungen der Produktionen vorgenommen, jedoch wird gleichzeitig ein geringerer Verbrauch erwartet und die Exportpotenziale der USA geringer eingeschätzt. Dass die Sojabohnen am gestrigen Donnerstag wieder zulegen konnten, lag vor allem an den Wetteraussichten und auch anzweifeln, ob die Sojaproduktion in den USA realistisch eingeschätzt wurde. An der Exportfront gab es ebenfalls Unterstützung. Zwar lagen die wöchentlichen Exportsales im Rahmen der Erwartungen, zeigten sich aber solide und gleichzeitig konnte das USDA einen Flash-Sale über 315.000 Tonnen Bohnen an Mexiko verkünden. Auch von den Rohölmärkten kam Rückendwind. In vorbörslichen Handel zeigte sich der Sojakomplex zunächst mit roten Vorzeichen, hat aber im Laufe des heutigen Freitags wieder die Gewinnzone erreicht.

ZMP Live+ Logo

ZMP Live Expertenmeinung

Guten Ertragsprognosen, der Ukrainekrieg, der Exportkorridor, die beginnende Rapsernte in Europa, die Ernte in Brasilien, kleinere Anbaufläche in den USA… die Liste der Themen im Ölsaatenmarkt ist lang und entsprechend volatil bleiben die Märkte. Insbesondere Raps zeigte sich zuletzt sehr schlagzeilengetrieben aber auch die jüngsten USDA-Zahlen haben, so scheint es keine Klarheit in den Sojamarkt gebracht. Wie auch die Rohölmärkte derzeit immer wieder zwischen Förderdrosslungen und Konjunktursorgen auf der einen und hohen Verbraucher trotz Inflation auf der anderen Seite hin und her schwanken, so zeigen sich auch die Ölsaatenmärkte zwischen den Schlagzeilen und Argumenten hin und her gezogen und dürften an ihrer Volatilität nichts einbüßen.

ZMP Marktbericht kompakt
Aktuelles von den Märkten kompakt für Sie zusammengefasst

Achtung, du siehst derzeit historische Daten da du entweder kein ZMP Live+ Mitglied oder nicht eingeloggt bist. Hol dir jetzt den Informationsvorsprung!

29.
09.24
08:44

Ölsaaten: EU-KOM kürzt Rapsernte 2024/25 unter Mehrjahresdurchschnitt. In ihrem Marktbericht Ende Sep.2024 geht die EU-KOM von einer Rapsernte in Höhe von nur noch 17,1 Mio. t aus. Im Vorjahr waren es noch 19,7 Mio. t. Entscheidend sind einmal die reduzierten Anbauflächen um -7,3 % und die um -6,3 % geringeren Hektarerträge. Hohe Ernteeinbußen…

weiterlesen
17.
09.24
10:38

Ölsaatenmarkt: hohes Sojaangebot, Raps- u. Sonnenblumen knapp, Palmöl begrenzt. Der Ölsaatenmarkt 2024/25 ist je nach Rohstoff höchst unterschiedlich aufgestellt. Für den dominierenden Sojabereich werden bis ins 1. Halbjahr 2025 Rekordernten erwartet. Bei weniger stark steigenden Verbrauch werden die Vorratsbestände ansteigen und die Preise unter…

weiterlesen
13.
09.24
11:33

Die Sep.-2024-Schätzung des USDA für die Ölsaatenversorgung 2024/25 brachte trotz geringer Abwärtskorrektur zum Vormonat die Bestätigung einer überdurchschnittlichen weltweiten Versorgungslage insgesamt. Die Gesamterzeugung steigt um +4,5 % auf 687 Mio. t. Der Verbrauch wird auf 667,5 Mio. t veranschlagt. Die Vorratsbestände steigen um +15,3 % im…

weiterlesen
Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich