16.
06.23
Rally bei Raps und Soja

Ölsaaten News, 16.06.2023

Bullish
  • Trockenheit USA
  • Dürre in Argentinien
  • Ernteprognose Australien 23/24
  • Trockenheit kanadische Provinzen
Bearish
  • Höhere Anbaufläche Kanada und Europa
  • Rekordrapsernte für Ukraine möglich
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Raps 18. Mai. 25. Mai. 1. Jun. 8. Jun. 15. Jun.  +/-
Hamburg 399,00 392,00 386,00 421,00 439,00 18,00
Straubingen 389,00 382,00 377,00 416,00 434,00 18,00
Sojaschrot            
Hamburg 457,00 434,00 426,00 436,00 420,00 - 16,00
Magdeburg 467,00 444,00 436,00 446,00 430,00 -16,00
Mainz 480,00 460,00 462,00 462,00 441,00 -21,00
Rapsschrot            
Hamburg 300,00 300,00 289,00 n.n. n.n. n.n.
Hamm 300,00 309,00 309,00 327,00 327,00 0,00
Niederrhein 297,00 306,00 306,00 323,00 323,00 0,00

Raps konnte in dieser Handelswoche wieder deutlich zulegen. Stand am vergangenen Freitag noch ein Schlusskurs im Frontmonat August von 433,25 Euro auf dem Kurszettel waren es gestern Abend zur Schlossglocke bereits wieder 445 Euro/t. Mit Handelsstart heute zeigen sich nochmals festere Preise. Im Frontmonat August wird am frühen Freitagnachmittag ein Zuwachs von 14,50 Euro und einen Kurs von 459,50 Euro/t gehandelt. In der heutigen bisherigen Spitze wurden bereits 461,25 Euro/t erreicht.

Positive Vorgaben vom Sojamarkt haben genauso unterstützt wie zu zunehmenden Spannungen in der Ukraine. Dort erwartet der europäische Prognosedienst MARS zwar eine Rekordrapsernte, wird der Exportkorridor über das Schwarze Meer nicht verlängert dürfte dies für die globale Versorgung jedoch nur eine bedingte Rolle spielen. Die Trockenheit in vielen Ländern Europas trägt zusätzlich zum Kursanstieg bei. Besonders in Frankreich sind die Flächen betroffen aber auch in vielen Regionen in Deutschland ist seit Mitte Mai kein Niederschlag mehr gefallen. Mit Blick auf Kanada zeigt sich insbesondere in zwei der drei wichtigsten Agrarprovinzen (Manitoba und Saskatchewan) heiße und warme Wetterbedingungen. In Alberta hingegen die sind Wachstumsbedingungen deutlich freundlicher. Die australische Agrarbehörde ABARES hat in dieser Woche in einer aktuellen Schätzung die Erntemenge für die kommende Saison 2023/24 mit 4,9 Mio. Tonnen deutlich geringer eingeschätzt als im laufenden Jahr die Erntearbeiten eingebracht haben. In der nun endenden Saison 2022/23 wurden mit 8,2 Mio. Tonnen eine Rekordernte eingefahren. Australien ist der größte Lieferant im laufenden Wirtschaftsjahr für Europa. Zusammen mit den schwierigen Bedingungen in der Ukraine und den Aussichten in Australien gibt das den europäischen Notierungen ebenfalls Auftrieb.

Trotz der guten Ernteergebnisse und der Preiskonkurrenz aus Brasilien konnten auch die CBoT-Preise für Soja ab Wochenmitte ein regelrechtes Kursfeuerwerk zünden. Im Frontmonat Juli ging es gestern um 40 US-Cents/bu im Folgemonat August sogar um 50 US-Cents/bu nordwärts. Auch im vorbörslichen Handel am heutigen Freitag zeigen sich zweistellige Zuwächse für die Sojabohnen. Die Getreidebörse im argentinischen Rosario hat ihre Prognose für die heimische Ernte auf 205 Mio. Tonnen. Zu Beginn der Anbausaison wurde noch mit einer Ernte von 48 Mio. Tonnen gerechnet. In den USA selbst speilt die Trockenheit ebenfalls eine große Rolle. Nach aktuellen Schätzungen sind 51 Prozent der US-Sojaanbauflächen von Dürre bedroht. In der Vorwoche waren es noch 37 Prozent und für das Wochenende sind in Teilen Temperaturen weit über 40 Grad gemeldet, Regenschauer dürfte wohl kurzfristig nur in den südlichen und teilen der westlichen Anbaugebiete rund zum den Michigansee fallen. Die Importverkäufe der vergangenen Woche lagen im Rahmen der Erwartungen und sorgten kaum für Bewegungen. Sojaschrot und insbesondere Sojaöl legten zuletzt ebenfalls zu.

Ölsaaten-Aktualisieren,

Update Ölsaaten vom Dienstag, 20.06.2023

Die Rapspreise zeigen sich an den ersten beiden Handelstagen der neuen Woche in einem leichten Korrekturmodus. Noch am Freitag ging es für die Ölsaat im Frontmonat August um 28 Euro je Tonne nordwärts. Gestern schloss der Handelsmonat mit einem Verlust von 4,25 Euro und am späten Nachmittag zeigen sich weitere marginale Verluste für Raps an der Euronext/Matif. Die fundamentale Datenlage ist derzeit eher dünn. Der EU-Prognosedienst MARS veröffentlichte gestern in einem neuen Report aktualisierte Flächenertragsschätzungen. Für Raps wurde die bisherige Prognose von 3,34 Tonnen/Hektar auf 3,29 Tonnen je Hektar nach unten korrigiert. Die warmen und trockenen Tage ab Mitte Mai bis Mitte Juni haben die Analysten zu dieser Korrektur veranlasst. Schaut man auf die Wetterdaten, dann zeigt sich insbesondere für das westliche und nördliche Frankreich, das gesamte Bundesgebiet sowie weite Teile Polens und des Baltikums zu geringen Niederschlägen. Die Meteorologen erwarten für diese Woche aber einige Niederschläge, die lokal jedoch auch in Unwetter münden könnten. Deutlich zugelegt hat zum Wochenstart Canola an der ICE in Winnipeg. Trockene Wachstumsbedingungen haben nun auch die letzte der drei großen kanadischen Provinzen erfasst. In Alberta steigen die Temperaturen zudem gab es nun einige Tage keine Niederschläge und weitere sind auch nicht in Sicht. Statt wie im letzten Jahr 71 % werden von Marktbeobachtern nur noch 40 % der Canolabestände in dieser Provinz mit der Zustandsnote gut oder sehr gut eingeschätzt.

Die CBoT blieb gestern wegen eines Feiertages geschlossen. Am Freitag legte der Sojakomplex insgesamt sehr deutlich zu. Im bisherigen Handelsverlauf am heutigen Dienstag gab Sojaöl ein Teil der deutlichen Gewinne vom Freitag wieder ab. Sojaschrot zeigt sich mit marginalen Verlusten und Sojabohnen zeigen heute kein einheitliches Bild. Mehrheitlich legen die Kontrakte jedoch zu. Das Hauptaugenmerk der Marktteilnehmer liegt derzeit auf den Wetterdaten. Bereits in der letzten Woche wurden 51 % der US-Sojabestände als von Trockenheit bedroht eingestuft. Feiertagsbedingt wird der wöchentliche Crop-Report erst heute veröffentlicht. Die Marktteilnehmern rechnen jedoch, dass die Zustandsbewertungen deutlich nach unten angepasst werden dürften. Entspannung an der Wetterfront ist erst einmal nicht in Sicht.

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ZMP Live Expertenmeinung

Wetter – das prägt die Ölsaatenmärkte egal ob Raps oder Soja. Die Anbauschätzungen für Australien als den größten Rapslieferanten Europas stützten die Preisfantasien zudem an und die geopolitische Spannung am Schwarzen Meer tut ihr übriges hinzu. Erzeuger, die noch Raps der alten Ernte in den Lägern haben warten ab, für die kommende Ernte werden vor dem Hintergrund der jüngsten Rally ebenfalls kaum neue Kontrakte geschlossen. Die kommende Woche dürfte für die Entwicklung sowohl der Pflanzen als auch der Preise spannend bleiben.

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