Stützend wirkten vor allem die Prognose der Union zur Förderung von protein- und Oelpflanzen. Diese geht für die kommende Deutsche Ernte von einer geringeren Anbaufläche aus. Gegenüber dem Vorjahr dürfte die Fläche um etwa 76.000 Hektar geringer ausfallen. Prognostiziert wird eine Anbaufläche von 1,09 bis etwa 1,13 Mio. Hektar. Die aktuellen Bestände haben von den Regenschauern profitiert und sind gut in die Saison gestartet. Auch für die Ukraine wird mit einer geringeren Rapsanbaufläche gerechnet. Nach Angaben des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums wurden bis zum 14.11. eine Fläche von rund 1,15 Mio. Hektar mit Winterraps bestellt. Die Anbaufläche in diesem Jahr wird nach Ministeriumsangaben um rund 12,7 Prozent geringer ausfallen als im Vorjahr. An den Kassamärkten zeigen sich die Notierungen auf Großhandelsebene ebenfalls leicht fester im Vergleich zur Vorwoche. Der Handel bleibt überschaubar. Ölmühlen sind überwiegend bis zum Jahresende gut versorgt, fragen aber Mengen für das erste Quartal nach. Auch wenn Europa weniger Raps importiert als im Vorjahr, ist die Marktversorgung insgesamt ausreichend. Bei kurzfristigen Bedarfen wird gehandelt, zudem stehen auch hierzulande Importmengen aus dem europäischen Umfeld und aus der Ukraine zur Verfügung.
Spürbar zulegen konnten Sojabohnen, insbesondere in den ersten Tagen der neuen Handelswoche. Auch Sojaschrot legte deutlich zu. Hohe Verarbeitungszahlen in den USA, die im Oktober ein neues Allzeithoch erreicht haben, stützten den Markt genauso wie eine freundliche Exportnachfrage. In der abgelaufenen Woche wurden so viel Sojabohnen in den USA geordert, wie noch nie in dieser Saison. Das USDA registrierte Verkäufe in Höhe von 3,91 Mio. Tonnen, allein China hat davon 2,6 Mio. Tonnen bestellt. Bei einem Treffen in San Francisco hatten die Präsidenten Biden und Xi Jinping Maßnahmen vereinbart, die die Spannungen zwischen beiden Länder reduzieren soll. Dazu soll auch der Handel mit Agrargütern gehören. In Argentinien und Brasilien ist die Anbausituation weiterhin schwierig und hat in dieser Woche den Markt zusätzlich angetrieben. Die Buenos Aires Grains Exchange reduzierte gestern ihre Prognose für die argentinische Sojaanbaufläche um 200.000 Hektar auf nun 17,3 Mio. Hektar erhöht. Aktuell sollen nach Angaben er Börse rund 18 Prozent der geplanten Flächen bestellt sein. Mit dem heutigen Handelstag zeigen sich schwächere Notierungen für Sojabohnen. Insbesondere die gestern stark rückläufigen Rohölpreise belasten den Markt aktuell.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Update Ölsaaten vom Dienstag, 21.11.2023
Zu mindestens am Montag konnte Raps an der Euronext/Matif nicht den sehr positiven Vorgaben bei Ölsaaten im Allgemeinen folgen und gab am ersten Handelstag der neuen Woche leicht nach. Heute zeigen sich aber deutlich freundlichere Tendenzen. Am frühen Abend notiert der meistgehandelte Februartermin mit einem Plus von 9 Euro bei 440,50 Euro/t. Schlusskurs gestern war bei 421,50 Euro/t. Canola in Winnipeg legte gestern sehr deutlich zu und konnte von einer Rally bei den Sojabohnen partizipieren. Leicht rückläufige Exportmengen im Vergleich zum Vorjahr hatten Canola zuletzt unter Druck gesetzt, auch der Abwärtstrend beim Rohöl lastete auf Canola und Raps. An den Kassamärkten hat sich an der Situation auch zum Wochenauftakt kaum etwas geändert. Die Preise tendieren mehrheitlich stabil bis leicht schwächer.
Soja konnte nach einer Talfahrt in der letzten Woche gestern sehr deutlich zulegen und startet auch heute mit kleineren, aber dennoch deutlichen Gewinnen in die Handelssitzung. Die Wahlen in Argentinien sorgten für ein regelrechtes Kursfeuerwerk an der CBoT im Sojahandel. Davon profitierte auch Sojaschrot. Durch die Wahl des Kandidaten Javier Milei rechnen Marktteilnehmer mit tiefgreifenden Veränderungen im argentinischen Agrarsektor. Durch die Einführung des US-Dollars fällt zudem die staatliche Vergünstigung durch den so genannten Soja-Dollar weg. Die Regierung hatte mit garantierten Wechselkursen die Sojaexporte insbesondere in der letzten Saison befeuert. Weiterhin bleibt es in wichtigen Anbaugebieten in Brasilien zu heiß und zu trocken. Ob angekündigte Niederschläge kommen und Erleichterung bringen bleibt abzuwarten. Jüngste Niederschläge haben zu keiner Verbesserung der Anbauperspektiven geführt.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Vorzeichen an den Ölsaatenmärkten sind trotz der Kursrücksetzer gestern und heute weiterhin freundlich. Die Exportnachfrage nach Sojabohnen ist ordentlich. Die argentinischen Mengen an Sojaschrot fehlen aktuell und treiben die Schrotpreise nach oben. Zudem dürfte die Rapsanbaufläche in Deutschland und der Ukraine geringer ausfallen, was sich auf die kommende Preiseentwicklung wirken dürfte.