Uneinheitliche Entwicklung im Ölsaatensektor
Die Rapspreise sind wieder auf Anstiegskurs der Achterbahnfahrt. Die Notierungen an der Pariser Börse klettern über die Marke von 480 €/t, nachdem sie noch in der Vorwoche die Linie von 470 €/t unterschritten hatten. Die treibenden Impulse kommen aus Kanada von der dortigen Winnipeger Börse mit kräftig anziehenden Canola-Kursen. Eine reduzierte Anbaufläche in Verbindung mit nur knapp durchschnittlichen Erträgen soll entsprechend den Veröffentlichungen des Kanadischen Statistikamtes zu einer deutlich kleineren Ernte von 18,1 Mio. t führen. Die letzte USDA-Schätzung lag noch bei 20 Mio. t.
In der EU-27 wird mit einer Rapsernte unterhalb von 19 Mio. t (Vorjahr 20 Mio. t) kalkuliert. In Frankreich fällt die Rapsernte um -7,7 % auf 3,9 Mio. t niedriger aus. Für Deutschland schätzt der DRV eine kleinere Ernte von 3,8 Mio. t bzw. -10 % unter Vorjahr.
Die Sojabohnenkurse an der Chicagoer Börse gehen mit wiederholten Abschlägen nach unten; die Sojaschrotkurse folgen, während Sojaöl feste bis leicht steigende Tendenzen aufweist. Der US-Saatenstand präsentiert sich zu Wochenbeginn mit knapp 10 %-Punkten guter bis ausgezeichneter Bewertungen über Vorjahr.
Die Palmölkurse zeigen vorerst eine feste Seitwärtstendenz.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Ölsaatenmärkte: Rapspreise steigen über 500 €/t auf Euronext-Futures
Die aktuellen Entwicklungen auf den Ölsaatenmärkten zeigen einen Anstieg der Rapsnotierungen über 500 €/t auf den November-2024-Futures der Euronext. Dieser Trend ist vor allem auf die gestiegene Anbaufläche von Raps in Winnipeg zurückzuführen, begleitet von extrem heißem und trockenem Wetter in Kanada zur denkbar ungünstigsten Zeit. Diese Bedingungen haben dazu geführt, dass Fonds gestern verstärkt Produkte wie Mais und Sojabohnen gekauft haben.
Zusätzlich zur allgemeinen Unterstützung durch diese Entwicklungen haben sich auch die Preise in Minneapolis aufgrund der Besorgnis über die Auswirkungen des heißen Wetters auf den Sommerweizen in Kanada und den USA stabilisiert. Nach dem gestrigen Handelsschluss veröffentlichte das USDA seine wöchentliche Erntebewertung, die zeigt, dass Mais um 1 Punkt auf 67 % "gut bis ausgezeichnet" gesunken ist, während Sojabohnen bei 68 % blieben und Sommerweizen unverändert bei 77 % blieb.
Besonders erwähnenswert ist der außergewöhnliche Verkauf von 133.000 t US-Mais an Mexiko für das Jahr 2024-25, wie gestern vom USDA angekündigt. Diese Entwicklungen prägen derzeit die Ölsaatenmärkte und sollten bei weiteren Entscheidungen im Agrarsektor berücksichtigt werden.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Ölsaatenmarkt bewegt sich uneinheitlich. Die Versorgung mit Raps wird weltweit aufgrund reduzierter Ernten knapper ausfallen. Vergleichsweise dazu ist für den globalen Sojamarkt mit einer guten Versorgungslage zu rechnen. Der Palmölmarkt stagniert. Dementsprechend unterschiedlich entwickeln sich die jeweiligen Kurse