20.
10.23
Unterschiedliche Entwicklungen bei den Ölsaaten

Ölsaaten News, 20.10.2023

Bullish
  • kanadische Ernte auf Zielgraden
  • IGC reduziert Sojaprognose
  • rückläufige Ernteerwartungen Kanada und Europa
  • globales Rapsdefizit
Bearish
  • Hohe Erntemengen Ukraine
  • rückläufige Rapsschrotnachfrage wegen geringerer Viehzahlen in Europa
  • Ölmühlen bis Jahresende gut versorgt
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Raps 21. Sep. 5. Okt. 5. Okt. 12. Okt. 19. Okt.  +/-
Hamburg 451,00 462,00 446,00 426,00 442,00 16,00
Straubingen n.n. n.n. n.n. n.n. n.n. n.n.
Sojaschrot            
Hamburg 464,00 467,00 450,00 468,00 490,00 22,00
Magdeburg 474,00 477,00 460,00 478,00 500,00 22,00
Mainz 492,00 492,00 477,00 482,00 482,00 0,00
Rapsschrot            
Hamburg 285,00 285,00 273,00 272,00 293,00 21,00
Hamm 283,00 283,00 262,00 264,00 287,00 23,00
Niederrhein 279,00 277,00 266,00 258,00 280,00 22,00

Die Ölsaatenmärkte zeigten sich auch in dieser Woche bewegt. Während Raps auf Sicht der bisherigen Woche trotz einzelner Tage mit starken Kurszuwächsen insgesamt etwas schwächer tendiert im Vergleich zum Freitag letzter Woche, konnten die Sojapreise deutlich zulegen. Besonders Sojaschrot stieg am gestrigen Donnerstag stark an.

An den hiesigen Kassamärkten bleibt der Handel mit Raps weiterhin überschaubar. Die Ölmühlen zeigen sich zumeist bis Anfang des kommenden Jahres gut versorgt. Anfragen für Lieferungen im neuen Jahr gibt es hier und da. Die Notierungen auf Großhandelsebene zeigten sich dabei in dieser Woche etwas fester. Rückläufig hat sich die Rapsschrotnachfrage entwickelt, die Anfang des Monats noch als dynamisch betrachtet wurde. Landwirte und Futtermischer hatten ihre Nachfrage aber zuletzt wieder reduziert. Die Preise tendieren je nach Region unterschiedlich, zumeist aber schwächer. Positiv auf die Rapspreise wirkte die jüngste Prognose des USDA von vergangener Woche, wonach die globale Rapsproduktion weiterhin unter dem Niveau des Vorjahres gesehen wird. Die Verbräuche dürften sich dabei weiterhin aber dynamisch entwickeln, so das mit einem Produktionsdefizit rechnet wird und die globalen Endbestände spürbar sinken dürften.

Sojabohnen legten in dieser Woche kräftig zu, geben aber nach deutlichen Zuwächsen gestern heute vorbörslich etwas nach. Die US-Ernte läuft weiter auf Hochtouren, was die Preisentwicklung grundsätzlich belastet. Freundliche Exportzahlen bei Sojabohnen und Sojaschrot in dieser Woche sorgen aber für Marktentlastung. Auch das Preisniveau beim Rohöl gibt grundsätzlich Rückendwind. Die Verarbeitungszahlen für den September in den USA lagen zur Überraschung der Marktteilnehmer auf Rekordniveau für einen September überhaupt und nochmals deutlich besser als im August. Die Nachricht von höheren Produktionsaussichten in Brasilien und Argentinien konnten die Preisentwicklung hingegen nicht bremsen. Am Donnerstag senkte der Internationale Getreiderat seine Prognose zur globalen Sojaernte um 2,5 Mio. Tonnen auf nun 393 Mio. Tonnen.

Ölsaaten-Aktualisieren,

Update Ölsaaten vom Dienstag, 24.10.2023

Raps setzt seinen Abwärtstrend zu Beginn der Woche fort. Nach Deutlichen Verlusten am Freitag im meistgehandelten Februar-Termin (-11,50 Euro) ging es am Montag nochmals südwärts. Der Februar-Kontrakt büßte weitere 4 Euro je Tonne auf 427,75 Euro/t ein. Bis zum Mittag (13.00 Uhr) notiert der Februar-Kontrakt nochmals um 7,50 Euro/t bei 420,25 Euro/t. An fundamentalen Nachrichten gibt es wenig Neuigkeiten. Die kanadische Ernte befindet sich auf der Zielgraden. Die Rapsschrotnachfrage in Deutschland ist weiterhin rückläufig und die Notierungen für Rapsschrot gaben zum Wochenauftakt in allen Regionen nach. Raps der letzten Ernte wird weiterhin verhalten gehandelt und daran dürfte sich auch in den nächsten Wochen wenig ändern. Wenn Nachfrage aufkommt, dann für spätere Liefertermine, die zumeist im neuen Jahr liegen. Wie aus Daten der Börse hervorgeht, haben institutionelle Anleger ihre Short-Positionen für kanadischen Canola an der ICE deutlich ausgeweitet und so mit so vielen Short-Positionen aktiv, wie seit 7 Monaten nicht mehr. Insgesamt wirken zu Beginn dieser Woche aber vermehrt Nachrichten außerhalb des Rapsmarktes auf die Notierungen. So gaben am Montag die Rohölmärkten spürbar nach und auch im Sojakomplex zeigten sich zum Wochenauftakt genauso wie beim Palmöl negative Vorzeichen.

Im Sojamarkt setzte ab Freitag eine Korrektur ein. Zum einen sicherten Marktteilnehmer vermehrt ihre Gewinne ab, zum anderen drücken vor allem verbesserte Wetteraussichten für die Sojaanbaugebiete in Südamerika auf die Preisentwicklung. In Argentinien, genauso wie im Norden Brasiliens war es zuletzt viel zu trocken. Seit dem Wochenende kommen ergiebige Niederschläge und auch für den weiteren Wochenverlauf sind Regenschauer vorhergesagt. Die Ertragserwartungen an die südamerikanische Ernte bleiben damit weiterhin hoch. China hat im September nach eigenen Angaben 6,88 Mio. Tonnen Soja importiert. Das sind rund 23 Prozent mehr als im September des Vorjahres und stellt den höchsten September-Wert der letzten drei Jahre dar. Zuletzt konnte das USDA vermehrt von chinesischen Sojaorders berichten. In den USA kommt die Sojaernte gut voran. Am gestrigen Montag veröffentlichte das US-Landwirtschaftsministerium nachbörslich einen Erntefortschritt von 76 Prozent. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre kommt die Ernte damit um 9 Prozentpunkte zügiger voran. Die Exportverladungen, die ebenfalls gestern veröffentlicht wurden, zeigen eine freundliche Tendenz und lagen über den Exportverladungen der Vorwoche. Dennoch konnten diese Nachrichten die Abwärtsbewegung nicht stoppen. Auch heute zeigen sich bis zum Mittag vorbörslich rote Vorzeichen, die jedoch deutlich moderater ausfallen als am Vortag.

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Während Soja und vor allem Sojaschrot in dieser Woche kräftig zulegen konnten, fehlt es Raps nach wie vor an einer ganz klaren Richtung. Hin und her gerissen zwischen einer geringeren globalen Versorgung und einem insgesamt als hoch bewerteten Preisniveaus bleibt die Ölsaat volatil. Auch für diesem Hintergrund dürften die Kassamarktaktivitäten in nächster Zeit ruhig bleiben.

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