Für Raps ging es in dieser Woche leicht südwärts. Die Ausschläge an den einzelnen Handelstagen waren mitunter aber groß. Schlusskurs im August-Termin war am gestrigen Donnerstag bei 466,25 Euro/t, eine Vorwoche vorher notierte der Kontrakt von 2 Euro höher. Leicht nach oben angepasst hat der Deutsche Raiffeisenverband die Erwartung für die diesjährige Deutsche Rapsernte. Wurden im Mai noch 3,877 Mio. Tonnen erwartet stehen in der jüngsten Ernteschätzung des DRV 3,891 Mio. Tonnen in der Prognose. Die Hektarerträge fallen mit erwarteten 35,2 dt/ha etwas besser aus als bisher erwartet. Dennoch liegt die diesjährige Rapsproduktion rund 8 Prozent unter der Erntemenge des Vorjahres. Der europäische Branchenverband Cocereal hat zuletzt die Deutsche Rapsernte auf 3,92 Mio. Tonnen geschätzt. Für Frankreich, dem größten Rapsproduzenten in Europa, gab das Verband eine Prognose von 4,47 Mio. Tonnen heraus womit das das Vorjahresergebnis von 4,33 Mio. Tonnen leicht überschritten wird. Rückgänge in der Produktionsmenge werden für Polen und Rumänien erwartet. Die gesamte europäische Produktion dürfte nach dem Verband bei 19,13 Mio. Tonnen liegen. Das USDA hatte zuletzt eine Ernteprognose von 19 Mio. Tonnen gestellt. Die Produktion liegt damit um rund 4,9 Prozent unter dem Vorjahr. Für Rapsschrot zeigt sich zuletzt eine etwas bessere Verfügbarkeit, die Preise tendieren schwächer.
Soja schließt trotz positiver Vorzeichen am heutigen Freitag auf Wochensicht ebenfalls schwächer. Für die US-Anbaugebiete werden in Teilen ergiebige Niederschläge in den kommenden Tagen erwartet, da die Pflanzen aber gewöhnlich ihre wichtigste Vegetationsphase im August haben, wirken sich diese noch nicht so stark auf die Ertragserwartungen aus. Insgesamt sind die Aussichten weiterhin positiv. Die Sojaaussaat in zügig vorangekommen und befindet sich auf der Zielgraden. Für Brasilien reduzierten einzelne Analysten ihre Prognose für die aktuelle Ernte. Erste Stimmen werden aber schon für die kommende Aussaat laut, die von einer deutlich höheren Sojaanbaufläche in Brasilien ausgehen. Neue Rekordernten konnten - wenn die Wetterbedingungen stimmen – erzielt werden. Insgesamt lastet auch die internationale Nachfrage auf den Sojamarkt. Zwar hat China im Mai seine Einkäufe in den USA gesteigert, die weitaus größeren Mengen der chinesischen Importe kommt aber weiterhin aus Südamerika.
ZMP Live Expertenmeinung
Soja zeigt sich in dieser Woche mit Verlusten, bleibt aber insgesamt volatil wie die einzelnen Handelstage an der Börse in Chicago zeigen. Daran dürfte sich in den kommenden Woche auf wenig ändern, bestimmend werden nun die Wetterprognosen sein. Die bevorstehende Rapsernte in Europa sorgt zudem für Preisdruck.