Die Rapspreise zeigten sich weiterhin volatil. Auf Sicht der vergangenen Woche gab der Frontmonat Mai nach. Notierte dieser am Freitag der Vorwoche noch bei 459,00 Euro/t standen am Freitag letzter Woche 449,00 Euro/t auf der Anzeigetafel. Seit Anfang April konnte Raps jedoch insgesamt deutlich zulegen. Am letzten Handelstag im März schloss der Mai-Termin noch bei 439 Euro/t. An den Kassamärkten werden mitunter einige Mengen gehandelt, insgesamt aber dürften die Lagerbestände der letzten Ernte hierzulande überwiegend geräumt sein. Frische Importzahlen standen zuletzt wegen technischer Probleme für Europa nicht zur Verfügung. Insgesamt aber deutet sich auch wegen Lieferungen aus Osteuropa und dem Baltikum hierzulande aber eine gute Versorgungslage an. Anders sieht es beim Rapsschrot aus. Die Notierungen tendieren fest und sind in den letzten Woche gestiegen. Die Verfügbarkeit hat sich verbessert, ist aber nach wie vor nicht üppig. Canola in Kanada an der ICE stand zuletzt unter Druck. Die Exportnachfrage zeigt sich wieder schwächer und auch auf Sicht des Gesamtjahres haben die Kandier weniger Canola exportieren können. Im aktuellen Wirtschaftsjahr belaufen sich die Ausfuhren auf 4,37 Mio. Tonnen. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 6,42 Mio. Tonnen.
Im Sojamarkt spielt das Thema Export ebenfalls eine Rolle. Am Freitag konnten die Sojapreise eine deutliche Erholung verbuchen. Als nachhaltig wird diese Entwicklung nicht betrachtet. Das USDA gab zwar einen größeren Exportverkauf bekannt, insgesamt enttäuschten die Exportzahlen der letzten Woche aber. Der Erntedruck aus Brasilien und Argentinien belastet die Nachfrage nach US-Soja. Zudem hat der US-Dollar in den letzten zwei Wochen deutlich an Wert gewonnen und schmälert damit die Exportaussichten. Am Donnerstag aktualisierte der Internationale Getreiderat seine Einschätzung zur globalen Sojaproduktion der kommenden Ernte. Im Vergleich zum März gab es dabei keine Veränderung. Nach wie vor rechnet der IGC mit einer Rekordernte von 413 Mio. Tonnen. Anpassungen für die südamerikanische Produktion gab es von privaten Analysehäusern. Hier zeigte sich jedoch keine einhellige Entwicklung. Insgesamt bleiben die Schätzungen aber hinter den Prognosen des USDA aus der letzten WASDE zurück. An den hiesigen Kassamärkten haben die Sojaschrotnotierungen auf Wochensicht wieder etwas zugelegt. Insgesamt aber zeigt sich sei Jahresanfang ein deutlicher Abwärtstrend. Auf Wochensicht zeigt sich Sojaschrot an der Börse in Chicago fast unverändert.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Die Erholung bei den Sojabohnen vom Freitag setzte sich auch am Montag fort. Vorbörslich können Sojabohnen, Sojaschrot und Sojaöl auch am heutigen Dienstag fester in den Tag starten. Die Nachrichtenlage hat sich dabei nicht wesentlich verändert, die freundlichen Vorgaben von den Getreidemärkten zieht auch Soja mit gen Norden. Die argentinische Ernte läuft, kommt aber deutlich langsamer voran als um Durchschnitt der letzten Jahre. Aktuell sind nach Angaben der Buenos Aires Grains Exchange teilte gestern mit, dass derzeit 14 Prozent der Ausgangsfläche geerntet wurden, für gewöhnlich ist zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 1/3 der Erntearbeiten erledigt. Den Preisanstieg dieser Tage nutzen Händler vermehrt dazu weitere Short-Positionen aufzubauen. Insgesamt so deutet sich an, sind die Mehrheit der Börsenteilnehmer auf der Seite der Bären. Die Wetterbedingungen in den USA verschlechtern sich, die Sojaaussaat steht hier in den Startlöchern. Nach Aussagen des USDA im gestrigen Crop-Report sind per 21.4. 8 Prozent des angepeilten Areals bereits bestellt, der Durchschnitt der letzten Jahre liegt bei 4 Prozent zu diesem Zeitpunkt.
Raps legte nach den Rücksetzern der vergangenen Woche am Montag ebenfalls deutlich zu. Für den Frontmonat Mai ging es um 7,50 Euro/t nordwärts, der mittlerweile meistgehandelte August-Kontrakt kletterte um 12 Euro auf 461,25 Euro je Tonne. Canola in Winnipeg konnte gestern mit über 17 Can-Dollar der stärksten Tagesgewinn seit November 2023 verbuchen. Mit Start in die heutige Sitzung zeigen sich ebenfalls freundliche Vorzeichen für die Ölsaat.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Ölsaatenmärkten stehen zuletzt latent unter Druck. Während die Preisrücksetzer beim Raps überschaubarer sind, belastet die südamerikanische Ernte in die Preise für Sojabohnen deutlicher. Auch die noch wackeligen Erwartungen an die Sojaernte der kommenden Saison stellen grundsätzliche ein Belastungsfaktor dar.