23.
06.23
Raps wieder schwächer

Ölsaaten News, 23.06.2023

Bullish
  • Trockenheit in vielen Anbaugebieten der Nordhalbkugel
  • wahrscheinliches Ende Getreideabkommen Ukraine
  • Trockenheit in den US-Sojaanbaugebieten
Bearish
  • Anbauprognosen Europa und Kanada
  • große Erntemenge Ukraine erwartet
  • Rekordernte in Brasilien
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Raps 25. Mai. 1. Jun. 8. Jun. 15. Jun. 22. Jun.  +/-
Hamburg 392,00 386,00 421,00 439,00 454,00 15,00
Straubingen 382,00 377,00 416,00 434,00 449,00 15,00
Sojaschrot            
Hamburg 434,00 426,00 436,00 420,00 449,00 29,00
Magdeburg 444,00 436,00 446,00 430,00 459,00 29,00
Mainz 460,00 454,00 441,00 441,00 483,00 42,00
Rapsschrot            
Hamburg 300,00 289,00 n.n. n.n. n.n.  
Hamm 309,00 309,00 327,00 327,00 327,00 0,00
Niederrhein 306,00 306,00 323,00 323,00 323,00 0,00

Nach dem Anstieg Anfang Juni drehten die Rapspreise in dieser Woche und haben im Vergleich zum Schlusskurs am vergangenen Freitag deutlich nachgegeben. Der Frontmonat August schloss am gestrigen Donnerstag mit einem Kurs von 443,25. Im heutigen Handelsverlauf zeigen sich abermals rote Vorzeichen für die Ölsaat. Auch Canola in Winnipeg stand in den letzten Tagen vermehrt unter Druck.

In den kanadischen Provinzen herrscht weiterhin Trockenheit, jedoch gehen Marktbeobachter davon aus, dass diese bisher keinen nachhaltigen Einfluss auf die Pflanzen gehabt hat. Jüngst wurden 77 Prozent der Bestände in einen guten oder sehr guten Zustand bewertet. Die Trockenheit in Mitteleuropa zwischen Mai und Juni hat zwar den krankheitsdruck gehört, mehrheitlich gehen die Marktbeteiligten aber davon aus, dass die Bestände auch hier in einem guten Zustand sind. Dennoch haben die wenigen Niederschläge der jüngsten Zeit für Korrekturen bei den Ernteerwartungen gesorgt. Der EU-Prognosedienst MARS kürzte die erwarteten Erträge von 3,34 t/ha auf 3,29 t/ha im Durchschnitt für Europa. Für Deutschland wird ein durchschnittlicher Rapsertrag von 3,75 t/ha erwartet. Dieser liegt zwar damit immer noch deutlich über dem Durchschnittsertrag der letzten fünf Jahre, aber rund 5 % unter dem des Vorjahres als hier um Durchschnitt 3,95 t/ha eingefahren wurden. Für Frankreich wurde die Ertragsprognose ebenfalls nach unten korrigiert. Der Deutsche Raiffeisenverband setzte in seiner vierten Ernteschätzung am Mittwoch ebenfalls den Rotstift bei Erträgen und Erntemenge an. Gerechnet wird das auf der Anbaufläche von 1,16 Mio. Hektar durchschnittlich 3,58 t/ha erzielt werden können und damit die Ernte bei 4,14 Mio. Tonnen liegen wird. Im Mai hatte der DRV noch mit einer Ernte auf Vorjahresniveau von 4,28 Mio. Tonnen gerechnet.

An den Kassamärkten wurde auf Großhandelsebene die Entwicklung an der Matif noch nicht nachvollzogen. Hier lagen die Notierungen in den verschiedenen Regionen oberhalb des Niveaus vom vergangenen Donnerstag.

Sojabohnen konnten in dieser Woche gegenüber dem Ende der letzten Woche deutlich an Wert gewinnen, auch wenn sich gestern und im heutigen vorbörslichen Handel wieder sehr deutliche Verluste darstellten.  Der jüngste Rückgang der Kurse ist vor allem ich technischen Verkäufen und Gewinnmitnahmen begründet. Aber den die Rally vom Dienstag und Mittwoch wird von einigen Beobachtern als übertrieben bewertet. Zudem ist US-Soja weiterhin nur bedingt wettbewerbsfähig, das die riesige Ernte in Brasilien auf die Preise im Exportgeschäft drücken. Das Kursfeuerwerk von Anfang der Woche hat vor allem das Wetter ausgelöst. Das USDA hatte am Dienstag die Zustandsbewertungen für die Bestände auf einen Wert herabgestuft, der seit 1996 nicht mehr so gering war. Auf Grundlage der aktuellen Wetterdaten befinden sich zudem 57 % der Bestände im Trockenstress und sind von der Dürre bedroht. Für die kommenden Tage dürften Niederschläge in einigen Anbaugebieten aber für Entspannung sorgen. Zudem ist die Hautreifezeit der Bohnen im August, so dass noch einige Zeit für die Pflanzenentwicklung bleiben dürfte. Diese Erkenntnis setzte sich insbesondere im gestrigen Handel durch und befeuerte den Abgabedruck.

Ölsaaten-Aktualisieren,

Update Ölsaaten vom Dienstag, 27.06.2023

Nach drei Handelstagen mit deutlichen Verlusten ging es für Raps freundlich aus dem ersten Handelstag der neuen Woche. Im Frontmonat August stand ein deutliches Plus von 11 Euro/t und ein Schusskurs von 442,00 Euro/t. Am heutigen Dienstag konnten sich im Zuge des gesamten schwachen Marktumfeldes für Pflanzenöle und Agrarrohstoffe dieser Trend aber nicht fortsetzen. Heute ging es für denselben Frontmonat um 7,75 Euro/Tonne wieder nach unten. Auch die Folgekontrakte haben deutlich nach. Fundamental hat sich im Vergleich zur vergangenen Woche wenig geändert. Die europäischen Ernteaussichten sind durchaus etwas eingetrübter als noch vor zwei oder drei Wochen, aber dennoch wird weiterhin mit einer deutlich höheren Ernte als im Durchschnitt der letzten Jahre gerechnet und auch mit einer deutlich höheren Ernte als im Vorjahr. Am morgigen Mittwoch werden aktualisierte Schätzungen von der kanadischen Statistikbehörde zum Canola-Anbau erwartet.

Sojabohnen legten zum Wochenauftakt ein regelrechtes Kursfeuerwerk hin. Von den Zuwächsen gestern bleibt aber nach dem heutigen Handelstag nichts mehr übrig. Sojaschrot rutsche heute ebenfalls in die Verlustzone. Lediglich Sojaöl konnte an beiden Handelstagen zulegen. Nachdem am vergangenen Mittwoch die US-Umweltbehörde EPA die Beimischungsquote für Biokraftstoffe überraschend nicht geändert hatte, ging es für Sojaöl deutlich südwärts, konnte sich seither aber wieder spürbar erholen. Trockenheit prägt auch den US-Sojamarkt, jedoch sind die Auswirkungen aktuell noch nicht so gravierend wie beispielsweise beim Mais. Niederschläge am Wochenende und weiter angekündigte Schauer sorgen für Entlastung bei der Pflanzenentwicklung. Nach dem neusten Crop-Report sind 96 Prozent der gepflanzten Kulturen aufgegangen, im Durchschnitt sind es zu diesem Zeitpunkt 89 Prozent. 51 Prozent der Bestände werden aktuell in einem guten oder sehr guten Zustand bewertet, in der Vorwoche waren es noch 54 Prozent. Enttäuschend zeigten sich gestern die Sojaexportverladungen, die nochmals ein Drittel unter dem Wert der Vorwoche lagen. Hingegen haben Gerüchte um eine neue Einkaufswelle aus China gestern den Markt angefeuert, weswegen sich die Enttäuschung in Grenzen hielt.

ZMP Live+ Logo

ZMP Live Expertenmeinung

Raps bleibt in der Auf- und Abbewegung. Entsprechend unsicher sind sich viele Marktteilnehmer, was die weitere Entwicklung angeht und Vorkontrakte für die kommende Ernte werden eher verhalten geschlossen.

ZMP Marktbericht kompakt
Aktuelles von den Märkten kompakt für Sie zusammengefasst

Achtung, du siehst derzeit historische Daten da du entweder kein ZMP Live+ Mitglied oder nicht eingeloggt bist. Hol dir jetzt den Informationsvorsprung!

29.
09.24
08:44

Ölsaaten: EU-KOM kürzt Rapsernte 2024/25 unter Mehrjahresdurchschnitt. In ihrem Marktbericht Ende Sep.2024 geht die EU-KOM von einer Rapsernte in Höhe von nur noch 17,1 Mio. t aus. Im Vorjahr waren es noch 19,7 Mio. t. Entscheidend sind einmal die reduzierten Anbauflächen um -7,3 % und die um -6,3 % geringeren Hektarerträge. Hohe Ernteeinbußen…

weiterlesen
17.
09.24
10:38

Ölsaatenmarkt: hohes Sojaangebot, Raps- u. Sonnenblumen knapp, Palmöl begrenzt. Der Ölsaatenmarkt 2024/25 ist je nach Rohstoff höchst unterschiedlich aufgestellt. Für den dominierenden Sojabereich werden bis ins 1. Halbjahr 2025 Rekordernten erwartet. Bei weniger stark steigenden Verbrauch werden die Vorratsbestände ansteigen und die Preise unter…

weiterlesen
13.
09.24
11:33

Die Sep.-2024-Schätzung des USDA für die Ölsaatenversorgung 2024/25 brachte trotz geringer Abwärtskorrektur zum Vormonat die Bestätigung einer überdurchschnittlichen weltweiten Versorgungslage insgesamt. Die Gesamterzeugung steigt um +4,5 % auf 687 Mio. t. Der Verbrauch wird auf 667,5 Mio. t veranschlagt. Die Vorratsbestände steigen um +15,3 % im…

weiterlesen
Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.
Fragen?

Sie haben Fragen zu ZMP Live? Unser Team steht gerne hilfsbereit zu Ihrer Verfügung. Senden Sie uns gerne eine Nachricht:

Es gilt unsere Datenschutzerklärung

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich