24.
05.24
Wetter bestimmt Sojaentwicklung

Ölsaaten News, 24.05.2024

Bullish
  • Überschwemmungen in Brasilien
  • Erntetempo USA
  • geringere Rapsprognose Deutschland
Bearish
  • globale Ernteerwartungen
  • Nachfrage aus China
Kassamärkte im Blick Euro/Tonne
Raps 25. Apr. 9. Mai. 9. Mai. 16. Mai. 23. Mai. +/-
Hamburg 436,00 453,00 461,00 469,00 489,00 20,00
Straubingen 431,00 448,00 456,00 468,00 484,00 16,00
Sojaschrot            
Hamburg 391,00 412,00 427,00 421,00 431,00 10,00
Magdeburg 401,00 422,00 437,00 431,00 441,00 10,00
Mainz 415,00 440,00 457,00 448,00 451,00 3,00
Rapsschrot            
Hamburg 292,00 305,00 305,00 300,00 299,00 -1,00
Hamm 307,00 325,00 325,00 305,00 304,00 -1,00
Niederrhein 299,00 316,00 320,00 303,00 298,00 -5,00

Auf Wochensicht (Freitag bis zum gestrigen Donnerstag) konnte Raps im August-Termin an der Matif zulegen. Ein Zuwachs von 16,25 Euro/t wurde in den bisherigen Handelstagen dieser Woche erzielt bei einem Schlusskurs von 495 Euro/t am gestrigen Donnerstag. Dabei nahm Raps gestern bereits Anlauf die die Marke von 500 Euro je Tonne.  An den Kassamärkten zeigen sich ebenfalls feste Tendenzen. Die Überschwemmungen um Pfingsten im Südwesten dürfte auch einige Rapsbestände in deutliche Mitleidenschaft gezogen haben. Im Osten und Nordosten machen einigen Beständen hingegen Trockenheit zu schaffen. Erstmals seit ende März hat die EU-Kommission in dieser Woche wieder frische Importzahlen veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die Rapsimporte unter dem Volumen des Vorjahres liegen. In den ersten 45 Kalenderwochen des laufenden Wirtschaftsjahres wurden 4,87 Mio. Tonnen eingeführt. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 6,795 Mio. Tonnen. Auch die Sojabohnenimporte liegen etwas unter dem Niveau des Vorjahres. Sojaschrot wurden ebenfalls in einem etwas geringeren Umfang eingeführt. An den Kassamärkten zeigt sich weiterhin eine gute Nachfrage nach Rapsschrot. Das verfügbare Angebot ist dabei weiterhin überschaubar. Dennoch tendieren die Rapsschrotpreise regional etwas schwächer. In seiner dritten Ernteprognose hat der Deutsche Raiffeisenverband die Ernteerwartung für Deutschland gegenüber der April-Prognose deutlich nach unten angepasst. Insbesondere etwas geringere Anbauflächen sind für den Rückgang der Produktionsschätzung verantwortlich. Die Experten rechnen nun mit einer Produktion von 3,877 Mio. Tonnen. Im Vorjahr wurden noch 4,23 Mio. Tonnen geerntet.

Der Sojakomplex zeigte sich in dieser Woche volatil, konnte aber auf Wochensicht leicht zulegen. Die Wettersituation in den USA sorgt für Verzögerungen in der Aussaat und haben die Kursentwicklungen immer wieder angetrieben. Belastend wirkt weiterhin eine schwache Exportnachfrage in den USA und die Preiskonkurrenz beim Soja. Am Markt gibt es derzeit Gerüchte, dass China größere Mengen Sojabohnen in den USA einkaufen will. Von mindestens zwei Schiffsladungen ist die Rede. Offiziell bestätigt sind diese Gerüchte jedoch nicht. Sojaschrot stand wegen der Exportnachfrage in der nun auslaufenden Woche mehrmals unter Druck. Die schwache Nachfrage nach Sojaschrot zeigte sich vor allem in geringeren Verarbeitungszahlen, die in der Vorwoche veröffentlicht wurden. Unwetter in Südamerika und die Überschwemmungen in Brasilien sorgen zudem dafür, dass die Logistik und die Ernteerwartungen hier skeptisch betrachtet werden. 

Ölsaaten-Aktualisieren,

Anders als die Getreidemärkte ging Raps mit Verlusten in die neue Woche. Auch schon am Freitag zeigten sich die Kontrakte mit roten Vorzeichen. Schlusskurs am Montag war bei 490,50 Euro/t. Dabei hatte es noch in der letzten Woche danach ausgesehen, dass der Frontmonat Anlauf auf die 500-Euro-Marke nahm. Belastend wirkten die Vorgaben aus dem Pflanzenölmarkt. Am Freitag ging es für Sojaöl aber auch für Palmöl südwärts. Insgesamt belasten die Erwartungen für Pflanzenöle den Markt. So ist es nach Schätzung des USDA mitunter möglich, dass es im kommenden Wirtschaftsjahr eine Rekordproduktionsmenge an Pflanzenölen erreicht wird. Insbesondere Sojaöl wird mit einem deutliche Produktionsplus erwartet während Rapsöl mit global 34 Mio. Tonnen in etwa auf Vorjahresniveau gesehen wird. Mit der Entwicklung der Rapsbestände zeigen sich die Erzeuger zumeist zufrieden. Der Prognosedienst MARS der EU-Kommission hat die Ertragserwartungen an die Rapsernte jedoch leicht nach unten korrigiert und rechnen europaweit mit einem durchschnittlichen Ertrag von 3,21 t/ha, im April wurden noch 3,26 t/ha prognostiziert. Dennoch ist der Ertrag damit etwas höher als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Schwache Exportzahlen beim kanadischen Canola haben zuletzt die Notierungen in Winnipeg nach unten gezogen.

Der Sojahandel pausierte am Montag aufgrund eines US-Feiertages und startet heute Morgen wieder. Dabei notieren die Sojabohnen mit leichten grünen Vorzeichen. Auch für Sojaschrot geht es heute Morgen gen Norden. Die Wetterentwicklung vor allem im Corn Belt bleibt ein wichtiges Thema. Die Aussaat dürfte dadurch Zögerungen erfahren. Wegen des gestrigen Feiertages gibt es jedoch erst heute im Laufe des Handelstages frische Zahlen zum Fortschritt der Feldarbeiten in den USA. Unterstützung kommt aus Südamerika. Wetterbedingt hat das private Analysehaus Datagro am Freitag die Produktionsprognose für Brasilien auf 147,75 Mio. Tonnen geschätzt und damit seine eigenen Erwartungen um 350.000 Tonnen gesenkt. Der positive Kursgewinn am vergangenen Freitag beim Sojaschrot und bei den Sojabohnen ist aber vor allem auf die nach wie vor präsenten Gerüchte einer Einkaufswelle aus China zurückzuführen. Bestätigt wurde diese weiterhin nicht. Feiertagesbedingt werden heute neben dem Crop-Report auch die wöchentlichen Exportverladungen veröffentlicht. 

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ZMP Live Expertenmeinung

Die Ölsaatenmärkte bleiben volatil und das Wetter spielt eine große Rolle bei der Preisfindung. Was sicher ist, dass die europäische, wie die deutsche Produktion kleiner ausfallen wird als bisher gedacht. Der Sojakomplex ist vor allem von der Aussaat in den USA und der internationalen Nachfrage geprägt.

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