26.
04.24
Raps holt wieder auf

Ölsaaten News, 26.04.2024

Bullish
  • geringere Rapsernte Europa erwartet
  • Unsicherheit Ukraine
  • langsame Ernte in Argentinien
  • Ernte in Brasilien vor Abschluss
  • Wetterbedingungen Anbaugebiete Mittlerer Westen
Bearish
  • erhöhte Sojaproduktion
  • laufende Ernten in Südamerika
  • Wetterbedingungen Corn Belt
Kassamärkte im Blick Euro/Tonne
Raps 28. Mrz. 11. Apr. 11. Apr. 18. Apr. 25. Apr. +/-
Hamburg 439,00 431,00 439,00 426,00 436,00 10,00
Straubingen 430,00 426,00 434,00 421,00 431,00 10,00
Sojaschrot            
Hamburg 391,00 382,00 379,00 385,00 391,00 6,00
Magdeburg 401,00 392,00 389,00 395,00 401,00 6,00
Mainz 409,00 401,00 401,00 400,00 415,00 15,00
Rapsschrot            
Hamburg 299,00 298,00 292,00 292,00 292,00 0,00
Hamm 289,00 297,00 299,00 293,00 307,00 14,00
Niederrhein 291,00 291,00 292,00 286,00 299,00 13,00

Nach den Rücksetzern der Woche ging es für Raps in der letzten vollen Aprilwoche wieder nordwärts. Schlusskurs gestern im meistgehandelte August-Kontrakt war bei 458,00 Euro/t. Profitieren konnte Raps dabei von freundlichen Vorgaben aus dem Sojamarkt. Auch Palmöl konnte in dieser Woche nach deutlichen Verlusten er Vorwoche wieder an Boden gutmachen. Die geopolitische Lage vor allem in der Ukraine nach den jüngsten Angriffen auf Infrastruktureinrichtungen in den Exporthäfen und der Beschädigung von Getreidesilos, gibt zusätzlichen preislichen Rückendwind. Mit der Entwicklung der Rapspflanzen zur kommenden Ernte zeigen sich die Erzeuger meist zufrieden. Doch die kalten Temperaturen und die Gefahr von regionalen Frostnächten lässt die Sorge vor Frostschäden aufkommen. In der gestern aktualisierten Ernteschätzung geht die EU-Kommission davon aus, dass die kommende Rapsernte um rund 406.000 Tonnen geringer ausfallen wird als 2023/24. Die Produktionsmenge wird auf 19,411 Mio. Tonnen geschätzt. Im Vorjahr wurden nach den vorläufigen Erntezahlen 19,91 Mio. Tonnen von den Feldern geholt. Wie auch schon vom DRV prognostiziert, erwartet auch die Kommission eine geringere Rapsernte in Deutschland. Die Anbaufläche ist gegenüber dem Vorjahr rückläufig, wenngleich sie weiterhin höher ist als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. An den Kassamärkten zeigt sich weiterhin eine knappe Verfügbarkeit von Rapsschrot. Viele Mühlen sind erst wieder ab Mai lieferfähig. Einen Preisanstieg verzeichnete auch kanadisches Canola. An der ICE zeigte sich am Dienstag der stärkste Tageszuwachs seit November 2023.

Soja konnte ab Wochenmitte preislich gewinnen, wenngleich sich gestern wieder leicht schwächere Preistendenzen zeigten. Auf Wochensicht zulegen konnte Sojaschrot. Geprägt ist der Sojamarkt derzeit vor allem von der Situation in Südamerika. Die Ernte in Argentinien kommt nur sehr langsam voran. Aktuell sind rund 22 Prozent der Bestände abgeerntet. Damit verfehlt der aktuelle Erntefortschritt den durchschnittlichen Wert zu diesem Zeitpunkt um 25 Prozentpunkte. Die Zustandsbewertungen der argentinischen Felder zeigt sich konstant. In Brasilien schreitet die Ernte immer weiter voran. Laut Ag Rural ist diese zu 87 Prozent abgeschlossen. Beim Exportvolumen zeigen sich die Sojahändler in Brasilien jedoch für den April etwas zurückhaltender als noch zu Beginn diesen Montas. In Den USA hat die Aussaat begonnen. Anfang der Woche waren 12 Prozent der Flächen bestellt und damit genauso viel wie im Vorjahr. Während es in den Anbaugebieten im Mittleren Westen in den nächsten Tagen warm und trocken bleiben dürfte, sind für den Corn Belt regenreiche Tage vorhergesagt. Die Aussaat wird darum hier Verzögerungen erfahren, die Pflanzen dürften aber von den Niederschlägen gleich zu Beginn deutlich profitieren. An den Kassamärkten in Deutschland zeigt sich beim Sojaschrot eine steigende Preistendenz. 

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ZMP Live Expertenmeinung

Die Sojaernte in Südamerika könnte bereits auf der Zielgraden sein, wenn sie in Argentinien nicht so langsam vorankommen würde. In den USA bestellen die Farmer ihre Flächen für die kommende Ernte. Wetternachrichten dürften damit eine immer stärkere Rolle spielen. Insgesamt deutet sich weiterhin eine unterm Strich unveränderte Bewegung bei den Ölsaaten an, die jedoch von einzelnen Tagen mit hoher Volatilität geprägt sein dürfte. 

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