Insbesondere wegen eines starken Anstieges gestern und auch einer freundlichen Tendenz heute konnte Raps sich in dieser Woche fester entwickeln. Am heutigen Donnerstag erreichte der Frontmonat August bereits ein Tageshoch von 481 Euro/t. Schlusskurs gestern war bei 469,75 Euro/t. Die Ernte vom Raps steht kurz bevor. Da die Pflanzen in der Regel gut zwei Wochen früher entwickelt sind als üblich, bereiten sich die Erzeuger bereits auf die Ernte vor. Mit den Beständen, so berichten Marktteilnehmer, sind die meisten Landwirte zufrieden. Canola an der ICE in Winnipeg zeigt sich zuletzt wegen hohen Verarbeitungszahlen ebenfalls etwas freundlicher. Dennoch wird hier verstärkt von einer rückläufigen Nachfrage berichtet. Hoffnung haben insbesondere kanadische Canolahändler auf eine bessere US-Nachfrage. Für die Biodieselherstellung sind nun auch Rapsöl zugelassen worden. Davon könnte vor allem Kanada profitieren.
Die Auspflanzungen von Sojabohnen in den USA ist mittlerweile so gut wie abgeschlossen. Am Montag meldete das USDA einen Fortschritt von 97 Prozent. Einzig in Kenntucky und Tennessee hinken die Erntearbeiten noch etwas hinterher. Vor einem Jahr waren zu diesem Zeitpunkt 93 Prozent der angepeilten Flächen bestellt. In einem neuen Quartalbericht, der morgen veröffentlicht wird, erwarten die Analysten eine nochmalige Anhebung der Sojaanbaufläche. Auch die Endbestände bei Sojabohnen werden höher erwartet. Die Ernte in Brasilien und Argentinien spielt aktuell kaum eine Rolle. Hier dürften sich nur noch wenige Anpassungen zeigen. Gleichwohl rechnen die Börsen bzw. die Marktanalysten für beide Länder in der kommenden Saison mit einer höheren Sojafläche. Die Zustandsbewertungen in den USA haben sich auf Wochensicht um 3 Prozentpunkte auf jetzt 67 Prozent gut oder sehr gut reduziert.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Ölsaatenmärkte werden von Nachrichten aus Wetter, Angebot- und Nachfrage und der bevorstehenden Ernte vom Raps sowie der raschen US-Sojaaussaat hin und her gezogen. An der Volatilität der Märkte dürfte sich in den kommenden Wochen wenig ändern.