Die Rapskurse sind zu Beginn der Woche gestiegen, unter anderem bedingt durch trockene Aussaatbedingungen für Sojabohnen in Brasilien. Eine Entspannung durch Niederschläge könnte jedoch die Kurse wieder sinken lassen. Festere Pflanzenölpreise und eine starke Nachfrage nach US-Sojabohnen stützen den Markt zusätzlich. Am Kassamarkt bleibt die Nachfrage nach deutschem Raps ruhig, da ukrainische Lieferungen den Bedarf decken. Nach einer anfänglichen Rallye zu Beginn der Woche kam es an der Winnipeg-Börse zu einer Konsolidierungsphase bei den Carola-Kontrakten, die durch ein schwaches internationales Marktumfeld begünstigt wurde. Die Analysten der kanadischen Agrarbehörde passten nur geringfügig die Prognose für Canola für 2024/25 an. Während die Schätzung für die Exporte unverändert bei 7,5 Millionen Tonnen blieb, wurde der Inlandsverbrauch auf 12,2 Millionen Tonnen angehoben. Die Endbestände der Saison werden auf 2,5 Millionen Tonnen geschätzt.
Die Sojabohnen-Futures verzeichneten am Donnerstag Verluste und beendeten damit eine zuvor positive Handelsphase. Auch die Sojamehl-Futures schlossen niedriger, mit einem Rückgang von 1,10 bis 1,90 USD pro Tonne, während die Sojaöl-Futures noch stärkere Verluste verkraften mussten. Insgesamt waren vor allem die vorderen Monate am stärksten betroffen. Ein wesentlicher Faktor war der starke Rückgang der Rohölpreise, der zusätzlichen Druck auf die Sojaöl-Futures ausübte. Bezüglich der Exportverkäufe meldete das USDA, dass in der Woche bis zum 19. September 1,574 Millionen Tonnen (MMT) Sojabohnen verkauft wurden. Dies war ein Rückgang im Vergleich zur Vorwoche, lag aber immer noch im erwarteten Bereich von 0,9 bis 2 MMT. China war der größte Käufer und erwarb 869.700 Tonnen, während weitere 245.300 Tonnen an unbekannte Bestimmungsorte verkauft wurden.
ZMP Live Expertenmeinung
Auf den Märkten für Ölsaaten konnten in dieser Woche vor allem die Nachrichten aus Brasilien für Bewegung beim Handel sorgen. Insgesamt hat sich an den fundamentalen Daten nur wenig geändert. Wie auch auf den Getreidemärkten wird mit Spannung der Quartalsbericht des USDAs erwartet. Mit Blick auf die Preise erwarten viele Marktteilnehmer eine leicht schwächere Entwicklung aufgrund der unter Druck stehenden Rohölkurse.