Raps zeigte sich in dieser Woche volatil. Unterm Strich notiert der meistgehandelte Februar-Kontrakt an der Euronext/Matif am gestrigen Donnerstag in etwa auf dem Niveau von vergangener Woche Freitag. Gegenüber dem letzten Handelstag im September steht Raps aber weiterhin schwächer. Die Ernte in Kanada ist beendet. Der Erntedruck lässt hier nach und die kanadischen Exporte zeigen sich wegen der höheren Erntemenge freundlicher gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt, so die Erwartungen dürfte die globale Ernte geringer ausfallen als im Vorjahr, bei konstanten Verbräuchen schrumpfen die Endbestände. In Australien, wo die Pflanzen in ihrer Vegetation stehen, haben sich die Wetteraussichten zuletzt aber deutlich verbessert. Nach sehr trockenen Wochen kamen zuletzt ergiebige Niederschläge, weitere sind vorhergesagt. Wegen einer geringeren Anbaufläche dürfte die Produktion in Down Under aber dennoch geringer ausfallen als im Vorjahr. Europas Importe beim Raps liegen weiterhin spürbar unter den Werten des Vorjahres. So wurden bis zum 20. Oktober 1,34 Mio. Tonnen Raps in die EU eingeführt. Im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt bereits 2,19 Mio. Tonnen. Auch die Sojabohnenimporte liegen mit 3,3 Mio. Tonnen hinter den Importmengen des Vorjahres von 3,44 Mio. Tonnen. Deutlicher weniger wurden Sonnenblumen und Sonnenblumenschrot eingeführt. Auch Sojaschrot wurde mit 4,83 Mio. Tonnen unter dem Vorjahresniveau von 4,93 Mio. Tonnen importiert. Einzig Rapsschrot wurde etwas mehr eingeführt als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Wichtigster Rapslieferant beleibt die Ukraine vor Australien. Die EU-Kommission hatte geschätzt, dass Europa in diesem Wirtschaftsjahr etwas mehr als 5 Mio. Tonnen Raps importieren wird, im Vorjahr wurden annähernd 7 Mio. Tonnen in die EU-27 eingeführt.
An den hiesigen Kassamärkten zeigen sich die Preise für Raps und Rapsschrot schwächer gegenüber der Vorwoche, teilweise bleiben die Rapsschrotpreise aber auch stabil. Die Nachfrage wird regional durchaus unterschiedlich bewertet, scheint aber nach den jüngsten Preisrücksetzern Anfang Oktober wieder etwas angezogen zu haben. Mischfutterhersteller wie Ölmühlen zeigen sich bis Jahresende gut versorgt.
Auf Sicht der vergangenen Woche nachgegeben haben die Sojabohnenkurse an der CBoT. Die zügige US-Ernte belastet. Gleichwohl könnte diese aufgrund von einer Sturmfront, die für den Corn Belt vorhergesagt ist, am Wochenende deutlich ins Stocken geraten. Belastend wirken zudem verbesserte Wetteraussichten in Brasilien und in Argentinien. Insbesondere in Argentinien und in den nördlicheren Anbaugebieten Brasiliens war es zuletzt sehr trocken, ergiebige Niederschläge in dieser Woche haben die Wachstumsbedingungen und Aussaatbedingungen jedoch spürbar verbessert. Für Auftrieb sorgte in dieser Woche jedoch durchaus freundliche Exportnachrichten. So konnte das USDA am Donnerstag in einem Flash-Sale den Verkauf von 110.000 Tonnen Sojabohnen an einen Abnehmer aus China verkünden. Überhaupt gab es in dieser Woche viele Exportgerüchte. Spekuliert wird, dass chinesische Großeinkäufer Absichtserklärungen mit EU-Händler geschlossen haben – offiziell bestätigt sind diese Meldungen jedoch nicht. Die US-Exportverkäufe zeigten sich in dieser Woche besonders solide. Mit 1,38 Mio. Tonnen wurde der Durchschnitt der Verkäufe der letzten Wochen sehr deutlich überschritten. Sojaschrot profitierte zuletzt vor allem von den deutlich geschrumpften Sojaverarbeitungszahlen in Argentinien. Für gewöhnlich ist das südamerikanische Land der größte Sojaschrotlieferant der Welt, wegen der sehr schlechten letzten Ernte stehen den Verarbeitern aber deutlich zu wenig Bohnen zur Verfügung. Entsprechend erhoffen sich US-Sojaverarbeiter von einer belebteren Nachfrage am Weltmarkt und neuen Absatzmöglichkeiten. Anders als Sojabohnen konnte Sojaschrot auf Wochensicht leicht zulegen.
Ölsaaten-Aktualisieren,
Update Ölsaatenmärkte vom Mittwoch, 1.11.2023
Raps startet schwach in die neue Woche. An den ersten beiden Handelstagen ging es um insgesamt 8,00 Euro je Tonne südwärts. Auch am heutigen Handelstag zeigen sich bis zum Mittag leicht schwächere Tendenzen. Im abgelaufenen Oktober hat der neue Frontmonat Februar 2024 insgesamt 28 Euro je Tonne eingebüßt. Entsprechend schwächer tendieren auch die Kassamarktpreise für Raps. Der Handel ist hier zuletzt fast vollständig zum Erliegen gekommen. Nur sehr vereinzelt werden Partien Angeboten und gefragt. Die Ölmühlen sind bis Jahresende gut versorgt und können sich bei Bedarf auch an Importwaren bedienen. Lagerhalter zeigen sich beim aktuellen Preisniveau wenig abgabebereit und lassen ihre Tore darum geschlossen. Auch in Kanada zeigen sich die Canola-Preise rückläufig. Zuletzt sorgten rückläufige Exportbuchungen und sinkende Preise für Pflanzenöle hier für Abgabedruck. Europas Rapsimporte bewegen sich auf dem Niveau der Vorwochen. In der ersten 18 Kalenderwochen des Wirtschaftsjahres wurden 1,49 Mio. Tonnen in die EU-27 eingeführt. Im Vorjahr waren es bereits 2,37 Mio. Tonnen. Die Rapsschrotimporte hingegen zeigen sich weiterhin über einem mengenmäßigen Niveau des Vorjahres. Die ukrainischen Transporte über das Schwarze Meer scheinen reibungslos zu verlaufen. Zuletzt konnten mehrere Handelsschiffe den Hafen von Odessa ansteuern bzw. wieder verlassen. Aufgrund der großen Prognose für die dortige Ernte drücken die ukrainische Rapsmengen auch auf den hiesigen Markt. Die Rohölpreise gaben zudem zuletzt deutlich nach, bleiben aber wegen der angespannten Situation in Nahost volatil.
Am Sojamarkt steht vor allem das Wetter in Südamerika im Fokus der Marktteilnehmer. Die Wetterbedingungen haben sich insbesondere in Argentinien verbessert. Auch in Brasilien profitieren die Pflanzen von den Niederschlägen, auch wenn regional zu viel Regen gefallen ist und Farmer davon ausgehen, dass einige Felder neu bestellt werden müssen. Die insgesamt besseren Bedingungen sorgten am Montag für rückläufige Sojapreise. Am gestrigen Dienstag ging es dann wieder nordwärts, auch wenn die Verluste vom Montag nicht aufgeholt werden. Konnte. Die Meldung, dass ein Käufer aus Mexiko 240.000 Tonnen Sojabohnen in den USA eingekauft hatte, sorgte für positive Unterstützung. Für die heutigen USDA-Zahlen zu den Sojaverarbeitungen wird aufgrund der Zahlen von US-Verarbeiterverband mit Rekordwerten gerechnet.
ZMP Live Expertenmeinung
Eine zügige US-Ernte und bessere Wetterbedingungen in Argentinien und Brasilien lasten auf dem Sojamarkt und ziehen damit tendenziell auch Raps mit nach unten. Freundliche Exportzahlen und weitere Exportphantasien helfen nur bedingt die Kurse zu stützen. Raps zeigt sich zwar überwiegend preislich unverändert, bleibt aber volatil und tendenziell unter Abgabedruck. Zum neuen Jahr dürfte sich der Rapshandel an den effektiven Märkten aber dynamischer zeigen.