Brasilianische Schweinefleischexporte stagnieren trotz niedriger Preise und hohen russischen Ersatzimportbedarfs
Umgerechnet liegen brasilianische Schweinepreise zwischen 0,97 in Santa Catarina bis 1,25 € je kg in Sao Paulo. Das niedrige Preisniveau müsste eigentlich dazu beitragen, dass der weltweit 4.-größte Schweinefleischexporteur die Ausfuhren erheblich steigern könnte.
Die Voraussetzungen einer beachtlichen Produktionszunahme sind zwar auch gegeben, aber der Verbrauch im eigenen Land wächst in dem Maße, wie das Einkommen zunimmt. Damit wird ein deutlicher Teil der Mehrerzeugung gebunden.
Die Nachfrage aus Russland wurde nach dem Importverbot gegenüber der EU und den USA als große Chance gesehen und sah zunächst auch sehr vielversprechend aus. Die brasilianischen Schweinepreise erreichten Mitte des Jahre 2014 Kurse oberhalb der 2 € je kg-Marke. Mit diesen hohen Einstandspreisen wurden die Absatzchancen in Russland und auch anderswo schnell geringer. Die rasante Abnahme der Kaufkraft des russischen Rubel verschärfte den Exportrückgang um einen zusätzlichen Faktor.
Im Monat Okt 2014 war der Höhepunkt der Ausfuhren mit rd. 50.000 t überschritten. Für das ganze Jahr 2014 summiert sich die Exportmenge auf nur noch rd. 500.000 t, knapp die Menge die auch im Durchschnitt im Jahre 2013 erreicht wurde. Die ursprüngliche Schätzung des USDA lag bei knapp 600.000 t.
Die für 2015 anvisierten 700.000 t sind in weite Ferne gerückt, da sich das russische Einkaufsverhalten aus finanziellen Gründen nur wenig bewegen kann. Die Ausfuhren im Jan 2015 liegen bereits wieder unter dem Niveau des Vorjahresmonat.
Schweinefleischausfuhren in Richtung Asien stehen zwar auch auf dem Programm der brasilianischen Exporteure, aber dort ist die nordamerikanische und europäische Konkurrenz bereits stark vertreten.