EU-Kommission erneuert Schätzung des EU-Schweinemarktes 2015 und 2016
In seiner Sommerausgabe der Kurzfristprognosen hat die EU-Kommission den EU-Schweinefleischmarkt neu eingeschätzt. Nach mehreren Jahren des Produktionsrückganges ist die Schweinefleischerzeugung bereits im Jahre 2014 um 2 % angestiegen. Ausschlaggebend waren die Beendigung des Rückganges der Sauenhaltung und leichte Produktivitätsfortschritte.
Der Anstieg setzt sich im Jahre 2015 in einer geschätzten Größenordnung von 2,7 % fort. Dabei fällt der größere Teil des Zuwachses in das erste Halbjahr. Im zweiten Teil des Jahres sollen die Steigerungsraten auf 1,6 bis 1,9 % abnehmen.
Der Inlandsverbrauch 2015 soll nur 2 % zunehmen, so dass steigende Exportzahlen den Ausgleich liefern müssen. Allerdings stößt die Ausfuhr auf Grenzen. Der Russlandexport bleibt gesperrt und Chinas Importe lassen zu wünschen übrige. Weiter Lieferungen in Richtung Japan, Südkorea und Philippinen sind bereits stark ausgereizt. Außerdem begrenzt die Konkurrenz aus den USA und Brasilien mit Billigofferten die Absatzmöglichkeiten. Die aktuell schwachen Preise in der Grillsaison 2015 sprechen eine deutliche Sprache.
Die Erzeugungsprognose für das Jahr 2016 läuft auf ein geringeres Wachstum von 0,9 % hinaus. Die unzureichende Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung im Jahre 2015 fordert ihren Tribut. Die ersten Viehzählungsergebnisse deuten auf einen geringeren Sauenbestand hin.
Auf der Verbrauchsseite 2016 schätzt die EU-Kommission immerhin noch einen Anstieg des Konsums von 0,2 %. Auch für 2016 müssen anhaltend hohe Ausfuhren für einen Marktausgleich sorgen. Inwieweit weiterhin ein günstiger Eurokurs die Exporte beflügelt , bleibt ungewiß.
In beiden Jahren 2015 und 2016 rechnet man mit einem Selbstversorgungsgrad von 110 %, der die Notwendigkeit eines funktionierenden Exportes unterstreicht. Dabei ist nicht zu erwarten, dass der die russischen Grenzen in politischer und finanzieller Hinsicht sich so schnell wieder öffnen.