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04.25
14:23
Veränderte Handelsströme erhöhen FAO-Preisindex

US-Zollpolitik ändert Welthandel bei Schweinefleisch

Auswirkungen der US-Zollpolitik auf den weltweiten Schweinefleischhandel

Im Vergleich zu anderen Agrarprodukten mit größerer Haltbarkeitsdauer ist der globale Handel mit Schweinefleisch gemessen an der Produktion mit weniger als 9 % vergleichsweise gering. Es gilt jedoch einen Unterschied zwischen den sensiblen frischen bzw. gekühlten Teilstücken und den sog. Nebenprodukten zu machen. Zum Vergleich: der weltweite Rindfleischhandel ist mit über 19 % Anteil an der Erzeugung erheblich größer.

Der Handel mit Schweinefleisch konzentriert sich auf wenige große Länder. Daneben gibt es eine Vielzahl von kleineren Regionen, die insbesondere aber nur auf der Importseite in der Summe fast die Hälfte der globalen Einfuhren ausmachen.

Auf der Exportseite stehen an vorderster Stelle die USA mit einem Marktanteil von 31 %, gefolgt von der EU mit gefallenen 29 %. Die kanadischen Ausfuhren sind mit rückläufigen Anteilen von 13,5 % immer noch ein bedeutender Faktor. Im zunehmenden Maße drängt Brasilien nach oben und erreicht mittlerweile knapp 16 % Anteil; vor 3 Jahren waren es erst 12 %: Die vorgenannten 4 Regionen bestreiten rd. 90 % der weltweit erfaßten Schweinefleischexporte.

Auf der Importseite ragen 3 Länder mit großen Einfuhrmengen heraus. Davon stand China/HK in den zurückliegenden Jahren aufgrund der damaligen ASP–Epidemie vorübergehend mit über 50 % Handelsanteil an vorderster Stelle. In den letzten 2 Jahren ist der Anteil auf 17 % zurückgefallen. Die japanischen Einfuhren sind über die Jahre recht stabil bei 16 % geblieben. Mexiko’s Schweinefleischimporte sind in den letzten 3 Jahren von 13,2 % auf aktuelle 16,5 % gestiegen. Der Rest der Handelsanteile verteilt sich auf viele Länder mit vergleichsweise kleinen Importvolumen. Dabei ist Großbritannien mit 8,3 % (0,75 Mio. t) noch das bedeutendste.

Die Auseinandersetzungen mit der US-Importzollpolitik betreffen zunächst direkt die USA als größten Exporteur und die bedeutenden Importländer China, Japan und Mexiko.

Die US-Lieferungen nach Mexiko liegen bei rd. 1,1 Mio. t und machen rd. 35 % der US-Exporte aus. Gemessen am mexikanischen Import beträgt der Anteil beachtliche 70 %:

Die US-Lieferungen nach China haben bereits kräftig abgenommen und lagen zuletzt nur noch bei 0,5 Mio. t.  Der Importanteil betrug aber immer noch 30 % der chinesischen Einfuhren. Die zurzeit hohen Zollsätze von 125 %  drücken die Einfuhren auf Null zurück.

Nach Japan flossen üblicherweise 0,35 Mio. t US-Schweinefleisch bzw. 24 % der japanischen Importe bzw. 11 % der US-Exportmengen.

Die Reaktionen auf den Schweinefleischhandel haben bereits im Febr. 2025 angefangen. Die US-Exporte nach Japan sind noch im gleichen Monat um rd. -20 % gefallen, nach Südkorea ebenfalls um -20 %, nach Mexiko nur um -3 % aufgrund des Einlenkens der mexikanischen Regierung. Die jüngeren Ausfuhrdaten deuten auf erhebliche Veränderungsraten hin, sind aber statistisch noch nicht verfügbar.

Indirekt profitieren im Augenblick die Brasilianischen Exporteure mit Ausfuhrsteigerungen im 1. Quartal 2025 mit +18 % mit Schwerpunkt der Lieferungen nach Mexiko, China und Japan.  

Das veränderte Angebot auf Weltebene hat allein im März 2025 den FAO-Schweinefleischpreisindex um +1,7 %-Punkte zum Vormonat erhöht. 

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