Brasiliens Schweinefleischexporte: hohe Steigerungsraten - überschaubare Mengen
Brasilien - der 4.-größte Exporteur von Schweinefleisch in der Welt - hat im 1. Halbjahr 2016 rd. 300.000 t Schweinefleisch exportiert. Das entspricht einer Steigerung von 56 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Russland als größter Abnehmer brasilianischen Schweinefleisches mit einem Drittel Anteil der brasilianischen Ausfuhren steigert seine Einfuhren um 20 % auf knapp 115.000 t gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Zu Beginn des Russlands-Embargos waren die Mengen schon mal deutlich größer und die Erwartungen noch größer. Dann aber stiegen die brasilianischen Schweinepreise unterstützt durch einen starken Real auf über 2 €/kg. Bei gleichzeitig halbierter Kaufkraft des russischen Rubel war die Euphorie schnell vorbei.
Die Situation hat sich heute geändert. Der Rubel hat wieder an Kaufkraft gewonnen und die brasilianischen Schweinepreisegehören weltweit mitdurchschnittlichen 1,15 €/kg zu den niedrigsten Notierungen. Dazu trägt wesentlich die schwache brasilianische Währung bei, die Exportangebote gegenüber der Konkurrenz höchst wettbewerbsfähig macht.
Hongkong gehörte schon immer zu den Abnehmern brasilianischen Schweinefleisches. Die jüngste Steigerung um 60 % für das 1. Halbjahr 2016 ist jedoch einmalig. Dabei handelt es sich um Mengen in der Größenordnung von knapp 59.000 t. Zum Vergleich: Hongkong importiertjährlich 400.000 t.
Von 0 auf 41.000 t steigert China seine Einfuhren aus Brasilien. Hier bestehen hohe Erwartungen auf weitere Steigerungen in der kommenden Zeit. Die für den Export nach China zugelassenen brasilianischen Unternehmen sind zahlreicher worden. Auch hier der Vergleich: China importiert in diesem Jahr rd 2 Mio. t., davon allein bisher schon 650.000 t aus der EU .
Trotz der beeindruckend hohen Zuwachszahlen bleiben die Mengen vor dem Hintergrund der großen Exporteure wie EU mit rd. 3 Mio. t Ausfuhren und den USA mit 2,5 Mio.t Exporten je Jahr doch eher in einem überschaubaren Rahmen.
Die brasilianische Schweinefleischerzeugung hat es jedoch schwer, sich zu behaupten. Die Inlandsnachfrage ist aufgrund der schwachen Wirtschaftslage eher verhalten.Bei niedrigen Schweinepreisen drücken hohe Futterkosten auf die Rentabilität. Möglicherweise könnte ein steigender Export bei anziehenden Preisen wesentliche Impulse einer Belebungliefern.