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Brasiliens Schweinefleischbranche profitiert vom China-Import

Brasiliens Schweinefleischerzeugung boomt wegen China-Exporte – hohe Preise

Brasiliens Schweinefleischerzeugung in Höhe von 3,8 Mio.  t steht mit 4 % Anteil an 4. Stelle in der Welt. Zum Vergleich: in China werden rd. 55 Mio. t, in der EU 22 Mio. t und in den USA rd. 12 Mio. t Schweinefleisch erzeugt.

Die brasilianische Schweinefleischerzeugung hat sich seit der Jahrtausendwende stetig entwickelt. Die Erzeugung konzentriert sich auf den Südosten. In 3 Provinzen Mato Grosso do Sul, Santa Catarina und Parana stehen fast zwei Drittel  der Schweine.

Die Schweinehaltung findet überwiegend in integrierten Verbundsystemen statt. 10 Unternehmen verfügen über 58 % der Schweine. Die größte Firma verfügt über 450.000 Sauen und schlachtet jährlich 10 Mio. Schweine. Knapp ein Drittel der Farmen können als unabhängig bezeichnet werden. Genossenschaftlich organisierte Unternehmen haben einen Anteil von 14 %.

Die brasilianische Schweinefleischerzeugung hat erhebliche Kostenvorteile beim Futter, den Stallbauten, Arbeitslöhnen und beim Umweltschutz. Die Nachteile bestehen in den unter subtropischen Verhältnissen immer wieder auftretenden Seuchen und den hohen Transportkosten aufgrund der großen Entfernungen. Die Vermarktungskosten eines Schweines werden in marktfernen Regionen mit 25 €/Tier angegeben.

Seit der Jahrtausendwende liegt die brasilianische Produktion rd. 0,5 Mio.  t höher als der Inlandsverbrauch. Die Exporte gehen vor allem in den südostasiatischen Raum. Mit dem Jahre 2014 wurden erstmals die Ausfuhren nach Russland verstärkt. Die Lieferungen dorthin betragen rd. 200.000 t je Jahr. Die Erwartungen größerer Lieferungen nach Russland nach der Importsperre brachen jedoch schnell zusammen, nach dem die brasilianischen Schweinepreise um 75 % gestiegen und der Rubelkurs sich halbiert hatte.

Mit dem Jahre 2016 kam China als zusätzliches Absatzgebiet in Frage. Die steigenden China-Importe werden voraussichtlich 70.000 t betragen. Das ist im Weltmaßstab zwar wenig, aber für den brasilianischen Schweinefleischmarkt von beachtlicher Bedeutung.

Die Hoffnung auf weitere Exportsteigerungen in Richtung 900.000 t ist zwar vorhanden, aber die Erfahrung mit Russland lehrt, dass mit steigenden brasilianischen Preisen der Exportboom auch schnell wieder vorbei ist.  

Für Brasilien sind aktuelle Schweinepreise von 1,45 €/kg vergleichsweise hoch. Im Regelfall liegen die Schweinepreise in Brasilien je nach Wechselkursverhältnissen zwischen 1 €/kg und 1,35 €/kg.  Ständig schwankende Devisenkurse verzerren jedoch die Umrechnung.

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