31.
12.16
10:54

China auch zukünftig auf Schweinefleischeinfuhren angewiesen - Preise über 3 €/kg

Chinas Schweineproduktion auch 2016 noch rückläufig – Importbedarf 2017 bleibt hoch

Im Gegensatz zu vielen Prognosen, dass die chinesische Schweinefleischerzeugung nach dem Rückschlag in den vorangegangenen Jahren sich im Jahre 2016 wieder erholen werde, ist jetzt festzustellen, dass die Erzeugung mit geschätzten 52 Mio. t rd. 9 % unter den Vorjahres-ergebnissen bleibt.

Trotz aller Anstrengungen der Regierung im Rahmen des 5 Jahresplans bis 2020 die Produktion auf eine Größenordnung von bedarfsdeckenden 67 Mio. t zu bringen, ist festzustellen, das die Investitionen in neue Produktionsanlagen kleiner ausgefallen sind, als die Aufgabe der bestehenden Einrichtungen. Die Reduzierung der bestehenden Schweinehaltungen betrifft vor allem die kleinen und mittleren Familienbetriebe, die wenig effizient wirtschaften und immer eine Gefahrenquelle für die Krankheitsausbrüche sind. So ist im Jahre 2016 die PEDv- Epidemie häufig Ursache für massenhaftes Sterben von Saugferkeln gewesen.

Die neuen Produktionskapazitäten sollen im industriemäßigen Maßstab errichtet werden, effizienter arbeiten, einem höheren Qualitätsstandard entsprechen und vor allen Dingen den hohen Umweltschutzauflagen insbesondere bei der Gülleentsorgung entsprechen.

Alte Anlagen in bevölkerungsintensiven Regionen werden stillgelegt oder ausgesiedelt. So geschehen mit Schwerpunkt um die Hauptstadt Peking. Neue Produktionsstätten sucht man in weniger intensiv bewohnten Regionen.  Angesichts der knappen Flächenausstattung in China fällt es jedoch schwer, geeignete Standorte zu finden.

Die Schweinepreise in China waren 2016 recht unterschiedlich. Im Frühjahr lagen die Verkaufspreise bei umgerechnet 3,13 €/kg, stiegen zur nachfrageintensiven Sommerzeit auf 3,70 bis 3,80 €/kg und sind in den Herbstmonaten aufgrund der hohen und preiswerten Importangebote wieder auf 3,13 €/kg zurückgefallen. Chinesische Schweinepreise unterhalb der 3 €/kg-Linie sind für chinesische Produktionsverhältnisse kaum kostendeckend: Futtermittelpreise über 22 €/dt, Sojaschrot bei 48 €/dt, Futterverwertung zwischen 3,5 bis 4 und darüber, Tageszunahmen unter 500 g, Verlustraten von 5 % und mehr, Ferkelzahlen von 12 bis 18  je Sau und Jahr.

Neben den immer weniger werdenden Hinterhofhaltungen entstehen moderne Unternehmen, die im Systemverbund von der Zucht über Futtermittelbereitstellung, Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung agieren. Dennoch werden immer noch 45 % der Tiere in Jahreseinheiten bis zu 500 Schweinen in Familienbetrieben produziert.

Die gleichzeitige Umstrukturierung der chinesischen Schweinehaltung und Vermarktung sowie die schwierige Umsetzbarkeit der Umweltauflagen in einem dicht besiedelten Land wird erheblich mehr Zeit in Anspruch nehmen als ein sonst üblicher zyklischer Wiederaufbau von Beständen in einem vorhanden Produktionsrahmen.

Auf der Verbrauchsseite wird mit weiterem Wachstum bis zu 67 Mio. t im Jahre 2020 hochgerechnet. Die derzeitige Zielgröße  lautet auf 55 Mio. t chinesischer Eigenerzeugung. Damit tut sich ein Potenzial von unvorstellbaren 12 Mio. t Schweinefleischimporten je Jahr auf.

Zumindest für das Jahr 2017 wird man davon ausgehen, dass die chinesischen Schweinefleischimporte weiter die bedeutende Rolle auf dem Weltmarkt spielen werden.  

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