Chinas Schweinehaltung soll weiter wachsen - Megafarms im Blickpunkt
Jüngste Veröffentlichungen des chinesischen Agrarministeriums berichten von 35 Investitionsvorhaben im Schweinesektor mit erheblicher Bedeutung. Dabei sind 5 Großinvestoren über den dicht besiedelten östlichen Teil Chinas verteilt teilweise schon am Werk bzw. haben konkrete Pläne vorgelegt bis zum Jahre 2018 bis 15 bis 20 Mio. Schweineplätze neu zu erstellen. Die gesamte vorgesehene Investitionssumme einschließlich vor- und nachgelagerter Maßnahmen beläuft sich auf 10,74 Mrd $.
In der Provinz Jilin im Norden Chinas sollen 4 Mio. Schweineplätze dazu kommen, die von der Chuying Agro Pastoral Group investiert werden. Die Firma hat ihren Schwerpunkt in der Schweinezucht, ist aber auch noch beschäftigt mit der Geflügelhaltung. Die Investitionssumme liegt bei rd. 150 Mio. $. Die Region ist besonders günstig, weil sie in einem Getreidebaugebiet liegt und die Absatzzentren größerer Städte wie Peking in erreichbarer Nähe sind.
Weiter südlich sind Bauvorhaben in den Provinzen Henan und Hubei mit mehr als 3 Mio. Schweineplätzen geplant. Muyuan Foods Foodstaffs Co Ltd betreibt 5 Bauvorhaben, von denen das größte 2 Mio. zusätzliche Schweineplätze betragen wird.
Noch weiter im Süden errichte das Konsortium Wen Foodstaffs in Hunan rd. 5 Mio. zusätzlicher Schweineplätze und in der Provinz Guizhou weitere 4 Mio. Einheiten. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit 35.000 Mitarbeiter und gehört mit zu den größten in der Branche.
Trotz der für westliche Verhältnisse großen Dimensionen beträgt der Anteil der Megafarmen noch unter 10% der Schweinehaltung in China. Gut ein Drittel der Schweine stehen noch in Hinterhofhaltungen, aber mit stark abnehmender Tendenz.
China hat in den letzten 2 Jahren einen starken Abbau der Schweinebestände erfahren. Hintergrund war eine Mindestpreispolitik für Getreide, die die Futtermittel so teuer machte, dass die Schweinhaltung mehr als ein Jahr lang völlig unrentabel gestaltete. Viele mittlere und kleine Betriebe haben das Geschäft insbesondere in der Sauenhaltung aufgegeben. Höhere Schlachtgewichte haben vorübergehend dafür gesorgt, dass die Fleischmengen nur wenig zurückgegangen sind. Aktuelle Preise von umgerechnet 3,35 €/kg stellen wieder einen Anreiz für Investitionen dar, zumal die chinesische Regierung ihre Mindestpreispolitik im Getreidesektor deutlich absenken wird.
In China stehen doppelt so viele Schweine wie in Europa. Der chinesische Schweinefleischkonsum nimmt immer noch zu, auch wenn zurzeit aufgrund eines gedämpften Wirtschaftswachstums die Zuwachsraten nicht mehr die hohen Steigerungsraten früherer Jahre erreichen. Die Schweinefleischimporte streben auf 2 Mio. t je Jahr zu. Ein wachsender Anteil stammt dabei aus der EU, während die USA erhebliche Exportanteile abgeben mussten.