Chinas Fleischimporte steigen – vor allem Schweine- und Rindfleisch
Chinas Bevölkerung mit 1,4 Mrd. Menschen wächst noch immer. Steigende Einkommen der zunehmenden Mittel- und Oberschichten verlangen nach höher veredelten Produkten. Das dicht besiedelte Land mit begrenzten landwirtschaftlich nutzbaren Flächen und einer kritischer werdenden Wasserversorgung ist immer weniger in der Lage, die Eigenversorgung sicher zu stellen.
Im Fleischsektor hat sich in den letzten Jahren ein wachsender Import an Schweinefleisch herausgestellt, obwohl China mit 52 Mio. t Schweinefleisch etwa die Hälfte der Weltproduktion erzeugt.
Demgegenüber sind die Geflügelfleischerzeugung und die Einfuhr weitgehend konstant geblieben. Ursache sind die Geflügelkrankheiten, deren gefährlichste Variante auch für den Menschen bedrohlich werden kann.
In früheren Vorausschätzungen der Nahrungsmitteleinfuhren wurden die Entwicklungen häufig überschätzt. Die jetzt vorliegende Studie des USDA hat erhebliche Korrekturen vorgenommen. Dennoch bleiben die Ergebnisse überraschend hoch.
In den kommenden 10 Jahren soll die gesamte Fleischeinfuhr um 65 % auf über 2,5 Mio. t steigen. Die Geflügelfleischeinfuhren sollen den Berechnungen zufolge von 350.000 auf 460.000 t (Ready-to-cook-Gewicht) aus den angrenzenden Überschussländern zunehmen.
Das größte Volumen erwartet man im Schweinefleischsektor mit derzeit rd. 0,85 Mio. t auf 1,35 Mio.t im Jahre 2024. Die Zahlen sind auf Schlachtgewicht (nicht Produktgewicht) umgerechnet. Wenn man allerdings die jüngsten jährlichen Zuwachsraten betrachtet, könnte das Ergebnis des Zieljahres schon in einer deutlich kürzeren Zeit erreicht sein. Die EU ist ein bedeutender Lieferant von weniger wertvollen Teilstücken vom Schwein.
Mit zunehmenden Einkommen gewinnt auch das teure Rindfleisch an Verbrauchsbedeutung. Noch im Jahre 2010 erreichten chinesische Rindfleischeinfuhren kaum nennenswerte Mengen. 2014 sind bereits 500.000 t eingeführt worden. Bis zum Jahre 2024 sollen die Rindfleischeinfuhren kontinuierlich bis auf 750.000 t ansteigen. Ein Großteil der Lieferungen stammen aus dem indischen Rindfleischexport, der sich mit Preisen unterhalb von 3 € je kg an den Geflügelfleischpreisen als Konkurrenzprodukt messen lassen muss. Für europäisches oder amerikanisches Rindfleisch bestehen aus Preisgründen geringe Absatzchancen.