Dänemark: 40 % der Schweine gehen als Ferkel in den Export.
Die dänische Schweineerzeugung ist in den letzten Jahren stückzahlmäßig immer noch gestiegen. Dabei wird jedoch die Zahl der im eigenen Land verbleibenden Tiere stetig weniger, während der Ferkelexport bislang noch zugelegt hat. Die Zahl der lebenden Schlachtschweineausfuhren ist auf ein Drittel zurückgefallen; 2016 sollen es kaum noch 350.000 Stück sein.
Hintergrund für diese Entwicklung ist die begrenzt verfügbare Fläche, die nach den Umweltvorschriften eher zu einer Einschränkung der Schweinehaltung führt als zu einer Erhöhung. Mit Hilfe der Ferkelexporte kann die Flächenknappheit besser ausgenutzt werden als über die Schweinemast im eigenen Lande.
Die Aussichten auf das Jahr 2016 sehen eine Einschränkung der Schlachtzahlen um 5,7 % vor. Der Export lebender Schlachtschweine soll in etwa den gleichen Umfang des Vorjahres erreichen.
Die Ferkelexporte sollen 2016 nochmal um fast 1 Mio. Stück auf 12,87 Mio. Tiere steigen. Damit verlassen rd. 40 % der dänischen Schweine als Ferkel das Land. Der größte Empfänger dänischer Ferkel bleibt immer noch Deutschland, aber die Zahlen gehen deutlich zurück.
Dänische Ferkelherkünfte leiden in Deutschland unter dem Nachteil ungünstiger Klassifizierungsergebnisse sowie der Forderung Chinas bei Schweinefleischimporten, dass auch die Ferkel aus Deutschland stammen müssen. Da China mittlerweile ein bedeutender Exportfaktor für Deutschland geworden ist, läßt die Nachfrage nach Ferkel aus Dänemark und Holland deutlich nach.
Die steigenden dänischen Ferkelausfuhren werden zunehmend nach Polen gefahren. Der polnische Sauenbestand ist um mehr als 53 % gefallen, so dass Mäster in Polen auf Einfuhren angewiesen sind. Teilweise bestehen Partnerschaften zwischen dänischen und polnischen Schweinemästern.
Der Rückgang der dänischen Schlachtzahlen bedeutet noch keinen Rückgang der Schweinefleischerzeugung auf EU-Ebene. Die steigenden dänischen Ferkelexporte gleichen die Mengen wieder aus. Die Mast erfolgt jedoch in anderen Ländern des EU-Binnenmarktes.