Dänemarks Schweinesektor 2016: weniger Schlachtungen – mehr Ferkelexporte
Nach der jüngsten Auswertung der Schweinezählung in Dänemark mit Stichtag 1. Okt.-15 bleibt der Schweinebestand in Dänemark nur knapp auf dem Niveau der Ergebnisse zum vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
Aus den Unterlagen ist abzuleiten, dass die Schlachttiere 2016 abnehmen werden, während die Zahl der zu exportierenden Ferkel weiter steigen sollen. Damit setzt Dänemark eine seit Jahren eingeschlagene Entwicklung fort, die im Wesentlichen geprägt wird durch die hohe Viehdichte, die an die Grenzen der Tragfähigkeit des Landes führt.
Die Schweineschlachtungen Däenmarks sollen insbesondere ab dem 2. Vierteljahr 2016 gegenüber dem letzten Halbjahr 2015 geringer ausfallen. Der saisonübliche Anstieg zum 2. Halbjahr 2016 zeigt nur geringe Anstiege und bleibt damit hinter den Vorjahren zurück. Eine Entlastung des Schweinefleischangebotes aus Dänemark kommt dem aktuell überforderten Absatz zugute.
Die stabilen Sauenbestände Dänemarks führen mit zunehmender Produktivität zu einem steigenden Ferkelüberschuss, der auf dem Exportmarkt untergebracht wird. Für 2016 werden Ferkelausfuhren von 12,55 Mio. Stück erwartet. Die Steigerung zum auslaufenden Jahr 2015 beträgt rd. 11,5 %. Der Anteil der Exportferkel beträgt rd. 40 % des Ferkelaufkommens in Dänemark. Nach den Beobachtungen der letzten Jahre bleibt zwar Deutschland größter Ferkelabnehmer, aber die absoluten Zahlen bleiben schon seit Jahren auf gleicher Höhe.
In steigendem Umfange werden dänische Ferkel nach Polen transportiert. Hintergrund ist der massive Abbau der polnischen Sauenbestände in den strukturell ungünstigen Kleinbeständen unter 20 Sauen. Auf der Nachfrageseite sind in Polen größere Schweineställe mit ausländischer Beteiligung entstanden, die auf die Zufuhr ausreichend großer Liefermengen ausgerichtet sind. Dänemark selbst ist mit seinen Futterwerken und Zuchtverbänden an dem Aufbau in Polen beteiligt. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass dänische Schlachthöfe in Polen in größerem Umfange agieren werden.
Weitere Ferkelpartien werden im osteuropäischen Raum in Tschechien, Ungarn bis nach Italien untergebracht.