Ergebnisse der Viehzählung vom 03. Mai 2015
Der Schweinebestand in Deutschland ist nach den Ergebnissen der Viehzählung vom 03. Mai 2015 um -0,7 % kleiner ausgefallen als in der Mai-2014-Zählung. Vergleicht man jedoch die Zahlen mit dem Mai.-2014 ergibt sich eine geringfügige Erhöhung um 0,2 %.
Die Zahl der Sauen ist um -1,2 % zurückgefallen und liegt jetzt bei 2,05 Mio. Tieren. Im Vergleich zur Mai-Zählung 2014 beträgt der Rückgang -2,6 % bzw. -55.000 Sauen. Bei durchschnittlicher Ferkelleistung von 25 je Sau und Jahr fehlen ohne Berücksichtigung einer Leistungssteigerung rd. 1,35 Mio. Ferkel.
Ein Ausgleich dieses Ferkeldefizits über die Produktivitätssteigerung müsste einen Leistungsfortschritt von mind. +0,67 Ferkel je Sau und Jahr liefern. Das ist jenseits realistischer Möglichkeiten. Daher wird sich aller Voraussicht nach eine verstärkte Importabhängigkeit von Ferkellieferungen aus Dänemark und Holland entwickeln. Wenn die Einstallbereitschaft nicht gravierend zurückgeht, werden die Ferkelpreise in Deutschland mind. um die Transportkosten höher bleiben.
In den einzelnen Bundesländern sind starke Einschnitte in der Schweinhaltung mit -10,6 % in Mecklenburg-Vorpommern, - 5 % in Thüringen und -3,8 % in Sachsen zu beobachten. In den beiden größten Regionen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sind Schweine-bestände jeweils um +0,3 % gestiegen.
Bei der Sauenhaltung stechen die Länder Sachsen-Anhalt mit -11,5 %, Sachsen mit -6,9 % und Rheinland-Pfalz mit -3,2 % heraus. Auffallend ist die +7,6 %ige Zunahme in Branden-burg. Auch in NRW hat die Sauenzahl um +2,4 % zugenommen, während im Nachbarland Niedersachsen eine -1,1 %-ige Rücknahme festgestellt wurde.
Die Mastschweine in der Gewichtsklasse über 80 kg LG haben um -2,4 % abgenommen. Unter Berücksichtigung der Lebendim- und exporte stimmt diese Entwicklung mit den gemäßigten Schlachtzahlen der letzten Wochen tendenziell überein.
Die Gewichtsklasse der Mastschweine zwischen 50 bis 80 kg weist auf eine Zunahme von 1,0 % bei den kommenden Schlachtzahlen hin. Demgegenüber steht eine Abnahme der unter 50 kg gezählten Jungtiere mit -2,2 %.
Ferkel wurden am 3. Mai 2015 um +2,6 % mehr gezählt. Bei durchschnittlichen Mast-entwicklungen müsste die Gruppe im August schlachtreif werden.
In den beiden Gruppen der trächtigen und nichtträchtigen Jungsauen fällt die Abnahmerate von -4,3 % bzw. -3,9 % ins Auge. Die Zahlen signalisieren einen weiteren Rückgang der Ferkelerzeugung in Deutschland. Rund 20.000 weniger Jungsauen sind knapp eine halbe Mio. Ferkel im Herbst/Winter 2015/16 weniger. Die Dänen werden es ausgleichen.
Die weitgehend abgeschlossene Umstellung der Erhebungs- und Auswertungsmethodik läßt vermuten, dass die früher häufigen Fehleinschätzungen kleiner werden.