Schweinezählung in Deutschland – geringfügig mehr Schweine, weniger Sauen
Die Ergebnisse der jüngsten Schweinezählung in Deutschland liefern unterschiedliche Änderungen im Vergleich zur Vorzählung im Mai 2016. Die Zahl der Schweinehalter ging um -0,4 % zurück, aber die Zahl der Sauenhalter verminderte sich um beachtliche -2,5 %. Die Zahl der Schweine insgesamt wurde um +0,5 geringfügig erhöht, die Sauenzahlen fielen um - 0,6 % jeweils im Vergleich zum Mai.-2016.
Im Mehrjahresvergleich wird die Bestandsreduzierung deutlicher. Gemessen an den Nov.-2014 Beständen ist die deutsche Schweinehaltung um -3,76 % zurückgegangen. Bei den Sauen beträgt die Minderung sogar -6,9 %. Damit wird Deutschland immer stärker zu einem Ferkeldefizitgebiet.
In den einzelnen Bundesländern wurden unterschiedliche Entwicklungen deutlich. In den beiden Hochburgen der Schweinehaltung mit fast 60 % der deutschen Schweine sind die Bestände in Niedersachsen um 1,3 % gestiegen, während in NRW ein Rückgang von -0,4 % ermittelt wurde. Rückläufige Zahlen zwischen – 0,6 bis -1,5 % gab es in den ostdeutschen Ländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In Mecklenburg-Vorpommern wurden +3 % mehr Schweine gezählt.
Auffallend sind die hohen Zuwächse von jeweils 14,5 % bei den Sauen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Größere Sauenzahlen von +5,7 % in NRW und +5,5 % in Schleswig-Holstein sind möglicherweise auch den günstigen Ferkelpreisen 2016 zu verdanken. In Bayern scheint der mehrjährige Abbau der Ferkelerzeugung zum Stillstand gekommen zu sein. Die bayrische Viehzählung ergab +3,6 % Zuwachs bei den Zuchtsauen.
Im Bundesdurchschnitt werden 219 Sauen je Halter ermittelt.
Die Veränderungen in den einzelnen Gewichtsklassen der Mastbestände lassen erkennen, dass im Vergleich zum Vorjahr in den ersten beiden Monaten des Jahres 2017 noch hohe Schlachtzahlen zu erwarten sind, anschließend jedoch gravierend zurückgehen sollten.
Die Trächtigkeitsstadien der Sauen ergibt einen deutlichen Abfall der Abferkelungen um mehr als 3 % im 1. Halbjahr 2017.
Insgesamt muss für das Jahr 2017 mit einem rückläufigen Aufkommen an Schweinen aus inländischer Herkunft gerechnet werden. Möglicherweise werden die Ferkelimporte wieder leicht zunehmen, nachdem sie in den letzten Jahren eher eine stagnierende Tendenz gezeigt haben.