Neue Erkenntnisse und Hochrechnungen kommen zu höheren EU-Schweineschlachtungen im 2. Halbjahr 2015 als bisher vermutet.
Aufgrund neuer Erkenntnisse und Annahmen zur Entwicklung der Schweineerzeugung im 2. Halbjahr 2015 schätzt die Expertengruppe der EU-Kommission eine Zunahme der Schlachtzahlen von 1,6 % bzw. 1,9 % im 3. und 4. Quartal 2015. Bei der vorausgegangenen Prognose wurden noch leichte Abnahmeraten vorausgesagt.
Die Grundlage der neuesten Ergebnisse liefern zunächst die Viehzählungsergebnisse aus dem Dezember 2014. In den aktuellen Zahlen sind alle 28 Mitgliedstaaten erfaßt und nicht nur ein repräsentativer Anteil von 220 bis 23 Ländern.
Die bisherige Entwicklung der tatschlichen Schlachtungen in der EU sind bis zum 12 Juni 2015 in die Kalkulation eingeflossen. Aus den Erfahrungswerten früherer Jahre kann man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auf die weitere Entwicklung im 2. Halbjahr schließen.
Sollte sich die Steigerungszahlen als richtig erweisen, dann heißt das, das in diesem Herbst die Schlachtungen gegenüber den bereits schon sehr hohen Zahlen des Vorjahres nochmals aufgestockt werden. Wenn man sich die damalige und aktuelle Kursentwicklung vor Augenführt müßte mit einem derben Preisverfall gerechnet werden.
Eigenartigerweise hat die Expertengruppe die Preisprognosen aus den früheren Berichten unverändert beibehalten. Demzufolge sollen die EU-Schweinepreise gemessen an der Handelsklasse E im 3. Quartal auf 1,55 €/kg steigen und im 4. Quartal auf Werte zwischen 1,45 bis 1,50 € je kg fallen.
Für die USA werden noch schlechtere Preisprognosen bis auf das Niveau von 1,30 €/kg aus den Kursnotierungen der Chicagoer Börse abgeleitet.
Angesichts der aktuellen katastrophalen Absatzlage im In- und Ausland stehen noch einige kritische Monate bevor.