EU-Kommission: Rückblick und Vorschau auf den Schweinefleischmarkt bis 2025
Überdurchschnittliche hohe Schweinepreise in den Jahren 2012 und 2013 als Folge gestiegener Exportmöglichkeiten nach Russland und China haben in den Folgejahren 2014 und 2015 zu einer 5 % Zunahme der Erzeugung in der EU geführt.
Der abrupte Importstopp Russlands im Jahre 2014 kostete 0,75 Mio. t Exportverlust. Der zeitweilige Rückgang der chinesischen Einfuhren sorgte für zusätzlichen Druck auf den EU-Markt. Die Bemühungen der Exportwirtschaft, andere Absatzgebiete in Südkorea, Philippinen, Japan und weiteren Schweinefleisch- konsumierenden Importregionen zu erschließen, sind zwar erfolgreich gewesen, reichen aber in der Summe nicht aus, den Ausfall Russlands vollständig zu kompensieren.
Die bisher führende nordamerikanische Exportkonkurrenz mit Schwerpunkt USA hatte nach der PEDv-Epidemie im Winter 2013/14 die Schweinefleischerzeugung bis 2015 um insgesamt 7 % ausgedehnt. Bei begrenztem Inlandsabsatz drängte zunehmend US-Exportware auf den Weltmarkt und sorgte für anhaltende Niedrigpreise mit Kursen, die in jüngster Zeit noch unter EU-Niveau tendierten. US-Erzeugerpreise notierten im Dez.-15 knapp über der 1,03 €/kg Marke. In Brasilien schwanken die Zahlen um 1,20 €/kg je nach Lage des Wechselkurses.
In ihrer mittelfristigen Vorschau auf den Schweinefleischmarkt bis 2025 schätzt die EU-Kommission zunächst noch für 2016 eine geringfügige Zunahme und anschließend eine fast gleichbleibende Erzeugung bis 2025. Der Inlandsverbrauch wird seine preisbedingt geringe Steigerung im Jahre 2016 spätestens überschritten haben. Für die Folgejahre wird mit keiner Zunahme mehr gerechnet.
Bei nicht nennenswerten EU-Importen errechnet sich aus den skizzierten Marktverläufen ein leicht steigender Export in Drittländer.
Das Jahr 2015 hat im Durchschnitt Schweinepreise um die Größenordnung von 1,40 €/kg gebracht. Die Kurse lagen damit um rd. 0,20 €/kg unter dem mehrjährigen Durchschnittswerten.
Für die kommenden Jahre bis 2019 rechnet die EU-Kommission mit durchschnittlichen Schweinepreisen auf dem Niveau von 1,50 €/kg. In der Folgezeit bis 2025 werden Preise zwischen 1,60 bis 1,70 €/kg veranschlagt.
Die Vorschätzungen beruhen auf der Grundlage der bisherigen Rahmenbedingungen. Grundlegende Änderungen der Preis-Kosten-Relationen, Verbraucherverhalten und handelspolitische Entscheidungen sowie Wechselkurse können zu abweichenden Marktentwicklungen führen.